Zweite Fußball-Bundesliga:Darmstadt springt auf Platz zwei - Pauli verliert auch mit Lienen

SV Sandhausen - SV Darmstadt 98

Darmstadts Fabian Holland fiel zwar hin, sein Team gewann dennoch in Sandhausen und klettert auf den direkten Aufstiegsplatz zwei.

(Foto: dpa)
  • Aufsteiger Darmstadt 98 gewinnt 2:1 gegen Sandhausen und rückt auf Platz zwei vor.
  • Ingolstadt festigt durch einen 2:1-Sieg gegen St. Pauli unter dem neuen Trainer Ewald Lienen die Tabellenführung.
  • 1860 verschenkt den zweiten Heimsieg - der Club gewinnt zum dritten Mal in Serie.
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Darmstadt springt auf Platz zwei

Zweitliga-Aufsteiger Darmstadt 98 darf weiter von der Rückkehr in die Fußball-Bundesliga nach 33 Jahren träumen. Die Lilien sprangen mit dem 2:1 (1:0) beim SV Sandhausen auf den zweiten Platz, sind seit neun Spielen ungeschlagen. Die Hessen, die zuletzt 1981/82 im Oberhaus spielten, haben 32 Punkte auf dem Konto und damit zwei Zähler Vorsprung vor den Verfolgern Karlsruher SC und Eintracht Braunschweig. Sandhausen verlor erstmals nach drei Spielen ohne Niederlage wieder, liegt aber noch vier Punkte vor der Abstiegszone.

Hanno Behrens sicherte Darmstadt vor 5096 Zuschauern mit einem abgefälschten Schuss in der 86. Minute den verdienten Sieg. Die Gäste waren durch ein Eigentor von Manuel Stiefler in Führung (15.) gegangen. Torhüter Manuel Riemann hatte bei einer verunglückten Abwehraktion den eigenen Teamkollegen angeschossen. Aziz Bouhaddouz glich per Kopf im Anschluss an einen Eckball für die Gastgeber aus (63.). Dabei sah 98-Keeper Christian Mathenia schlecht aus.

1860 geht mit nur einem Heimsieg in die Winterpause

Der angeschlagene Fußball-Zweitligist 1860 München hat zum Rückrundenauftakt den zweiten Heimsieg knapp verpasst und steckt damit weiter im Tabellenkeller fest. Die Löwen kamen gegen den 1. FC Kaiserslautern am 18. Spieltag nur zu einem 1:1 (1:0). Markus Karl (85.) traf zum späten Ausgleich für die Gäste, die dennoch die Chance auf Rang drei vergaben. Yannick Stark (26.) hatte die Münchner per Kopf in Führung gebracht.

Vor 13 800 Zuschauern hatte sich das erwartete Bild ergeben: Die Löwen waren nach fünf Heimniederlagen in Folge auf eine sichere Defensive bedacht, der FCK musste das Spiel machen. Den Gästen gelang dabei aber kaum Gefährliches, stattdessen ging München fast aus dem Nichts in Führung: Stark verwertete eine gute Flanke von Daniel Adlung. Nach der Pause änderte sich wenig, Kaiserslautern kam gegen die gute Löwen-Abwehr nur zu wenigen Abschlüssen. So scheiterte etwa Kerem Demirbay (73.) aus spitzem Winkel. Karl war letztlich doch noch nach einer Ecke erfolgreich.

Ingolstadt festigt Platz eins

Auch Neu-Trainer Ewald Lienen hat den Absturz des FC St. Pauli nicht gestoppt. In seinem ersten Spiel als Coach der Hamburger verlor Lienen 1:2 (0:1) bei Herbstmeister FC Ingolstadt. Mathew Leckie (22.) und Pascal Groß (80.) bescherten Ingolstadt den vierten Sieg in Serie und ein dickes Polster auf Rang zwei, Sebastian Schachten hatte zwischenzeitlich ausgeglichen (79.).

St. Pauli ist durch die Niederlage einen Tag nach der Versetzung des bisherigen Trainers Thomas Meggle auf den Posten des Sportdirektors inzwischen seit neun Spielen ohne dreifachen Punktgewinn und bleibt Schlusslicht. Lienen, der St. Pauli auf vier Positionen verändert hatte, und 9550 Zuschauer sahen eine schwache erste Halbzeit, in der Leckie einen Fehlpass der Gäste zum einzigen Treffer nutzte. Von den unpräzise agierenden Hamburgern war in der Offensive so gut wie nichts zu sehen. Erst nach dem Seitenwechsel entwickelten die Gäste zum ersten Mal Gefahr: Ein Schuss von Schachten verpasste das Ingolstädter Tor nur knapp (50.). Auf der Gegenseite hatten Alfredo Morales (56.) und erneut Leckie (57.) das 2:0 auf dem Fuß, vergaben aber. Groß konterte den Ausgleich von Schachten dann schnell.

