Zehn Fakten zur U21-EM in Israel:Alle Augen auf Thiago Alcantara

Was bringt die U21-EM in Israel? Barcelonas Mittelfeldakteur könnte der spannendste Spieler des Turniers werden. Neben den Spaniern zählt auch das deutsche Team zu den Favoriten. Die Wahl des Gastgeberlands sorgte vor Turnierbeginn für heftige Kontroversen. Zehn Fakten zur U21-EM in Israel.

Von Jakob Schulz

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Zehn Fakten zur U21-EM in Israel:Das Reglement

U21-EM in Schweden - Deutschland - England

Quelle: dpa

Was bringt die U21-EM in Israel? Barcelonas Mittelfeldakteur könnte der spannendste Spieler des Turniers werden. Neben den Spaniern zählt auch das deutsche Team zu den Favoriten. Die Wahl des Gastgeberlands sorgte vor Turnierbeginn für heftige Kontroversen. Zehn Fakten zur U21-EM in Israel.

Das Reglement: Die Voraussetzung dafür, bei der U21-EM antreten zu dürfen, scheint glasklar: Teilnehmen darf, wer noch nicht 21 Jahre alt ist. Doch wer die Kader der Nationalteams durchgeht, findet auch so manchen 21- oder 22-Jährigen. Der Grund: Alle Spieler, die am oder nach dem 1. Januar 1990 geboren sind, dürfen an dem Turnier teilnehmen. Nicht das Alter zum Zeitpunkt der Begegnung, sondern zu Beginn der Qualifikation ist entscheidend. Bei der U21-EM 2009 in Schweden feierte die deutsche Mannschaft (im Bild) den Europameistertitel. Torwart Manuel Neuer war bereits 23 Jahre alt.

Das Eröffnungsspiel des Turniers bestreiten am Mittwochabend Gastgeber Israel und Norwegen (18 Uhr). Die deutsche Mannschaft steigt am Donnerstag mit ihrem ersten Gruppenspiel gegen die Niederlande ein (20.30 Uhr). Das Finale geht am 18. Juni in Jerusalem über die Bühne.

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Zehn Fakten zur U21-EM in Israel:Gastgeber Israel

Israel Celebrates Independence Day

Quelle: Getty Images

Gastgeber Israel: Israelischer Fußball spielt in Europa keine sonderlich große Rolle. Der Verband trat 1929 der Fifa bei, belegt aktuell Rang 19 der Weltrangliste. Erst einmal, im Jahr 2000, durfte der Verband ein internationales Turnier ausrichten: die deutlich weniger bedeutende U16-EM. Nun steht Israel erstmals im fußballerischen Fokus, TV-Übertragungen in 140 Länder sind geplant. Die Freude im Land ist enorm. "Für alle israelischen Fußballfans wird ein Traum wahr", sagt Verbandspräsident Avraham Luzon. Wie weit es für den Gastgeber gehen wird, ist ungewiss: In der Vorrundengruppe A mit Italien und England ist Israel klarer Außenseiter.

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Zehn Fakten zur U21-EM in Israel:Die deutsche Elf

Netherlands v Germany - International Friendly

Quelle: Bongarts/Getty Images

Die deutsche Elf: Die Mannschaft von Bundestrainer Rainer Adrion besticht vor allem durch ihr offensives Potenzial. In der Qualifikation erzielte die deutsche Angriffsabteilung 39 Treffer, keine andere Nationalmannschaft traf häufiger. Auch die Punkteausbeute deutet darauf hin, dass die U21 ihre Erfolge aus den vergangenen Jahren wiederholen kann. Peniel Mlapa, Lewis Holtby (im Bild) und Co. siegten in zehn Spielen neun Mal und gaben nur beim Unentschieden gegen Bosnien-Herzegowina zwei Punkte ab. Die größte Überraschung: Der Dortmunder Moritz Leitner schaffte es nicht in den Kader. 

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Zehn Fakten zur U21-EM in Israel:Die Favoriten

U21-EM in Schweden - Spanien-Deutschland

Quelle: dpa

Die Favoriten: Deutschland kann sich guten Gewissens zu den Mitfavoriten auf den Titel zählen. Schon 2009 gewann das deutsche Team die Europameisterschaft (im Bild Mesut Özil). Doch die Konkurrenz ist stärker geworden: Die Niederlande fahren mit einem Top-Kader nach Israel, in dem etwa der Mönchengladbacher Luuk de Jong im Sturm antritt. Auch die Engländer siegten sich souverän durch die Qualifikation, ließen nur drei Gegentore zu. Noch seltener, nämlich zweimal, musste der spanische Schlussmann hinter sich greifen. Auch der Rest der spanischen Elf ist mit hochkarätigen Namen besetzt, etwa mit Marc Bartra und Thiago Alcantara vom FC Barcelona.

