Wolfsburg besiegt den SC:Kein Karneval in der Kabine

Lesezeit: 2 min

Wolfsburger Gewinner allein auf weiter Flur: Yunus Malli bejubelt sein Tor zum 2:0 gegen den SC Freiburg. (Foto: Peter Steffen/dpa)

Der VfL Wolfsburg vermeidet durch das 3:1 gegen Freiburg einen historischen Unentschieden-Rekord. Stellvertretend für den starken Wolfsburger Auftritt steht Doppeltorschütze Yunus Malli.

Der VfL Wolfsburg kann doch noch gewinnen. Die Erleichterung nach dem 3:1 (2:0) gegen einen schwachen SC Freiburg war groß. Denn Wolfsburg stellt damit nicht den Unentschieden-Rekord von Waldhof Mannheim aus dem Jahr 1985 ein. Vor 32 Jahren hatte Mannheim acht Mal in Serie nur remis gespielt. "Wir haben uns den Rekord nicht geholt, das ist auch besser so", sagte Yannick Gerhardt, der mit seinem ersten Tor überhaupt für den VfL schon nach drei Minuten die Basis für den ersten Sieg gelegt hatte. Trainer Martin Schmidt sprach von einem "gewissen Duck", der nach sieben Unentschieden in Folge nun wegfalle. Er sagte aber auch: "Bei uns ist kein Karneval in der Kabine."

Neben Gerhardt glänzte vor allem Yunus Malli mit zwei Treffern (29./70.). "Das tut schon gut. Wir wussten ja schon gar nicht mehr, wie sich ein Sieg anfühlt", sagte Gerhardt. Nur der eingewechselte Bartosz Kapustka traf für den Sportclub, der weiter auf den ersten Auswärtssieg in dieser Spielzeit wartet und am Sonntag befürchten muss, auf einen direkten Abstiegsplatz zu rutschen. Nur einen Punkt aus den letzten fünf Spielen holte der SC, der letzte Auswärtssieg liegt mehr als sieben Monate zurück. Mehr denn je steht Freiburg nun unter dem Zwang, die kommenden beiden Heimspiele gegen Mainz und den Hamburger SV zu gewinnen. Trainer Christian Streich begegnete der prekären Tabellensituation mit Sarkasmus: "Wir haben halt ein bisschen wenig Spiele gewonnen seit Saisonbeginn."

Wolfsburg verschafft sich Luft im Tabellenkeller

Wolfsburg hingegen verschafft sich mit nun 14 Zählern etwas Luft auf die Abstiegsränge. Der VfL war von Beginn an spielerisch klar besser und erwischte einen glänzenden Start. Nach einem Fehler im Spielaufbau der Gäste trieb Malli den Ball nach vorne, passte zu Daniel Didavi, der im Zentrum Gerhardt bediente. Im Zweikampf gegen Christian Günter bugsierte Gerhardt den Ball über die Linie. Auch wenn Günter als Letzter am Ball war, wurde der Treffer Gerhardt zugesprochen.

Nach knapp einer halben Stunde war es erneut Didavi, der mit einem tollen Pass Malli sehenswert frei spielte. Der türkische Nationalspieler schlenzte den Ball aus rund zehn Metern überlegt zum 2:0 ins Tor. "Yunus kann unser Umschaltspiel veredeln. In dieser Rolle blüht er förmlich auf", schwärmte Schmidt. Freiburg hatte in der ersten Halbzeit überhaupt keine Chance und schoss erstmals nach 65 Minuten aufs Tor. Schon wenige Minuten nach dem Wechsel versuchte es Freiburgs Trainer Streich mit neuem Personal, da weiterhin nur Wolfsburg Offensivszenen hatte. Mit Kapustka für Karim Guede wurden die Breisgauer endlich gefährlicher, auch weil Wolfsburg die Möglichkeit zum 3:0 mehrfach vergab: Didavi (53.) und Mario Gomez (53./56.) trafen nicht. Dagegen brachte Kapustka die Gäste noch einmal heran (68.). Die Freiburger Hoffnung währte allerdings nur kurz. Zwei Minuten später traf Malli zum Endstand.

© SZ vom 19.11.2017 / dpa, sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: