Wolfsburg:Neuer Trainer, alte Querelen

Die Suche nach einem neuen Coach für Wolfsburg hat eine unerwartete Wendung genommen. Holger Fach wird den Fußball-Bundesligisten von der kommenden Saison an trainieren. Derweil mosert Star-Kicker D`Alessandro über den Mann, mit dem Trainer Gerets schon nicht klar kam: Manager Strunz.

"Ich freue mich auf meine neue Aufgabe", sagte Fach.

Wolfsburg: Holger Fach

Holger Fach

(Foto: Foto: AP)

Nachdem Dieter Hecking abgesagt hatte, war Fach schnell verpflichtet. Der 42-Jährige, der zuletzt Trainer beim Ligakonkurrenten Borussia Mönchengladbach war, soll einen Vertrag bis zum 30. Juni 2007 erhalten.

Beim VfL herrschte über die schnelle Lösung nach dem Rücktritt von Erik Gerets große Erleichterung. "Mit Holger Fach konnten wir einen ausgewiesenen Fußballexperten gewinnen, der über umfangreiche Erfahrung in der Bundesliga - sowohl als Spieler wie auch als Trainer- verfügt", sagte Manager Thomas Strunz unmittelbar nach der Sitzung des Aufsichtsratspräsidiums am Sonntag.

"Wir sind zuversichtlich, dass er gemeinsam mit der Mannschaft die vom VfL für die nächste Saison angestrebte Zielsetzung einer Qualifikation für einen internationalen Wettbewerb erreichen wird", sagte Strunz.

Der bisherige Favorit Hecking hatte zuvor abgesagt. "Das Angebot aus Wolfsburg lag auf dem Tisch, aber ich bin in Aachen angetreten, um aufzusteigen. Das habe ich noch nicht geschafft. Deshalb bleibe ich am Tivoli", erklärte der 41 Jahre alte Fußball-Lehrer.

Zuvor hatte Strunz zwei wichtige Spieler-Personalien bereits geklärt. Der Verein holte Stürmer Mike Hanke (21) von Schalke 04, während Thomas Brdaric (30) nach einem Jahr in Wolfsburg zu seinem Ex-Club Hannover 96 zurückkehrt. Für Hanke, der einen Vierjahresvertrag erhalten soll, ist eine Ablösesumme von rund vier Millionen Euro fällig. Hannover 96 muss für Brdaric 1,85 Millionen Euro an den Nachbarverein zahlen. Der Nationalspieler erhält in Hannover einen Kontrakt bis 2008.

Weiterhin ungewiss ist die Zukunft von Martin Petrow und Andres D` Alessandro. Während der Bulgare Petrow gegen eine fest geschriebene Ablösesumme von zehn Millionen Euro den Verein verlassen kann, wollen die Wolfsburger ihren argentinischen Star nicht vorzeitig aus einem bis 2008 datierten Vertrag entlassen. D`Alessandro unterstrich in seiner Heimat erneut den Wunsch nach einer Luftveränderung. "Ich will nicht mehr für den VfL spielen. Ich würde gern nach Spanien wechseln", sagte er der Welt am Sonntag.

Als Grund nannte er fehlendes Vertrauen zu Strunz. "Peter Pander hat sich immer vor die Spieler gestellt. Herr Strunz macht genau das Gegenteil. Er sieht immer erst sich selbst, dann die anderen. Ich denke nicht, dass er seinen Job korrekt macht", kritisierte er unverblümt die Arbeit des seit Januar tätigen Managers.

Der will D`Alessandro nun zur Brust nehmen und klären, "warum er nicht die Leistung, die wir alle von ihm erwartet haben, abrufen konnte". Zudem drohte er dem Neun-Millionen-Euro-Mann mit der Reservebank. "Wenn er sich nicht mit dem Verein identifiziert, muss er eben in den sauren Apfel beißen und auf der Tribüne sitzen", sagte Strunz.

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