Zweite Fußball-Bundesliga:Für den Aufstieg, gegen die Serie

SpVgg Greuther Fürth - 1. FC Nürnberg

Gewohntes Derby-Jubelbild: Seit 2008 haben die Fürther (links Sebastian Freis) nicht mehr gegen den 1. FC Nürnberg (rechts Alessandro Schöpf) verloren.

(Foto: Daniel Karmann/dpa)

Der 1. FC Nürnberg will endlich wieder ein Derby gegen die SpVgg Greuther Fürth gewinnen.

Ein Spiel wie jedes andere sei das Franken-Derby natürlich nicht, sagte René Weiler, einen solchen Kommentar "würde man mir wahrscheinlich übel nehmen". Seit etwas mehr als einem Jahr ist der Schweizer inzwischen Trainer des Zweitligisten 1. FC Nürnberg, und in der Zeit hat der analytisch veranlagte Übungsleiter aus Winterthur mitbekommen, welche Brisanz das älteste Derby im deutschen Fußball immer wieder hat. Vor dem 260. Duell an diesem Freitag (18.30 Uhr) steht für die Nürnberger mehr auf dem Spiel als oft zuvor: Neben dem Ende der ärgerlichen Sieglos-Serie gegen Fürth, die seit 2008 andauert, zählen für den FCN vor allem drei Punkte im Kampf um die Rückkehr in die Bundesliga.

Zwei Unentschieden zuletzt haben den Lauf des Tabellendritten etwas gebremst - umso wichtiger wird nun das Derby. "Da wird einem nichts geschenkt, wir wissen, was uns erwartet", sagte Coach Weiler. Das Thema Geschenke begleitet Nürnberg schon länger - aber nicht auf positive Art. Jüngst beim 1:1 in Düsseldorf erzürnte ein irregulärer Elfmeterpfiff zugunsten der Fortuna, und auch im ersten Saison-Derby in Fürth (2:3) hatten die Clubberer über den Referee geschimpft. "Wir haben wirklich noch keine Geschenke erhalten, wir sind schon das eine oder andere Mal benachteiligt worden", haderte Weiler. "Ich wünschte mir, dass man irgendwann ausgleichende Gerechtigkeit erfährt." Darauf setzen will der Trainer am Freitag aber nicht, "ich möchte kein Fass aufmachen oder Alibis schaffen", sagte er. Lieber stellt er seine Schützlinge gegen Fürth auf ein hartes Stück Arbeit ein, auf "sehr viel Leidenschaft", ein "kampfbetontes Spiel" und überhaupt ein Match, bei dem "andere Gesetze geltend gemacht" werden.

Der Club rechnet mit einem nicht ganz ausverkauften Stadion

"Es ist sicher auch an der Zeit, dass wir wieder einmal ein Derby gewinnen", meinte Weiler. In der Tabelle haben die Fürther die Spitze aus den Augen verloren, kleine Provokationen in Richtung Nürnberg erlauben sie sich dennoch. "Ich glaube, die haben schon immer so ein bisschen die Hosen voll, wenn sie gegen uns spielen", sagte etwa Niko Gießelmann. "Das hat man die letzten Jahre gesehen." SpVgg-Trainer Stefan Ruthenbeck ordnete wie schon vor dem Hinspiel (3:2) Geheimtraining an. Karten für die Partie wird es noch an der Abendkasse geben, auch noch 400 für den Gästebereich; der Club rechnet mit 46 000 Besuchern, also mit einem nicht ganz ausverkauften Stadion.

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