Leipzig spielt lange in Unterzahl

RB Leipzig hat im Aufstiegskampf auswärts erneut wichtige Punkte liegen lassen und damit den Sprung auf Relegationsrang drei verpasst. Die Sachsen kamen bei Abstiegskandidat VfR Aalen nicht über ein glückliches 0:0 hinaus. Die Gastgeber stecken derweil weiter im Tabellenkeller fest. Leipzig musste gegen die ohnehin überlegenen Aalener mehr als eine halbe Stunde in Unterzahl spielen, Anthony Jung sah wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte (56.).

Vor dem Auftritt in Aalen hatten die ambitionierten Leipziger lediglich zwei ihrer acht Auswärtsspiele gewonnen, und auch vor 5015 Zuschauern in der Scholz-Arena taten sich die Sachsen von Beginn an schwer. Spätestens nach einer Doppelchance durch die Aalener Jürgen Gjasula und Michael Klauß (40.) ging RB mit einem glücklichen 0:0 in die Pause. Noch schwieriger wurde die Aufgabe für die Gäste, als Jung einen Konter über Gegenspieler Nejmeddin Daghfous per Grätsche stoppte und vom Feld musste. In der Folge konzentrierte sich Leipzig in einem kampfbetonten Spiel auf die Defensive.

Nürnberg reicht ein Tor in Aue

Absteiger 1. FC Nürnberg hat mit einem 1:0 (0:0) beim FC Erzgebirge Aue den dritten Sieg in Serie geschafft. Angreifer Jakub Sylvestr (64.) erzielte vor 8000 Zuschauern im Erzgebirgsstadion das Tor für das Team des neuen Trainers René Weiler, der vier der bisherigen fünf Spiele seit seinem Amtsantritt in Nürnberg gewonnen hat. Für die seit neun Pflichtspielen sieglosen Sachsen wird die Lage im Kampf um den Ligaverbleib hingegen immer prekärer.

Beide Mannschaften lieferten sich vom ersten Ballwechsel an einen offenen Schlagabtausch, in dem die Hausherren zunächst die besseren Gelegenheiten hatten. Nach dem Wiederanpfiff legten die Franken zu und wurden belohnt. Ausgerechnet der ehemalige Auer Sylvestr, der schon im Hinspiel den 1:0-Siegtreffer besorgte hatte, traf aus Nahdistanz zum siebten Mal. In der Folge hatten die Gäste wenig Mühe, den Vorsprung über die Zeit zu bringen.

Braunschweig ringt Düsseldorf nieder

Bundesliga-Absteiger Eintracht Braunschweig ist zum Rückrundenauftakt der zweiten Liga auf den dritten Tabellenplatz gesprungen. Durch ein Last-Minute-Tor von Benjamin Kessel (90.+2) setzte sich die Mannschaft von Torsten Lieberknecht am 18. Spieltag im Verfolgerduell gegen Fortuna Düsseldorf mit 2:1 (0:0) durch. Havard Nielsen (67.) hatte die Niedersachsen in Führung gebracht, Ben Halloran (68.) kurz darauf für die Fortuna ausgeglichen.

In einer müden ersten Halbzeit waren die Gastgeber vor 21.410 Zuschauern noch die aktivere Mannschaft und hatten auch die einzig gute Chance: Salim Khelifi scheiterte aus 13 Metern mit einem Volleyschuss an Fortuna-Keeper Lars Unnerstall (35.). Die Düsseldorfer, bei denen die Top-Torjäger Charlison Benschop und Joel Pohjanpalo zu Spielbeginn nur auf der Bank saßen, entwickelten so gut wie keine Offensivgefahr. Auch nach der Pause war die Eintracht näher am ersten Treffer. Erneut war es Khelifi, der bei einem Konter allerdings zu lange wartete und dessen Schuss noch abgeblockt wurde (57.). Danach wurde es turbulent: Nielsens Führung glich Halloran postwendend aus. Beste Spieler bei Braunschweig waren Mirko Boland und Seungwoo Ryu, bei der Fortuna verdienten sich Sergio Pinto und Torschütze Halloran die Bestnoten.

