Zweite Liga:Köln verblüfft, Braunschweig siegt erneut

Bundesliga-Absteiger 1. FC Köln gewinnt in Regensburg nach 0:2-Rückstand - und braucht dafür lediglich acht Minuten. Dynamo Dresden verliert zu Hause zwei Akteure durch Platzverweise und auch das Spiel gegen Eintracht Braunschweig. Die Niedersachsen verteidigen damit souverän ihre Tabellenführung.

SSV Jahn Regensburg - 1. FC Koeln

Einsatz, der sich auszahlt: Kölns Anthony Ujah im Kopfballduell.

(Foto: dapd)

Dank eines furiosen Finales hat der 1. FC Köln seine Serie in der 2. Fußball-Bundesliga gerettet und einen spektakulären Sieg eingefahren. Bei Aufsteiger Jahn Regensburg lagen die Kölner bis kurz vor Schluss 0:2 zurück, ehe Anthony Ujah (87.), Dominic Maroh (90.) und Sascha Bigalke (90.+3) für ein 3:2 (0:1) sorgten. Damit sind die Kölner nun schon seit vier Begegnungen ohne Niederlage.

Jim-Patrick Müller (5.) und der Ex-Kölner Christian Rahn per Foulelfmeter (67.) hatten Regensburg in Führung gebracht. Vor 11.465 Zuschauern zeigte Regensburg zunächst eine engagierte Vorstellung, konterte gefährlich und ließ lange Zeit kaum Chancen zu. Köln hatte zwar über weite Strecken die größeren Spielanteile, ohne jedoch gute Ideen zu entwickeln. Nach dem frühen Gegentreffer, bei dem Müller aus 17 Metern mit einem sehenswerten Linksschuss sein drittes Saisontor erzielte, hatte die Mannschaft von Trainer Holger Stanislawski bis zur Pause nur eine echte Chance. Adil Chihi vergab jedoch nach Doppelpass mit Ujah (15.).

Nach der Pause änderte sich das Bild nur wenig: Köln mühte sich vergebens, Regensburg konterte im eigenen Stadion. Gerade als der FC dem Ausgleich näher kam und bei einem Kopfball des Nigerianers Ujah (57.) seine beste Chance hatte, fiel das 2:0. Ex-Nationalspieler Rahn verwandelte einen Strafstoß sicher, zuvor hatte FC-Kapitän Miso Brecko den Torschützen Müller im Strafraum zu Fall gebracht. Nach dem späten Anschluss durch Ujah nach Schuss von Daniel Royer warf Köln noch einmal alles nach vorne und wurde letztlich belohnt: Maroh gelang der Ausgleich, ehe Bigalke aus der Distanz zum umjubelten 3:2 traf.

Eintracht Braunschweig ist auch nach dem zehnten Spieltag ungeschlagen. Der Tabellenerste setzte sich bei Dynamo Dresden 2:0 (1:0) durch. Die Treffer für die Mannschaft von Trainer Torsten Lieberknecht erzielten Dennis Kruppke (37. Minute) und Domi Kumbela (79.). Durch den Erfolg hat Eintracht Braunschweig 26 Punkte auf dem Konto und liegt fünf Zähler vor Verfolger Hertha BSC.

SG Dynamo Dresden - Eintracht Braunschweig

Vorentscheidung in Dresden: Romain Bregerie sieht beim Stand von 0:1 die Gelb-Rote Karte.

(Foto: dapd)

In den ersten 45 Minuten war die Begegnung vor 27.513 Zuschauern recht ereignisarm. Die erste große Möglichkeit hatte Eintracht-Verteidiger Ermin Bicakcic per Kopfball in der 36. Minute. Doch Dresdens Torhüter Benjamin Kirsten parierte stark. Eine Minute später war der Sohn des früheren deutschen Nationalspielers Ulf Kirsten machtlos. Nach einem Eckball von Kevin Kratz köpfte Kruppke zur Führung ein.

In Durchgang zwei dezimierte sich Dresden und brachte sich damit um die Chance, den abgezockten Braunschweigern zumindest noch ein Unentschieden abzutrotzen. Romain Bregerie sah in der 51. die Gelb-Rote Karte, zwei Minuten später flog Dynamo-Kapitän Robert Koch nach grobem Foulspiel mit glatt Rot vom Platz. Kumbela sorgte schließlich aus kurzer Distanz für die Entscheidung.

Hertha und Lautern punkten im Aufstiegskampf

Hertha BSC ist in der 2. Fußball-Bundesliga weiter auf einem guten Weg zum direkten Wiederaufstieg. Beim VfL Bochum kamen die seit acht Spielen ungeschlagenen Berliner zum Auftakt des 10. Spieltages zu einem verdienten 2:0 (0:0)-Erfolg und verteidigten damit den zweiten Platz. Die Westfalen verpassten dagegen den erhofften Befreiungsschlag im Tabellenkeller und warten seit sechs Begegnungen auf einen Sieg.

VfL Bochum - Hertha BSC Berlin

Herthas Nico Schulz, John Anthony Brooks, Torschütze Peer Kluge, Fabian Lustenberger und Peter Niemeyer (von links) jubeln über das Tor zum 0:1.

