Zweite Liga:1860 entfernt sich weiter vom Aufstieg

TSV 1860 München - Energie Cottbus

Münchens Guillermo Vallori: Ärger nach vergebener Torchance

(Foto: dpa)

Im Heimspiel gegen Cottbus macht 1860 München einen Schritt zurück: Mit einem Remis liegen die Löwen nun schon sechs Punkte hinter dem dritten Rang. Union Berlin kassiert den Ausgleich in der Nachspielzeit, der MSV Duisburg befreit sich gegen Sandhausen.

Die Spiele im Überblick

Die kleinen Hoffnungen des TSV 1860 München auf einen Aufstieg in die Fußball-Bundesliga haben einen erneuten Dämpfer erhalten. Die "Löwen" kamen am Sonntag zu Hause gegen Energie Cottbus nicht über ein 1:1 (0:0) hinaus. Im Wettrennen um Rang drei, der zur Teilnahme an zwei Qualifikationsspielen am 23. und 28. Mai gegen den Bundesliga-Drittletzten berechtigt, liegt der TSV jetzt sechs Punkte hinter dem 1. FC Kaiserslautern.

Vor 18 200 Zuschauern besorgte Daniel Halfar (54.) die 1860-Führung. Doch der Heimfluch konnte nicht beendet werden, Alexander Bittroff (70.) glich noch aus. In den vergangenen zehn Spielen zu Hause glückte den Sechzigern damit nur ein Sieg. Die Begegnung war lange eine zähe Angelegenheit, dann durften sich zunächst die Gastgeber freuen.

Nach feinem Zusammenspiel mit Rob Friend schloss Halfar nur vier Minuten nach seiner Einwechslung zur Führung ab. Wenig später wäre ihm fast das 2:0 geglückt, doch gejubelt wurde auf der Gegenseite. Nach Vorlage von Marco Stiepermann ließ Bittroff Torhüter Gábor Király keine Chance.

Drei Minuten Freude

Der MSV Duisburg hat einen weiteren Schritt Richtung Klassenverbleib in der 2. Fußball-Bundesliga getan. Beim 2:1 (1:1) im Abstiegsduell mit dem SV Sandhausen gelang der Mannschaft von Trainer Kosta Runjaic der dritte Erfolg in Serie. Vor 11 354 Zuschauern sorgten Timo Perthel (31. Minute) und Branimir Bajic (65./Foulelfmeter) am Sonntag für den Heimsieg. Dagegen droht dem Aufsteiger aus Sandhausen die Rückkehr in die 3. Liga.

MSV Duisburg - SV Sandhausen

Der Duisburger Torschütze zum 2:1, Branimir Bajic (l), jubelt mit Goran Sukalo. 

(Foto: dpa)

Anders als beim 1:1 gegen Aufstiegsaspirant Kaiserslautern am vorigen Spieltag ging der Vorletzte trotz des Tores von Jan Fießer (34.) leer aus. Die Freude der Duisburger über die Führung durch Perthel, der nach einem Eckball per Direktschuss traf, währte nur drei Minuten. Gleich die erste Chance der Gäste nutzte Fießer mit einem platzierten Kopfball zum Ausgleich. Diese beiden Treffer konnten den Unterhaltungswert der schwachen Partie jedoch nur bedingt aufbessern.

Es passte ins Bild, dass auch der zweite Duisburger Treffer nach einer Standardsituation fiel: Ein Foul von Keeper Daniel Ischdonat an Angreifer Ronisav Jovanovic ahndete der Referee mit einem Foulelfmeter, den Abwehrspieler Bajic verwandelte.