Frankfurt verschafft sich Luft gegen Heidenheim

Der FSV Frankfurt hat sich mit dem ersehnten ersten Heimsieg Luft im Abstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga verschafft. Die Hessen besiegten zum Auftakt der Rückrunde Aufsteiger 1. FC Heidenheim dank der Treffer von Zlatko Dedic (28.) und Mario Engels (55.) mit 2:0 (1:0). Während der FSV zumindest für eine Nacht auf den 13. Platz kletterte, fiel der seit vier Begegnungen sieglose FCH auf den achten Rang zurück.

Die Hessen, vor dem Spiel einziger deutscher Profiklub ohne Saison-Heimsieg, kamen nach Startschwierigkeiten immer besser in die Partie, investieren mehr und gingen verdient mit einer knappen Führung in die Pause. Dedic erzielte nach einer zu kurzen Abwehr der Heidenheimer im Nachschuss sein drittes Saisontor. Nur kurz nach dem Seitenwechsel sorgte die Mannschaft von Trainer Benno Möhlmann vor 5174 Zuschauern für die Vorentscheidung. Engels durfte ungestört durch den Strafraum marschieren und traf auf spitzem Winkel unter die Latte. Insgesamt blieb Heidenheim viel zu harmlos und trat folgerichtig ohne Punkt die Heimreise an. Beste Spieler des FSV waren Torschütze Engels und Vincenzo Grifo. Bei den Gästen aus Heidenheim erreichte kein Spieler Normalform.

Union Berlin beendet Karlsruher Serie

Der Karlsruher SC hat im Aufstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga erstmals seit mehr als zwei Monaten verloren. Die Mannschaft von Trainer Markus Kauczinski unterlag zum Auftakt der Rückrunde bei Union Berlin mit 0:2 (0:1). Nach zuvor acht Spielen ohne Niederlage liegt der KSC mit 30 Zählern damit weiter deutlich hinter Tabellenführer FC Ingolstadt (36). Die Berliner kletterten durch den dritten Sieg in den letzten vier Spielen ins Tabellenmittelfeld. Christopher Quiring (2.) brachte Berlin früh in Führung und nutzte dabei einen unglücklichen Ausrutscher von KSC-Verteidiger Jan Mauersberger, der die Defensive der Gäste entblößt hatte. Stürmer Sebastian Polter (72.) erhöhte per Kopf auf 2:0.

Vor 17.084 Zuschauern spielte die frühe Führung den Gastgebern in die Karten. Karlsruhe ließ den Ball in der Folge zwar laufen, Union stand defensiv jedoch sicher und war bei Kontern auch die gefährlichere Mannschaft. So scheiterte Steven Skrzybski (8.) nur sechs Minuten nach der Führung am Pfosten. In einem ansehnlichen Spiel kam Karlsruhe erst nach 26 Minuten zu einer Großchance, Rouwen Hennings vertändelte den Ball jedoch sieben Meter vor dem Tor freistehend. Auch nach der Pause hatte Karlsruhe deutlich mehr Ballbesitz, doch Union demonstrierte gnadenlose Effektivität. Polter setzte eine Maßflanke per Kopf ins linke untere Eck. Beste Spieler bei Union waren Toni Leistner und Polter, bei Karlsruhe überzeugten Jonas Meffert und Manuel Torres.

Fürth holt auch gegen Bochum keinen Dreier

Seit dem Rauswurf von Kult-Trainer Peter Neururer steht beim Fußball-Zweitligisten VfL Bochum die Null - auf beiden Seiten. Auch im zweiten Spiel mit Interimscoach Frank Heinemann kamen die Westfalen bei der SpVgg Greuther Fürth zu einem 0:0. Der nun seit vier Spielen sieglose VfL bleibt ebenso mit 22 Punkten im Tabellenmittelfeld wie die Franken, die bereits seit sechs Partien auf einen Dreier warten.

In einer mäßigen ersten Hälfte hatten die Gastgeber vor 8750 Zuschauern die erste Chance. Johannes Wurtz verfehlte völlig frei vor dem Bochumer Tor das Ziel (6.). Auf der anderen Seite scheiterte Anthony Losilla kurz vor der Pause, als er nach einem Pass von Stanislav Sestak den Ball knapp neben den Pfosten setzte (43.). Nach dem Seitenwechsel verhinderte Fürths Torwart Wolfgang Hesl mit einer tollen Parade gegen Sestak die Bochumer Führung (55.). Dann erhöhten die Franken den Druck: Erst rettete Patrick Fabian auf der Linie gegen Stephan Schröck (56.), dann Keeper Michael Esser zweimal gegen Wurtz (64.). Beste Spieler bei Fürth waren Niko Gießelmann und Schröck. Aufseiten der Bochumer gefielen vor allem Tobias Weis und Torwart Esser.

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