(Foto: dpa)

Mittelfeldspieler Peer Kluge brachte sein Team wenige Sekunden nach dem Wiederanpfiff mit seinem ersten Treffer für die Hertha in Führung (46.). Marcel Ndjeng sorgte nach einer Unaufmerksamkeit des Bochumer Verteidigers Mounir Chaftar (78.) für die Entscheidung.

Der VfL, der mit fünf Toren den schwächsten Angriff der Liga stellt, blieb weitestgehend harmlos und droht bei einem Sieg des FC St. Pauli am Sonntag auf einen Abstiegsplatz zu rutschen.

Nach einem engagierten Beginn beider Mannschaften sahen die 13.985 Zuschauer im ersten Durchgang eine ereignisarme Begegnung, besonders die Offensive der Bochumer zeigte sich erneut schwach. Doch auch die Gäste konnten den zunehmenden Feldvorteil zunächt nicht nutzen und hatten einzig durch Mittelfeldspieler Peer Kluge eine nennenswerte Tormöglichkeit. Sein Schuss aus 14 Metern verfehlte kurz vor der Halbzeit den linken Pfosten aber knapp (37.).

Unmittelbar nach dem Wideranpfiff machte es der Ex-Schalker besser. Nach einer Kombination zwischen dem in die Startelf zurückgekehrten Ronny und Stürmer Adrian Ramos ließ Kluge VfL-Schlussmann Andreas Luthe keine Chance (46.). Auch nach dem Treffer blieb die Hertha gefährlich und hatte durch Nico Schulz (51.) und Ronny (56.) weitere gute Chancen. Mit einer starken Balleroberung gegen Chaftar leitete Ramos kurz vor Schluss den zweiten Treffer durch Ndjeng ein. In der Nachspielzeit schoss Berlins Sandro Wagner einen Foulelfmeter über das Tor.

Auch der 1. FC Kaiserslautern hält Anschluss an Tabellenführer Eintracht Braunschweig. Die Pfälzer besiegten den SV Sandhausen 3:1 (2:1), behaupteten den dritten Tabellenplatz und rückten zumindest vorübergehend bis auf drei Punkte an die Niedersachsen heran.

1. FC Kaiserslautern - SV Sandhausen 1916

Kaiserslauterns Hendrick Zuck und Albert Bunjaku (von links) jubeln nach dem Treffer zum 2:1 vor Sandhausens Torwart Daniel Ischdonat und Simon Tueting.

(Foto: dpa)

Durch zwei Kopfballtore von Mohammadou Idrissou und Albert Bunjaku in der 4. und 24. Minute machten die Gastgeber schon vor dem Seitenwechsel die Vorentscheidung. Für Idrissou war es der fünfte, für Bunjaku bereits der sechste Saisontreffer. Für den zwischenzeitlichen Ausgleich des Zweitliga-Neulings hatte Timo Achenbach mit einem verdeckten Flachschuss gesorgt (8.). Den letzten Treffer setzte Enis Hajri (90.+2).

Auch ohne fünf verletzte Stammspieler war die Mannschaft von Trainer Franco Foda vor 27.526 Zuschauern im Fritz-Walter-Stadion über weite Strecken das dominierende Team. Die Gäste kassierten im fünften Auswärtsspiel das zwölfte Tor.

Torschütze Idrissou und der Grieche Konstantinos Fortounis waren die stärksten Akteure bei den weiterhin ungeschlagenen Gastgebern. Aus der Mannschaft von Coach Gerd Dais ragte neben Daniel Ischdonat Fabio Morena heraus.

Ingolstadt hält Kontakt zur Spitze

MSV Duisburg - FC Ingolstadt 04

Valeri Domovchyski vom MSV Duisburg (Mitte) kämpft ohne Erfolg gegen die Ingolstädter Marvin Matip und Christian Eigler.

(Foto: dapd)

Der FC Ingolstadt siegte 2:0 (0:0) beim MSV Duisburg und hält somit den Kontakt zur Tabellenspitze. Dank der Treffer von Stefan Leitl (65.) und Caiuby (88.) bleibt Ingolstadt auch im fünften Auswärtsspiel ungeschlagen, Duisburg verpasste hingegen den ersten Heimsieg und bleibt Tabellenletzter.

Vor knapp 11.577 vergab Ingolstadts Christian Eigler die erste gute Chance, als er aus elf Metern an Felix Wiedwald scheiterte (8.). Nur eine Minute später traf Eigler mit einem Distanzschuss nur die Latte. Für Duisburg setzte Ranisav Jovanovic dann nach einer guten halben Stunde erste Ausrufezeichen: Zunächst traf er mit einem Seitfallzieher die Latte (33.), zwei Minuten später scheiterte er aus kurzer Distanz am stark reagierenden FCI-Torwart Ramazan Özcan.

Im zweiten Durchgang besorgte Leitl zunächst die Vorentscheidung. Nach einem Steilpass von Alper Uludag lupfte der Ingolstädter Kapitän den Ball alleine vor Wiedwald rechts am MSV-Schlussmann vorbei ins Tor. Kurz vor Schluss machte Caiuby dann mit einem Schlenzer von halblinks ins rechte Eck das 0:2.

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