Würzburger Kickers:Aus den Augen

Seit mehr als einer Woche trainieren die Würzburger Kickers für die neue Saison. Noch nicht auf dem Trainingsplatz gesichtet wurde Stürmer Elia Soriano. Verschollen, wie manche Medien vermuten, sei er jedoch nicht, sagt der Klub.

Von Sebastian Leisgang

Man mag es kaum glauben, aber Ailton hat inzwischen seine Karriere beendet. Der Fußballer, der lange damit gerungen hat, Schluss zu machen, hat seiner Laufbahn im Sommer 2013, als er 40 Jahre alt wurde, ein Ende bereitet. Zumindest besagen das alle seriösen Quellen. Die weniger seriösen, die sich gerne an seinen Eskapaden ausließen, halten zwei Dinge fest, die Ailtons Karriereende überdauen: zum einen die Geschichten, die vom Kugelblitz erzählen, diesem wohlgenährten Stürmer, der Tor um Tor erzielte. Zum anderen jene Geschichten der Verspätungen, mit denen Ailton aus seinem Heimaturlaub zurückkehrte.

Am Montag holten die Medien wieder zu Spekulationen aus. Der Protagonist dieser Spekulationen war dieses Mal jedoch nicht der Brasilianer Ailton, sondern ein Deutsch-Italiener: Elia Soriano, 28, angestellt beim Drittligisten Würzburger Kickers. Soriano, so wurde gemutmaßt, werde vermisst. Nicht einmal sein Arbeitgeber sei im Bilde, wo der Angreifer stecke. Überhaupt: Hatte er nicht an diesem Montag Geburtstag? Womöglich hat er seinen Ehrentag zu ausgiebig begangen.

Fakt ist: Soriano ist einer von sechs Spielern aus dem Würzburger Kader der vergangenen Saison, die auch einen für die dritte Liga gültigen Vertrag haben - und der Einzige dieses halben Dutzends, der bisher noch nicht auf dem Trainingsplatz gesichtet wurde, obwohl der neue Trainer Stephan Schmidt am Montag vergangener Woche zum Auftakt gebeten hatte.

In Würzburg bleiben sie gelassen. Am Montag stellte der Klub gegenüber der SZ klar, er sei unterrichtet, wo Soriano steckt. Heißt also: Soriano ist aus den Augen, aber im Sinn. Seine Absenz, lässt Würzburg verlauten, habe Gründe, diese könne man jedoch nicht öffentlich ausführen. Seit Wochen ranken sich Gerüchte um Soriano, er wolle den Kickers nach dem Abstieg den Rücken kehren. Steckt also Kalkül hinter seiner Absenz? Pocht er auf seinen Abschied? Zu dieser Frage halten sie sich bei den Würzburger Kickers bedeckt. Klar ist: Allüren wie Ailton hat er nicht.

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