Boris Becker nannte den Centre Court in Wimbledon sein Wohnzimmer, für Ivan Lendl war er dagegen die Hölle. Lendl war in den Achtzigern 270 Wochen lang die Nummer eins, er hat drei Mal die French Open und US Open gewonnen, zweimal die Australian Open. In Wimbledon trat er 14 Mal an, doch der Triumph gelang ihm nie. Das verfolgt den Amerikaner bis heute. "Wimbledon war für mich schrecklich", erinnert sich Lendl in einem Interview mit der Rheinischen Post. Würde er in diesem Jahr nochmal antreten, wären seine Chancen größer als damals, glaubt er: "Du musstest früher ständig in die Offensive gehen, heute kann man das Spiel auch von der Grundlinie bestimmen", sagt er. "Das wäre besser für mich gewesen." Derzeit ist Lendl in London, doch noch ehe das Turnier beginnt, fliegt er wieder nach Kanada. Das Trauma Wimbledon hat er noch immer nicht ganz überwunden.