Union muss spätes Remis hinnehmen

SC Paderborn 07 - 1. FC Union Berlin

Unions Baris Özbek (li.): Entschlossen im Abschluss

(Foto: dpa)

Ein Last-Minute-Gegentor hat Union Berlin die vielleicht letzte Chance im Kampf um den Relegationsplatz gekostet. Die "Eisernen" mussten im Auswärtsspiel beim SC Paderborn in der zweiten Minute der Nachspielzeit durch Christian Strohdiek noch den hoch verdienten 1:1 (1:0)-Ausgleich hinnehmen. Der slowakische Stürmer Adam Nemec hatte die Gäste in seinem 100. Zweitligaspiel in Führung gebracht (27.). Dem auf der linken Angriffsseite durchgestarteten Nemec rutschte der Ball bei einer Flanke etwas über den Fuß, wodurch er sich über SC-Torhüter Lukas Kruse ins Tor senkte. Beim Ausgleich traf Strohdiek per Kopf im Anschluss an einen Eckball.

Weiterer Wermutstropfen für Union: Verteidiger Patrick Kohlmann kassierte nach wiederholtem Foulspiel die Gelb-Rote Karte (74.) und ist im Ostderby am kommenden Freitag gegen Dynamo Dresden gesperrt. Vor 7590 Zuschauern hatten die Gastgeber nicht nur die Anfangsphase der Partie beherrscht, sie waren insgesamt wesentlich aggressiver und ballsicherer. Deniz Naki (17.) und Daniel Brückner (24.) scheiterten jedoch in aussichtsreicher Situation. Die Berliner gaben in der 26. Minute ihr erstes Lebenszeichen ab, als Paderborns Diego Demme den Ball nach einem Schuss von Fabian Schönheim noch von der Linie kratzte.

Beim Führungstreffer eine Minute später hatte Union das Glück dagegen auf seiner Seite. Die Hausherren ließen sich von dem Rückstand nicht schocken und blieben die spielbestimmende Mannschaft. Stürmer Deniz Yilmaz hätte eine Viertelstunde vor dem Halbzeitpfiff freistehend das 1:1 machen müssen. Auch kurz nach dem Seitenwechsel versagten dem Deutsch-Türken die Nerven, als er nach einer Ecke aus kurzer Distanz das Tor nicht traf. Der Druck der Paderborner wurde im zweiten Durchgang noch größer.

Einzig die mangelnde Chancenverwertung dürfte SC-Coach Stephan Schmidt seinem Team ankreiden. In der 51. Minute scheiterte erneut Naki. Union-Torhüter Daniel Haas rettete sein Team mehrmals in brenzliger Situation, so wie bei der Riesenchance für den eingewechselten Philipp Hofmann (77.). Beim 1:1 war aber auch Haas machtlos. Neben Hass zeichnete sich bei den Berliner auch Michael Parensen aus. Bei Paderborn gefielen Demme und Mario Vrancic.

Dresden dreht Spiel gegen St. Pauli

Dynamo Dresden v FC St. Pauli - 2. Bundesliga

Starke Leistung: Dynamo Dresden gewinnt nach einem 0:2-Rückstand gegen St. Pauli.

(Foto: Bongarts/Getty Images)

Fußball-Zweitligist Dynamo Dresden hat mit einer spektakulären Aufholjagd den Sprung auf einen Nicht-Abstiegsplatz geschafft. Die Sachsen wandelten beim 3:2 (0:0) gegen den FC St. Pauli innerhalb von 15 Minuten einen 0:2-Rückstand noch in einen Sieg um und überholten mit dem ersten Dreier nach zuletzt drei Niederlagen den VfL Bochum.

Filip Trojan (62.), Anthony Losilla (66.) und Sebastian Schuppan (77.) erzielten die Tore für das Team von Trainer Peter Pacult. Die Gäste aus Hamburg, für die Florian Mohr (50.) und Torjäger Daniel Ginczek (53.) trafen, stehen vor den Sonntagspielen weiter auf Platz zwölf.

