Zweite Liga:Das Ende eines Traums

Für 1860 München ist der Traum vom direkten Wiederaufstieg in weite Ferne gerückt: Beim Gastspiel in Aachen musste die Mannschaft von Rudi Bommer eine deutliche Niederlage einstecken. Grund genug, über personelle Veränderungen nachzudenken.

Die "Löwen" kassierten eine 1:5 (1:3)-Pleite bei Uefa-Pokal-Teilnehmer Alemannia Aachen und liegen bereits zehn Zähler hinter den Aufstiegsrängen.

Unterdessen ist Fürth (30 Punkte) durch einen 3:2 (1:0)-Erfolg über Rot-Weiß Essen auf den zweiten Platz hinter Spitzenreiter 1. FC Köln (33) vorgerückt. Dritter ist der MSV Duisburg (30), dicht gefolgt von der Alemannia (28).

Wichtige Siege im Abstiegskampf verbuchten die Ost-Klubs Erzgebirge Aue und Rot-Weiß Erfurt. Aue siegte im brisanten Sachsen-Derby gegen Dynamo Dresden 4:1 (2:1), Aufstieger Erfurt kam zu einem 4:2 (3:2) gegen den Karlsruher SC. Dagegen wurde Weltmeister Andreas Brehme mit der SpVgg Unterhaching auf einen Abstiegsplatz durchgereicht, nach dem 1:3 (0:2) gegen den 1. FC Saarbrücken sind die Bayern nun Tabellen-15.

Innerhalb von 18 Minuten mussten die "Sechziger" ihre Hoffnungen auf eine Trendwende in Aachen begraben. Nach dem frühen Führungstor durch den Chinesen Jiayi Shao (10.) sorgten Simon Rolfes (21.), Alexander Klitzpera (28.) und Erik Meijer (38.) für die Wende zugunsten der Elf von Trainer Dieter Hecking. Im zweiten Durchgang machten Kai Michalke (61.) und der eingewechselte Thomas Stehle (75.) den Kantersieg perfekt.

"Wir bekommen aus drei Standardsituationen drei Tore. Das ist unerklärlich", schmipfte 1860-Geschäftsführer Roland Kneißl bereits zur Pause und kündigte für die Winterpause personelle Nachbesserungen an: "Wir werden im Rahmen unserer Möglichkeiten reagieren."

Nachbesserungen sind bei den "Löwen" auch dringend nötig, zumal der Abstand zu den Aufstiegsplätzen doppelt so groß ist wie zu den gefährdeten Rängen. So sind Ausrutscher der vier Top-Klubs derzeit eine Seltenheit. Fürth punktete gegen Schlusslicht Essen dreifach und kam durch zwei Treffer von Marcus Feinbier (42. und 57.) sowie Heiko Westermann (86.) zum Erfolg. RWE war zwischenzeitlich durch Sebastian Schoof (70.) und Nascimento (83.) zum Ausgleich gekommen. Spitzenreiter Köln mit einem torlosen Remis bei Eintracht Trier und Duisburg beim 1:1 gegen Bundesliga-Absteiger Eintracht Frankfurt hatten bereits am Freitag zumindest einen Punkt ergattert.

Für Brisanz war indes in Aue gesorgt, 16.500 Zuschauer im ausverkauften Erzgebirge-Stadion sahen im ersten Sachsen-Derby seit Jahren einen 3:1-Erfolg der Gastgeber. Mann des Spiels war Ex-Bundesligaprofi Andrzej Juskowiak, der die ersten beiden Treffer für Aue erzielte (7. und 38.).

Erfurts vierter Saisonerfolg

Außerdem waren Ersin Demir (83.) und Matthias Heidrich (90.+3) erfolgreich. Der zwischenzeitliche Ausgleich von Klemen Lavric (29.) nährte nur für kurze Zeit die Dresdner Hoffnungen auf den ersten Punkt in der Fremde. Die Sachsen (14) rutschten damit auf den vorletzten Tabellenplatz vor Essen.

Ein fast schon sensationelles Torfestival erlebten die Fans von Erfurt. Enrico Neitzel (2. und 23.), Andreas Richter (17.) und Ralf Klingmann (64.) erzielten die Treffer für die Minimalisten aus Thüringen, die in den bisherigen 14 Saisonspielen zuvor nur sieben Tore erzielt hatten. Durch den vierten Saisonsieg verließen die Erfurter (17) vorerst die Abstiegsränge, denen der KSC (17) wieder bedrohlich nahe kommt. Sebastian Freis (10.) und Jan Männer (33.) erzielten die Karlsruher Treffer.

Auf einem Abstiegsplatz steht nun Unterhaching. Echendu Adiele (13.), Henrich Bencik (22.) und Yilmaz Örtülü (73.) erzielten die Treffer für die Gäste aus Saarbrücken, für die Bayern konnte nur Marcel Schied (51.) verkürzen. Ebenfalls auf einem der vier bedrohten Plätze liegt Rot-Weiß Oberhausen, trotz des 1:0-Erfolges bei LR Ahlen am Freitag. Am Montag wird der 15. Spieltag mit der Partie zwischen Energie Cottbus und Wacker Burghausen komplettiert.

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