Zweite Liga:St. Pauli verpasst Lautern erste Saisonniederlage

Erste Niederlage für den 1. FC Kaiserslautern im letzten Spiel der Hinrunde: Der FC St. Pauli verabschiedet sich mit einem 1:0 gegen die Pfälzer versöhnlich in die Winterpause. Der 1. FC Union verabschiedet sich aus dem Abstiegskampf. Erzgebirge Aue spielt in Überzahl nur Unentschieden gegen Sandhausen

FC St. Pauli - 1. FC Kaiserslautern

St. Paulis Daniel Ginczek (li.) erzielt im Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern den einzigen Treffer.

(Foto: dapd)

Der FC St. Pauli hat dem 1. FC Kaiserslautern am letzten 17. Spieltag der 2. Bundesliga die erste Niederlage zugefügt. Durch den Treffer ihres Torjägers Daniel Ginczek (67. Minute) kamen die Hamburger am Samstag im Millerntor-Stadion zu einem etwas glücklichen 1:0 (0:0)-Heimsieg und schlossen die Hinrunde mit 21 Zählern versöhnlich ab. Die Gäste aus der Pfalz rangieren mit 32 Punkten weiter auf Relegationsplatz drei.

Dabei war das Team von Trainer Franco Foda vor 21.045 Zuschauern zu Beginn die dominierende Elf. Die Gäste hatten die klarere Spielanlage, die besseren Techniker und zwischen der 9. und 11. Minute gleich drei gute Gelegenheiten. Aber sowohl die Versuche von Ariel Borysiuk und Mohamadou Idrissou als auch ein Querschläger von St. Paulis Rechtsverteidiger Jan-Philipp Kalla landeten am Pfosten.

Es dauerte bis zur 55. Minute, bis die Hausherren durch Lennart Thys Kopfball erstmals torgefährlich wurden. Es war ein Weckruf für die Braun-Weißen, vor allem für den anfangs glücklosen Ginczek. Der kantige Angreifer hatte zunächst mit einem Schlenzer Pech (66.). Eine Minute später konnte der 21-Jährige dann aber jubeln, nachdem er eine Hereingabe von Christopher Buchtmann im zweiten Versuch über die Linie drückte.

Aue enttäuscht in Überzahl

Der FC Erzgebirge Aue tritt im Abstiegskampf auf der Stelle und hat mit Glück die dritte Heimniederlage der Saison verhindert. Dank eines verwandelten Foulelfmeters von Thomas Paulus in der 80. Minute erkämpften sich die Sachsen in Überzahl ein 2:2 (1:1) gegen den SV Sandhausen. Vor 6150 Zuschauern hatte Jan Hochscheidt die Gastgeber mit 1:0 (9.) in Führung gebracht. Frank Löhning (39.) und Jan Fießer (62.) sorgten für die zwischenzeitliche 2:1-Führung der Sandhausener, die Marco Pischorn in der 50. Minute durch Gelb-Rot nach wiederholtem Foulspiel verloren.

Aue begann offensiv und kam durch einen Heber von Hochscheidt verdient zum 1:0. Doch noch vor der Pause sorgte der emsige Sandhausener Kapitän Löning per Kopf für den Ausgleich. Und trotz Unterzahl nutzte Fießer das Chaos in Aues Abwehr zur Führung. Zehn Minuten vor Schluss rettete Paulus per Strafstoß den Punkt für Aue. Sandhausen ist durch das Remis auch im dritten Spiel unter Trainer Hans-Jürgen Boysen unbesiegt, bleibt aber stark abstiegsgefährdet.

1. FC Union besiegt den VfL Bochum

Der 1. FC Union hat nach drei sieglosen Heimspielen wieder im eigenen Stadion gewonnen. Der Klub aus der Hauptstadt setzte sich mit 2:1 (1:1) gegen den VfL Bochum durch. Mit dem Erfolg kletterten die Berliner vorläufig auf Rang acht und haben nun zehn Zähler Vorsprung auf einen direkten Abstiegsplatz. Die Westdeutschen rutschten dagegen auf Platz 15 ab und kassierten die dritte Pleite in Folge.

Vor 14.373 Zuschauern an der Alten Försterei trafen Markus Karl (3. Minute) und Adam Nemec (52.) für die Köpenicker. Zlatko Dedic (23.) hatte mit seinem vierten Saisontor den zwischenzeitlichen Ausgleich in einem mittelmäßigen Spiel erzielt. Mit dem Sieg ist Union seit nunmehr sechs Partien ungeschlagen. Für die Westdeutschen war es dagegen das sechste Auswärtsspiel ohne Sieg - die Abstiegssorgen beim ehemaligen Erstligisten werden größer.

SSV Jahn Regensburg - SG Dynamo Dresden

Schöner Fußball ist anders: Zwischen Jahn Regensburg und Dynamo Dresden ging es eng zu - am Ende stand es 0:0

(Foto: dapd)

Tristesse in Regensburg

Dynamo Dresden kommt im Abstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga einfach nicht voran. Zum Auftakt des 17. Spieltages kam die Mannschaft des in der Kritik stehenden Trainers Ralf Loose beim bisherigen Schlusslicht Jahn Regensburg nicht über ein 0:0 hinaus und beendete das Spiel erneut in Unterzahl. Regensburg entfernte sich trotz des neunten sieglosen Spiels in Serie vorerst immerhin vom Tabellenende.

Dresden gab dabei viele Vorteile leichtfertig aus der Hand. Nachdem der Regensburger Wilson Kamavuaka wegen einer Notbremse die Rote Karte gesehen hatte, vergab Dresdens Filip Trojan den fälligen Strafstoß kläglich (32.). Zudem schwächten sich die Sachsen wenig später selbst, als Anthony Losilla wegen groben Foulspiels unmittelbar vor der Pause die Rote Karte sah (45.+2). Für Dresden war es der sechste Platzverweis der Saison. "Das war kein Augenschmaus. Jeder muss aber verstehen, in welcher Lage wir sind und dass wir hier keinen Zauberfußball spielen", sagte Dynamos Kapitän Sebastian Schuppan.

Regensburgs Torwart Patrick Wiegers war mit dem Resultat zufrieden: "Wir müssen nach dem Spielverlauf mit dem Punkt leben. Das Glück wollte es so. Dass ich meinen Teil dazu beitragen konnte, freut mich." Vor 7410 Zuschauern taten sich beide Mannschaften schwer, Kombinationen und herausgespielte Chancen waren Mangelware. Einzig Distanzschüsse sorgten zunächst für Gefahr.

Erst zwang Losilla Jahn-Schlussmann Wiegers aus rund 20 Metern zu einer Glanzparade (10.), dann verfehlte ein Schuss von Abdenour Amachaibou das Dynamo-Gehäuse nur knapp (28.). Den nicht verwandelten Strafstoß der Dresdner bestraften die Hausherren beinahe umgehend. Der Freistoß aus rund 30 Metern von Jonatan Kotzke traf jedoch nur den Pfosten (34.). Im zweiten Durchgang flachte das Niveau der Begegnung immer weiter ab, keine Mannschaft konnte offensiv Akzente setzen.

Sinnbildlich für das holprige Angriffsspiel war eine Halbchance der Regensburger durch Amachaibou und Denis Weidlich, die sich im Dresdener Strafraum aber gegenseitig vor die Füße liefen (65.). Idir Ouali scheiterte kurz vor Spielende am gut aufgelegten Jahn-Keeper Wiegers (74.). Beste Spieler bei den Dresdenern waren Florian Jungwirth und Cheikh Gueye, bei Regensburg überzeugten Wiegers und Kotzke.

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