In einer intensiv geführten ersten Halbzeit vergaben Pavel Fort und Robert Koch vor 29.193 Zuschauern für die optisch überlegenen Sachsen zunächst die besten Chancen: Der Tscheche Fort traf mit einem Kopfball nur die Unterkante der Latte (19.), Koch scheiterte drei Minuten später mit einem Schlenzer an Pauli-Torwart Philipp Tschauner. Auf der Gegenseite streifte ein Schuss von Joseph-Claude Gyau die Latte (13.). Kurz nach der Pause gingen die Gäste durch einen Doppelschlag in Führung: Zunächst köpfte Mohr nach einer Freistoßflanke von Fin Bartels ein, dann erzielte Ginczek mit seinem 13. Saisontor das 2:0. Trojan verkürzte für Dresden per Fallrückzieher, ehe Losilla im Nachschuss zum 2:2 traf. 13 Minuten vor Schluss sorgte ein abgefälschter Schuss von Schuppan dann für den umjubelten Siegtreffer der Sachsen.

Der FSV Frankfurt bleibt im Aufstiegsrennen der 2. Fußball-Bundesliga. Bei Jahn Regensburg dagegen schwinden die letzten Hoffnungen auf den Klassenerhalt. Der FSV gewann am Samstag in Regensburg 4:1 (0:0) und verkürzte damit als Fünfter den Rückstand auf den Tabellendritten 1. FC Kaiserslautern auf fünf Punkte. Der Jahn hat nach dem siebten Spiel in Folge ohne Sieg nun schon acht Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz. Yannik Stark brachte die Gäste in der 57. Minute in Führung.

Spielmacher Zafer Yelen (73.) erhöhte auf 2:0. Kapitän Oliver Hein (78.) gelang durch einen unberechtigt verhängten Foulelfmeter nur noch der Anschlusstreffer, ehe der eingewechselte Edmond Kapllani (84. und 88., Foulelfmeter) mit einem Doppelpack alles klar machte.

7300 Zuschauer im Sportpark sahen ein schwaches Spiel, in dem der Jahn in keiner Phase Argumente lieferte, warum es mit dem Klassenerhalt doch noch klappen könnte. Auch ein Aufbäumen war bei den Gastgebern kaum zu erkennen. Den Hessen genügte eine durchschnittliche Leistung, um das Team des glücklosen Trainers Franciszek Smuda im Griff zu behalten. Julian de Guzman und Wilson Kamavuaka zeigten noch die beste Leistung im Team der Regensburger. Torschütze Stark und Marcel Gaus ragten bei den Frankfurtern heraus.

Idrissou vermiest Kölns Aufstiegschancen

Am Freitagabend beendete der 1. FC Kaiserslautern die lange Erfolgsserie des 1. FC Köln und hat damit den Relegationsplatz in der 2. Fußball-Bundesliga eindrucksvoll zurückerobert. Durch Tore von Mohamadou Idrissou (41./79.) und Jan Simunek (50.) gewann der FCK das Spitzenspiel der beiden Erstliga-Absteiger hochverdient mit 3:0 (1:0) und brachte den Betzenberg mit seinen 49 780 Zuschauern zum Beben.

Die Kölner waren zuvor 15 Mal nacheinander ungeschlagen geblieben. Am Freitagabend enttäuschten sie aber und mussten den dritten Tabellenplatz nach nur einer Woche wieder abgeben. Bereits die erste Halbzeit spielte sich fast komplett in der Kölner Hälfte ab. Die Lauterer waren klar überlegen und arbeiteten sich schon vor ihrem Führungstor einige gute Möglichkeiten durch Idrissou (20./32.) und Alexander Baumjohann (38.) heraus.

Nach dem Wechsel machte der Tscheche Simunek mit seinem ersten Saisontor frühzeitig alles klar. Wie schon beim 1:0 leistete der starke Baumjohann dazu die Vorarbeit. Die Kölner wachten erst nach einer Stunde auf, blieben aber abgesehen von einer großen Chance für Mato Jajalo (63.) viel zu harmlos.

