Zweite Liga:Braunschweig behauptet Platz eins gegen St. Pauli

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Die erste Saisonniederlage hat Eintracht Braunschweig nicht aus dem Konzept gebracht: Das Team gewinnt gegen St. Pauli mit 1:0. Der SV Sandhausen feiert den ersten Sieg mit neuem Trainer gegen Energie Cottbus, Aue siegt in Ingolstadt, Duisburg unterliegt Union Berlin.

Die Spiele im Überblick

Braunschweigs Benjamin Kessel (l.) und Sebastian Schachten von St. Pauli im Zweikampf. (Foto: Bongarts/Getty Images)

Eintracht Braunschweig hat sich von der ersten Saisonpleite nicht beeindrucken lassen und die Tabellenführung der 2. Fußball-Bundesliga erfolgreich verteidigt. Vier Tage nach dem 1:3 in Cottbus gewann die Eintracht am Mittwoch gegen den FC St. Pauli mit 1:0 (1:0) durch ein Tor von Dominick Kumbela (17. Minute). Die Hamburger mussten rund 60 Minuten in Unterzahl spielen, nachdem Fin Bartels bereits in der 22. Minute wegen groben Foulspiels die Rote Karte gesehen hatte. Auch Braunschweig beendete die Partie zu zehnt. Benjamin Kessel sah in der Schlussphase Gelb-Rot (81.). Damit bleibt Braunschweig mit 37 Punkten auch nach dem 16. Spieltag Spitzenreiter und hat bereits neun Punkte Vorsprung auf einen Nicht-Aufstiegsplatz.

Von Beginn an zeigten sich die Niedersachsen vor 21 400 Zuschauern im ausverkauften Eintracht-Stadion gut erholt von der Niederlage am Samstag. Kumbelas wunderschönes Tor von der Strafraumgrenze brachte die Eintracht früh auf Kurs. Umstritten war der Platzverweis von Bartels, der zu hart gegen Kessel eingestiegen war. "Das ist für mich keine Rote Karte. Der Schiedsrichter entscheidet hier leider das Spiel mit", wetterte St. Paulis Manager Rachid Azzouzi zur Pause.

Sandhausen dreht Partie gegen Cottbus

Der SV Sandhausen hat den ersten Sieg unter dem neuen Trainer Hans-Jürgen Boysen gefeiert. Der Fußball-Zweitligist gewann am Mittwoch bei der Heimpremiere des 55-Jährigen verdient mit 3:1 (0:1) über Aufstiegsanwärter Energie Cottbus. Damit verbesserten sich die Badener vom Tabellenende auf den Relegationsplatz 16. Vor 2650 Zuschauern brachte Uwe Möhrle Cottbus mit 1:0 in Führung (34.). Andrew Wooten drehte die Partie mit zwei Handelfmetern (59., 66.) in nur sieben Minuten.

Allerdings war besonders der zweite Elfmeter, den Wooten erst im Nachschuss verwandelte, sehr umstritten. Das 3:1 erzielte Frank Löning (90.). Cottbus verpasste somit vier Tage nach dem 3:1 über Tabellenführer Braunschweig die Chance, der Aufstiegszone näher zu kommen. Bei Dauerregen versuchte Sandhausen in einer schwachen ersten Halbzeit, in der Abwehr sicher zu stehen. Doch die am Ball etwas stärkeren, aber insgesamt zu passiven Cottbuser nutzten im Hardtwaldstadion ihre erste Chance zum 0:1, als Möhrle per Kopf traf. Nach der Pause trat der SVS aggressiver auf und kämpfte die Gäste nieder.

Erzgebirge Aue hat seine schwarze Auswärtsserie beendet und sich mit dem ersten Saisonsieg in der Fremde mächtig Luft im Tabellenkeller der 2. Fußball-Bundesliga verschafft. Die Gäste gewannen am Mittwochabend beim FC Ingolstadt mit 2:1 (1:1) und verbuchten damit drei wichtige Punkte. Marc Hensel (19. Minute) und Jan Hochscheidt (60.) trafen für Aue, für die enttäuschenden Gastgeber konnte Stefan Leitl per Handelfmeter nur den zwischenzeitlichen Ausgleich (44.) erzielen.

Jan Hochscheidt (r unten) freut sich mit Aues Nicolas Höfler (l) und Aues Guido Kocer (r oben) über sein Tor zum 1:2.  (Foto: dpa)

Drei Tage nach der 0:4-Heimpleite gegen Hertha BSC gab es für die Gäste vor dem Anpfiff die nächste schlechte Nachricht. Stammkeeper Martin Männel musste wegen einer Beckenprellung pausieren, für ihn stand Stephan Flauder im Tor. Doch auch der Ersatzmann durfte sich freuen. Nach einem Freistoß konnte zunächst Hensel unbedrängt zur Führung einschieben. Kurz vor der Pause jubelten dann die Hausherren: Leitl traf sicher vom Elfmeterpunkt. Nach der Pause schloss dann aber Hochscheidt einen feinen Konter zum entscheidenden Treffer ab.

Berlin kontrolliert Partie gegen Duisburg

Beim MSV Duisburg werden die Sorgen nicht geringer. Am Mittwoch musste der Fußball-Zweitligist, dem wegen einer finanziellen Schieflage die Insolvenz droht, mit dem 1:2 (0:2) gegen Union Berlin eine weitere Niederlage hinnehmen und verpasste die Möglichkeit, die Abstiegszone zu verlassen. Vor 8585 Zuschauern in Duisburg leitete Sören Brandy mit einem Eigentor (20. Minute) die zehnte Saisonpleite des MSV ein. Für die Berliner, die auch im fünften Spiel hintereinander nicht verloren, traf zudem Simon Terodde (35.). Das Tor für die Gastgeber erzielte Branimir Bajic (89.).

Die Duisburger, bei denen neun Profis verletzt oder gesperrt fehlten, konnten zunächst keinen Druck entfachen und wirkten verunsichert. Union agierte abgeklärter, benötigte allerdings die Mithilfe der Hausherren. Nachdem Terodde mit der ersten Torchance scheiterte (3.), köpfte Brandy einen Eckball von Torsten Mattuschka unbedrängt ins eigene Gehäuse. Die Berliner kontrollierten auch in der Folge das Match und erhöhten durch Teroddes Kopfball. Im zweiten Abschnitt legte der MSV zwar seine Hemmungen ab, schaffte aber nicht die Wende. Bajic gelang nur das Anschlusstor.

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