Zweite Liga:"Coach, wen soll ich jetzt decken?"

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Leipzigs Trainer Ralf Rangnick kritisiert die Paderborner Taktik von Coach Steffan Effenberg. Dessen Klub ist nach dem 0:1 gegen Leipzig auf Platz 17 gestürzt, Effenberg darf aber vorerst bleiben.

Im Kampf um die Aufstiegsplätze in der zweiten Fußball-Bundesliga haben sich die Favoriten keine Ausrutscher geleistet. Von den Top Sechs der Tabelle musste sich nur Nachzügler Eintracht Braunschweig mit einem Unentschieden begnügen (0:0 gegen FSV Frankfurt), alle anderen Aufstiegsaspiranten gingen als Sieger vom Platz. Dem Tabellenvierten FC St. Pauli gelang am Sonntag ein mühsamer 2:0-Sieg beim Tabellenletzten MSV Duisburg. Zuvor hatten auch der souveräne Spitzenreiter RB Leipzig (1:0 in Paderborn), die Verfolger SC Freiburg (2:0 gegen Kaiserslautern) und 1. FC Nürnberg (2:1 gegen Fürth) sowie der VfL Bochum (3:2 gegen Sandhausen) gewonnen.

Leipzig zieht an der Spitze weiter einsam seine Kreise, auch wenn der Emporkömmling beim Sieg in Paderborn viel Mühe hatte. Anschließend warf RB-Coach Ralf Rangnick seinem Trainerkollegen Stefan Effenberg eine Taktik "wie vor 30 Jahren" vor: "Es war wirklich Manndeckung angesagt, wie ich es in der Form noch nie erlebt habe", sagte Rangnick. In der Bild am Sonntag legte er dann nochmals nach: "Ich bin froh, dass dieser Anti-Fußball nicht noch mit einem Punkt belohnt worden ist."

Effenberg stürzt auf Platz 17, darf aber vorerst bleiben

Rangnick konnte sich über den Leipziger Sieg trotzdem nicht so richtig freuen. Sinnbildlich für die destruktive Spielweise und Einstellung des Effenberg-Teams sei für ihn gewesen, wie sich der Paderborner Defensivspieler Mirnes Pepic nach der Auswechslung des RB-Profis Emil Forsberg verhalten habe: "Der wäre mit Emil auch noch aufs Klo gegangen. Und ein paar Sekunden nach der Auswechslung von Forsberg stand Pepic vor seinem Trainer und fragte: ,Coach, wen soll ich jetzt decken?'", berichtete Rangnick.

Effenberg darf bei den Paderbornern derweil auch nach dem elften sieglosen Spiel in Serie und dem Absturz auf dem vorletzten Tabellenplatz vorerst Trainer bleiben. Am Bundesliga-Absteiger vorbei zog in der Tabelle 1860 München dank eines enorm wichtigen 3:2-Erfolgs gegen den direkten Konkurrenten Fortuna Düsseldorf, der nun auch wieder zittern muss. Der 1. FC Heidenheim hat sich hingegen mit dem 3:2 (0:0) gegen Arminia Bielefeld wohl der letzten Abstiegssorgen entledigt.

© SZ vom 29.02.2016 / sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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