Zwei Elfmeter in Aalen

Zweitliga-Aufsteiger VfR Aalen hat den ersten Sieg seit acht Partien geschafft. Dem Team von Trainer Ralph Hasenhüttl gelang in einer umkämpften Partie gegen den FC Ingolstadt ein 2:1 (1:1)-Erfolg. Mit 36 Punkten zog der VfR damit an den ambitioniert gestarteten Ingolstädtern (35) vorbei, die ihre dritte Niederlage in Folge kassierten. Marcel Reichwein schoss die Hausherren in Führung (20.), ehe VfR-Keeper Daniel Bernhardt Ingolstadts Moritz Hartmann von den Beinen holte und Caiuby den berechtigten Strafstoß zum Ausgleich verwandelte (25.).

In der zweiten Hälfte brachte Danny da Costa Aalens Daniel Buballa zu Fall, Martin Dausch sicherte mit dem anschließenden Elfmeter (54.) den ersten Sieg seiner Mannschaft seit dem 14. Dezember 2012. Nach zwei Niederlagen in Folge und Spekulationen um einen Bruch zwischen Mannschaft und Trainer hatte Ingolstadts Coach Thomas Oral seine Start-Elf auf sieben Positionen umgebaut. Er brachte unter anderem Torhüter Sascha Kirschstein für den verletzten Ramazan Özcan sowie im Sturm Moritz Hartmann und den zuletzt gelbgesperrten Caiuby.

Die Wechsel zahlten sich aus, die Gäste begannen druckvoll und lieferten sich mit den Hausherren eine offene Partie mit vielen Torchancen. Einen Fehlpass des Ingolstädters Ralph Gunesch zwanzig Meter vor dem eigenen Tor nutzte Aalens Leandro Grech, um für Reichwein zur Führung aufzulegen. Doch die Gäste legten nach und kamen zum Ausgleich. In der zweiten Halbzeit behielten beide Teams das hohe Tempo bei, zum Tor war jedoch erneut ein Elfmeter nötig. Beste Spieler aufseiten der Gastgeber waren Torschütze Dausch und Thorsten Schulz, bei Ingolstadt überzeugten Torschütze Caiuby und Hartmann.

Bochum rückt dem Abstiegsplatz näher

Der VfL Bochum rückt dem Abstiegskampf immer näher. Der langjährige Bundesligist unterlag am Freitag dem direkten Konkurrenten Erzgebirge Aue mit 0:3 (0:3) und droht nach der vierten Niederlage in Folge mit 26 Punkten am Wochenende auf einen direkten Abstiegsplatz zu rutschen. Aue (31) verschaffte sich dagegen durch den Sieg im "Sechs-Punkte-Spiel" ein wenig Luft im Tabellenkeller.

Kapitän René Klingbeil brachte die Sachsen bereits früh per Kopfball nach einem Freistoß in Führung (8.). Tobias Nickenig (29.) und Fabian Müller (37.) nutzten noch vor dem Seitenwechsel das fahrige Abwehrverhalten der Bochumer aus. Vor 13.133 Zuschauern, von denen die ersten das Stadion bereits nach 45 Minuten verließen, begann der VfL durchaus bemüht, fand aber kein Mittel gegen die gut organisierte Aue-Defensive.

Die Gäste nutzten ihre von der zögerlichen Bochumer Abwehr begünstigten Chancen dagegen eiskalt. Nach dem Seitenwechsel belebte der eingewechselte Zlatko Dedic das Offensivspiel der Bochumer, doch auch der Slowene blieb in seinen Abschlüssen zu unpräzise. Aue beschränkte sich größtenteils auf das Verwalten des Ergebnisses war damit letztlich erfolgreich. Beste Spieler beim VfL Bochum waren Michael Ortega und Leon Goretzka, Aue hatte in Torhüter Martin Männel, Jan Hochscheidt und Kevin Pezzoni seine auffälligsten Akteure.

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