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Zehn Fakten zur U21-EM in Israel:Die Stadien

Maccabi Tel Aviv fans celebrates after winning Champions League match against PAOK Salonika  in Tel Aviv

Quelle: REUTERS

Die Stadien: Bei ihren Liga-Spielen treten viele U21-Fußballer bereits in den größten Arenen Europas auf den Rasen. In Israel ist alles eine Nummer kleiner. Die Spiele finden in vier Stadien statt. Mit nur etwa 12.000 Plätzen ist die kleinste der Arenen das HaMoshava-Stadion in der Stadt Petach Tikwa. Nicht viel größer sind das Bloomfield-Stadion in Tel Aviv (etwa 14.500 Plätze, im Bild) und das Netanja-Stadion in der gleichnamigen Küstenstadt (etwa 14.000 Plätze).

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Zehn Fakten zur U21-EM in Israel:Die größte Arena

Orthodox Jews Celebrate Siyum Hashas

Quelle: Getty Images

Die größte Arena: Das größte Fußballstadion der U21-Europameisterschaft steht in Jerusalem. Mehr als 33.000 Zuschauer finden im Teddy-Kollek-Stadion Platz. Die Nähe zu den heiligen Stätten der abrahamitischen Religionen hat zur Folge, dass hier nicht nur sportliche Wettkämpfe ausgetragen werden. In diesem Bild feiern zehntausende Juden das Siyum HaShas-Fest - das Ende und den Neuanfang eines siebeneinhalbjährigen Studiums der Torah. Bei der U21-EM 2013 werden hier die beiden Finalisten gegeneinander antreten.

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Zehn Fakten zur U21-EM in Israel:Die Hymne der EM

eyal golan

Quelle: Screenshot

Die Hymne der EM: In Israel ist Eyal Golan ein Star. Die Alben des 42-Jährigen hielten ihn viele Jahre in den israelischen Charts. Bei der U21-EM ist Golan nun für die Hymne verantwortlich. Sein Songt heißt "Always my Number 1", was zwar nicht besonders einfallsreich, aber auch nicht sonderlich besorgniserregend ist. Ein Detail in der Biographie Golans beunruhigt aber doch. Er spielte jahrelang für den Verein Hapoel Marmorek in der dritten israelischen Liga. Dabei sollte der Uefa mittlerweile klar sein, dass Fußball und Gesang nur selten harmonieren. Zweiflern seien an dieser Stelle die spektakulären Auftritte von Franz Beckenbauer und von Gerd Müller mit "Dann macht es Bumm" ans Herz gelegt.

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Zehn Fakten zur U21-EM in Israel:Das vielversprechendste Talent

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Quelle: AFP

Das größte Talent: Der vielleicht spannendste Spieler des Turniers kommt aus Spanien. Thiago Alcantara (links im Bild) gilt unter vielen Beobachtern als Fußball-Juwel. Der 22-jährige Spanier wird beim FC Barcelona als Nachfolger von Mittelfeld-Organisator Xavi gehandelt. Im Finale der U21-EM 2011 traf Thiago gegen die Schweiz mit einem spektakulären Freistoß aus 40 Metern zum 2:0 Endstand. Als Grund für seine Leichtfüßigkeit werden immer wieder Thiagos Wurzeln bemüht - sein Vater kommt schließlich aus Brasilien.

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Zehn Fakten zur U21-EM in Israel:Bundesliga-Legionäre

Luuk de Jong

Quelle: imago sportfotodienst

Bundesliga-Legionäre: Auch sechs Spieler, die nicht für das DFB-Team antreten, jedoch in Deutschland ihr Geld verdienen, wurden für die EM nominiert. Das größte Kontingent hat Außenseiter Norwegen mit Flamur Kastrati von Erzgebirge Aue, Havard Nordtveit aus Mönchengladbach, Omar Elabdellaoui von Eintracht Braunschweig und der Freiburger Vegar Hedenstad. Der Gladbacher Luuk de Jong (im Bild) könnte die Deutschen gleich im ersten Gruppenspiel gegen die Niederlande ärgern, der Leverkusener Daniel Carvajal bei einem späteren Aufeinandertreffen mit Spanien.

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Zehn Fakten zur U21-EM in Israel:Kritik am Austragungsort

The former Anglican archbishop of Cape Town Desmond Tutu waits to receive the 2013 Templeton Prize at the Guildhall in central London

Quelle: Reuters

Kritik am Austragungsort: Ausgerechnet Israel, hat sich Desmond Tutu gedacht. In einem offenen Brief an den britischen Guardian bezichtigte der ehemalige südafrikanische Erzbischof die Uefa mangelnder Sensibilität gegenüber der Diskriminierung palästinensischer Sportler durch die israelische Regierung. "Die Uefa sollte es Israel nicht gestatten, ein so prestigeträchtiges Ereignis dazu zu nutzen, die illegale Besatzung palästinensischer Gebiete und die Missachtung palästinensischer Rechte zu übertünchen", heißt es in dem Schreiben. Den Brief unterschrieben auch der Fußballer Frédéric Kanouté, der Schauspieler Roger Lloyd Pack und der Regisseur Ken Loach. Die Unterzeichner forderten den europäischen Fußballverband dazu auf, ihre Entscheidung zu revidieren. DFB-Präsident Wolfgang Niersbach betonte indes, dass die Ausrichtung der Endrunde Ausdruck dafür sei, dass Israel fest in der europäischen Fußballfamilie verankert ist.

© Süddeutsche.de/jasch/ebc/lala
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