Erstes Bild von Alamuddin und Clooney als Ehepaar:Spitzenvokuhila mit integriertem Brautstrauß

George Clooney, Venedig, Hochzeit

Erster Auftritt als Ehepaar: Amal Alamuddin und George Clooney. Er in Grau, sie in Weiß.

(Foto: AP)

Noch hat niemand Amal Alamuddin im Brautkleid gesehen (außer George und den geladenen Gästen). Macht aber nichts, denn ihr erster Auftritt nach der Hochzeit entschädigt. Spitze, Ballon, viel Bein und jede Menge Glitzerblumen - mehr geht nicht.

Von Johanna Bruckner

Vielleicht hatte Amal Alamuddin ein bisschen Mitleid. Nicht nur, dass sie mit George Clooney jenen Mann geheiratet hat, der jüngst in der Knallpresse noch als "begehrtester Junggeselle" firmierte. Die Hochzeit fand zwar unter den Augen der Weltöffentlichkeit statt, aber im Verborgenen. Keine Bilder des Bräutigams, der sich die Wange tupft und das angefeuchtete Tuch dann in seinen auf Körper geschnittenen Designeranzug steckt. Und damit keine Chance für seine Bewunderinnen zur Interpretation: Ist das ein Tränchen der Rührung - oder doch der Reue?

Schlimmer noch: Es gibt bislang auch keine Fotos der Braut. Natürlich wären die schmerzhaft für den Clooney-Kult, schließlich sind sie die Manifestation eines geplatzten Großmädchentraumes. (Dass Aufnahmen existieren, scheint angesichts der Anwesenheit von Anna Wintour bei der Trauung relativ sicher - die Vogue soll die Exklusivrechte an der Vermarktung der Hochzeit haben.) Andererseits gab es bisher noch keine Promi-Braut, über die man nicht ob ihres Erscheinungsbildes hätte lästern können. Zu weiß, zu viel Spitze/Stickerei, "urgh Glitzer", zu sehr Baiser, zu sexy - "und habt ihr diese Scheußlichkeit eines Brautstraußes gesehen?"

Vielleicht stand Amal Alamuddin heute im Hotel Aman vor ihrem Kofferschrank und dachte an all die Frauen und ihre fehlende Möglichkeit der Trauerkompensation. Sie entschloss sich, etwas zu tun - die 36-Jährige ist immerhin Menschenrechtsanwältin. Also zog sie sich ein Kleid an, das jeder Kritikerin etwas bietet: den Gegnerinnen von Reinweiß und Spitze/Stickerei, den Glitzer-Hasserinnen, jenen, die Baiser nur in der Konditorei sehen möchten, den Verfechterinnen von Hochgeschlossenheit und den Anhängerinnen floraler Ästhetik.

Betonung auf "ku"

In einem weißen Spitzenkleid mit Vokuhila (Betonung auf "ku") und glitzernden Klatschmohnapplikationen - dem Vernehmen nach vom italienischen Label Giambattista Valli - trat sie schließlich vor die wartende Weltpresse. Manche Beobachterin wird in diesem Moment mit Wehmut an das von Kinderhand bemalte Hochzeitskleid von Angelina Jolie gedacht haben. Aber als die Kritikerinnen/Neiderinnen schon aufatmen wollten - "Die Welt ist doch noch gerecht, sie hat keinen Klamottengeschmack!" - fiel ihr Blick auf die Accessoires.

George Clooney, Venedig, Hochzeit

Einzige Accessoires von Amal Alamuddin: Perlohringe und ein diamantbesetzter Ehering.

(Foto: AFP)

Eine Sonnebrille, wie sie Susan Sarandon als "Louise" im feministischen Roadmovie Thelma & Louise" trägt. Und ein diamantbesetzer Ehering. "Verdammt", mussten da die Kritikerinnen/Neiderinnen einsehen, "schon irgendwie cool, so viel Mode-Chuzpe".

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