Zweite Bundesliga :Bruch trotz Heimsieg

Der 1. FC Kaiserslautern schafft gegen den SC Paderborn den ersten Saisonerfolg auf dem Betzenberg - und doch pfeifen die eigenen Anhänger ihr Team aus. Sie wollen mehr sehen als nur drei Punkte.

Chris Löwe traute seinen Ohren kaum. Da führte der 1. FC Kaiserslautern im Montagabendspiel der zweiten Bundesliga gegen den SC Paderborn zur Pause mit 1:0 und doch gab es auf dem Betzenberg ein Pfeifkonzert für den FCK-Kapitän und seine Mannschaft. Nach drei knapp verpassten Aufstiegen ist die Erwartungshaltung in der Pfalz größer denn je. Da die "Roten Teufel" spielerisch auch beim 1:0 gegen den Bundesliga-Absteiger nicht überzeugen konnten, machten die Zuschauer ihrem Unmut Luft. Mit der Folge, dass das Team nach dem Abpfiff den obligatorischen Gang in die Fankurve verweigerte und mit einer Mischung aus Erleichterung über den ersten Heimsieg und Frust über die Fans in die Kabine trottete. Dort waren alle Beteiligten bemüht, die Wogen zu glätten. "Ich glaube nicht, dass es ein Bruch zwischen der Mannschaft und den Fans war. Ich glaube, dass ein Großteil der Fans das akzeptiert", sagte Löwe. "Die Pfiffe zur Pause sind für mich unverständlich. Am Ende sind es die Siege, die zählen. Ich glaube, dass die, die immer da sind, verstehen, was wir damit gemeint haben."

Kaiserslauterns Trainer Kosta Runjaic konnte die Aktion seiner Spieler verstehen und appellierte an die Fans, mehr Geduld zu haben. "Wir haben eine junge Truppe, die Unterstützung gebrauchen kann", sagte Runjaic. "Pfiffe gegen das eigene Team helfen da nicht weiter. In der letzten Saison wurde ein solch dreckiger Sieg noch von vielen gefordert." Auch Löwe sah in erster Linie die drei Punkte. "Bei Darmstadt hat auch keiner gefragt, wie sie es geschafft haben, aber sie haben es geschafft", sagte er mit Blick auf den Überraschungsaufsteiger der vergangenen Saison. Dass der FCK nach vier Spieltagen weiter ungeschlagen und auf Platz vier im Soll ist, hatten sie vor allem Moritz Stoppelkamp zu verdanken. Nachdem der Paderborner Ruben Jenssen in einer ungefährlichen Situation an der Torauslinie gefoult hatte, entschied Schiedsrichter Benjamin Cortus auf Elfmeter. Löwe verwandelte den Strafstoß sicher. Paderborn zeigte eine Woche nach dem 0:6 gegen Sandhausen zwar eine Leistungssteigerung, dennoch bleiben die Ostwestfalen als 15. im Tabellenkeller. Am Dienstag verpflichtete der SC den Mittelfeldspieler Kevin Stöger, 21, vom Erstligisten VfB Stuttgart.

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