Würzburger Kickers:Humor mit Hollerbach

Würzburger Kickers - 1. FC Heidenheim

"Wir haben ein paar Tore nach Standards bekommen, heute aber, weil wir die zweiten Bälle nicht erreicht haben." - Hollerbach rätselt über die ungewohnten Gegentreffer.

(Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa)

Schon sechs Gegentore im Jahr 2017, alle nach der 80. Minute: Die Würzburger Negativserie setzt sich beim 1:2 in Bochum fort.

Im Jahr 2017 haben die Würzburger Kickers in der zweiten Fußball-Bundesliga sechs Gegentreffer in vier Spielen hinnehmen müssen, was in zweierlei Hinsicht bemerkenswert ist. Zum einen ist der Erfolg der Mannschaft von Trainer Bernd Hollerbach stets auf einer kompromisslosen Defensive aufgebaut gewesen. Zum anderen fielen alle sechs Tore nach der 80. Spielminute. "Vielleicht habe ich in der Winterpause zu wenig trainieren lassen", sagte Hollerbach nach der 1:2-Niederlage beim VfL Bochum, was selbstredend ein Scherz war angesichts der Trainingshärte unter dem früheren Wegbegleiter von Felix μMagath. Hollerbach wollte damit darauf hinweisen, dass er ein Herumreiten auf der Schlussphasen-Statistik für "sehr oberflächlich" hält; die Gründe für die Gegentore seien schließlich sehr unterschiedlich gewesen: "Wir haben ein paar Tore nach Standards bekommen, heute aber, weil wir die zweiten Bälle nicht erreicht haben." Aus den vier Spielen seit der Winterpause steht damit nur ein Punkt zu Buche.

Fast 60 Minuten lag der Aufsteiger nach einem Eigentor von Tim Hoogland (26.) in Führung, ehe der VfL durch Tom Weilandt (84.) und Dominik Wydra (87.) die Unterfranken vor 11 123 Zuschauern für ausgelassene Chancen bestrafte. Hollerbach wollte mit dem verschenkten Dreier jedoch nicht lange hadern. "Wir haben es trotz der schwierigen Personalsituation gut gemacht, waren engagiert und mutig. Nach der Pause hatten wir zwei dicke Möglichkeiten, hier die Entscheidung zu unseren Gunsten herbeizuführen", sagte der 47-Jährige. "Bochum ist sehr heimstark, das Spiel hat nach dem Ausgleich dann seinen Lauf genommen. Es gab an diesem Nachmittag viele positive Dinge zu sehen", meinte Hollerbach. "Wir hatten viele junge Spieler auf dem Platz, haben sehr gut dagegengehalten und es Bochum nicht leicht gemacht."

Würzburg war aus Verletzungsgründen und wegen Sperren zur Rotation gezwungen gewesen. So feierten Sebastian Ernst und Marco Königs ihr Startelf-Debüt in der zweiten Fußball-Bundesliga. Nach dem von Peter Kurzweg und dem früheren Bochumer Jugendspieler Rico Benatelli erzwungenen Eigentor waren die Kickers wenige Minuten vom achten Saisonsieg entfernt. Am Ende hatten die Bochumer aber auch das Glück auf ihrer Seite.

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