Zweite Liga:Dresden dreht Spiel gegen St. Pauli

Dynamo Dresden v FC St. Pauli - 2. Bundesliga

Starke Leistung: Dynamo Dresden gewinnt nach einem 0:2-Rückstand gegen St. Pauli.

(Foto: Bongarts/Getty Images)

Aus einem 0:2 wird noch ein 3:2: Dynamo Dresden zeigt gegen St. Pauli eine eindrucksvolle Aufholjagd und holt wichtige Punkte im Abstiegskampf. Frankfurt gewinnt klar beim Tabellenletzten Regensburg.

Die Spiele im Überblick

Fußball-Zweitligist Dynamo Dresden hat mit einer spektakulären Aufholjagd den Sprung auf einen Nicht-Abstiegsplatz geschafft. Die Sachsen wandelten beim 3:2 (0:0) gegen den FC St. Pauli innerhalb von 15 Minuten einen 0:2-Rückstand noch in einen Sieg um und überholten mit dem ersten Dreier nach zuletzt drei Niederlagen den VfL Bochum.

Filip Trojan (62.), Anthony Losilla (66.) und Sebastian Schuppan (77.) erzielten die Tore für das Team von Trainer Peter Pacult. Die Gäste aus Hamburg, für die Florian Mohr (50.) und Torjäger Daniel Ginczek (53.) trafen, stehen vor den Sonntagspielen weiter auf Platz zwölf.

In einer intensiv geführten ersten Halbzeit vergaben Pavel Fort und Robert Koch vor 29.193 Zuschauern für die optisch überlegenen Sachsen zunächst die besten Chancen: Der Tscheche Fort traf mit einem Kopfball nur die Unterkante der Latte (19.), Koch scheiterte drei Minuten später mit einem Schlenzer an Pauli-Torwart Philipp Tschauner. Auf der Gegenseite streifte ein Schuss von Joseph-Claude Gyau die Latte (13.). Kurz nach der Pause gingen die Gäste durch einen Doppelschlag in Führung: Zunächst köpfte Mohr nach einer Freistoßflanke von Fin Bartels ein, dann erzielte Ginczek mit seinem 13. Saisontor das 2:0. Trojan verkürzte für Dresden per Fallrückzieher, ehe Losilla im Nachschuss zum 2:2 traf. 13 Minuten vor Schluss sorgte ein abgefälschter Schuss von Schuppan dann für den umjubelten Siegtreffer der Sachsen.

Der FSV Frankfurt bleibt im Aufstiegsrennen der 2. Fußball-Bundesliga. Bei Jahn Regensburg dagegen schwinden die letzten Hoffnungen auf den Klassenerhalt. Der FSV gewann am Samstag in Regensburg 4:1 (0:0) und verkürzte damit als Fünfter den Rückstand auf den Tabellendritten 1. FC Kaiserslautern auf fünf Punkte. Der Jahn hat nach dem siebten Spiel in Folge ohne Sieg nun schon acht Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz. Yannik Stark brachte die Gäste in der 57. Minute in Führung.

Spielmacher Zafer Yelen (73.) erhöhte auf 2:0. Kapitän Oliver Hein (78.) gelang durch einen unberechtigt verhängten Foulelfmeter nur noch der Anschlusstreffer, ehe der eingewechselte Edmond Kapllani (84. und 88., Foulelfmeter) mit einem Doppelpack alles klar machte.

7300 Zuschauer im Sportpark sahen ein schwaches Spiel, in dem der Jahn in keiner Phase Argumente lieferte, warum es mit dem Klassenerhalt doch noch klappen könnte. Auch ein Aufbäumen war bei den Gastgebern kaum zu erkennen. Den Hessen genügte eine durchschnittliche Leistung, um das Team des glücklosen Trainers Franciszek Smuda im Griff zu behalten. Julian de Guzman und Wilson Kamavuaka zeigten noch die beste Leistung im Team der Regensburger. Torschütze Stark und Marcel Gaus ragten bei den Frankfurtern heraus.

Idrissou vermiest Kölns Aufstiegschancen

Am Freitagabend beendete der 1. FC Kaiserslautern die lange Erfolgsserie des 1. FC Köln und hat damit den Relegationsplatz in der 2. Fußball-Bundesliga eindrucksvoll zurückerobert. Durch Tore von Mohamadou Idrissou (41./79.) und Jan Simunek (50.) gewann der FCK das Spitzenspiel der beiden Erstliga-Absteiger hochverdient mit 3:0 (1:0) und brachte den Betzenberg mit seinen 49 780 Zuschauern zum Beben.

Die Kölner waren zuvor 15 Mal nacheinander ungeschlagen geblieben. Am Freitagabend enttäuschten sie aber und mussten den dritten Tabellenplatz nach nur einer Woche wieder abgeben. Bereits die erste Halbzeit spielte sich fast komplett in der Kölner Hälfte ab. Die Lauterer waren klar überlegen und arbeiteten sich schon vor ihrem Führungstor einige gute Möglichkeiten durch Idrissou (20./32.) und Alexander Baumjohann (38.) heraus.

Nach dem Wechsel machte der Tscheche Simunek mit seinem ersten Saisontor frühzeitig alles klar. Wie schon beim 1:0 leistete der starke Baumjohann dazu die Vorarbeit. Die Kölner wachten erst nach einer Stunde auf, blieben aber abgesehen von einer großen Chance für Mato Jajalo (63.) viel zu harmlos.

Zwei Elfmeter in Aalen

Zweitliga-Aufsteiger VfR Aalen hat den ersten Sieg seit acht Partien geschafft. Dem Team von Trainer Ralph Hasenhüttl gelang in einer umkämpften Partie gegen den FC Ingolstadt ein 2:1 (1:1)-Erfolg. Mit 36 Punkten zog der VfR damit an den ambitioniert gestarteten Ingolstädtern (35) vorbei, die ihre dritte Niederlage in Folge kassierten. Marcel Reichwein schoss die Hausherren in Führung (20.), ehe VfR-Keeper Daniel Bernhardt Ingolstadts Moritz Hartmann von den Beinen holte und Caiuby den berechtigten Strafstoß zum Ausgleich verwandelte (25.).

In der zweiten Hälfte brachte Danny da Costa Aalens Daniel Buballa zu Fall, Martin Dausch sicherte mit dem anschließenden Elfmeter (54.) den ersten Sieg seiner Mannschaft seit dem 14. Dezember 2012. Nach zwei Niederlagen in Folge und Spekulationen um einen Bruch zwischen Mannschaft und Trainer hatte Ingolstadts Coach Thomas Oral seine Start-Elf auf sieben Positionen umgebaut. Er brachte unter anderem Torhüter Sascha Kirschstein für den verletzten Ramazan Özcan sowie im Sturm Moritz Hartmann und den zuletzt gelbgesperrten Caiuby.

Die Wechsel zahlten sich aus, die Gäste begannen druckvoll und lieferten sich mit den Hausherren eine offene Partie mit vielen Torchancen. Einen Fehlpass des Ingolstädters Ralph Gunesch zwanzig Meter vor dem eigenen Tor nutzte Aalens Leandro Grech, um für Reichwein zur Führung aufzulegen. Doch die Gäste legten nach und kamen zum Ausgleich. In der zweiten Halbzeit behielten beide Teams das hohe Tempo bei, zum Tor war jedoch erneut ein Elfmeter nötig. Beste Spieler aufseiten der Gastgeber waren Torschütze Dausch und Thorsten Schulz, bei Ingolstadt überzeugten Torschütze Caiuby und Hartmann.

Bochum rückt dem Abstiegsplatz näher

Der VfL Bochum rückt dem Abstiegskampf immer näher. Der langjährige Bundesligist unterlag am Freitag dem direkten Konkurrenten Erzgebirge Aue mit 0:3 (0:3) und droht nach der vierten Niederlage in Folge mit 26 Punkten am Wochenende auf einen direkten Abstiegsplatz zu rutschen. Aue (31) verschaffte sich dagegen durch den Sieg im "Sechs-Punkte-Spiel" ein wenig Luft im Tabellenkeller.

Kapitän René Klingbeil brachte die Sachsen bereits früh per Kopfball nach einem Freistoß in Führung (8.). Tobias Nickenig (29.) und Fabian Müller (37.) nutzten noch vor dem Seitenwechsel das fahrige Abwehrverhalten der Bochumer aus. Vor 13.133 Zuschauern, von denen die ersten das Stadion bereits nach 45 Minuten verließen, begann der VfL durchaus bemüht, fand aber kein Mittel gegen die gut organisierte Aue-Defensive.

Die Gäste nutzten ihre von der zögerlichen Bochumer Abwehr begünstigten Chancen dagegen eiskalt. Nach dem Seitenwechsel belebte der eingewechselte Zlatko Dedic das Offensivspiel der Bochumer, doch auch der Slowene blieb in seinen Abschlüssen zu unpräzise. Aue beschränkte sich größtenteils auf das Verwalten des Ergebnisses war damit letztlich erfolgreich. Beste Spieler beim VfL Bochum waren Michael Ortega und Leon Goretzka, Aue hatte in Torhüter Martin Männel, Jan Hochscheidt und Kevin Pezzoni seine auffälligsten Akteure.

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