WM-Ticker:Lewandowski schießt seine Tore 54 und 55

Der Bayern-Stürmer ist in Topform für das WM-Turnier. DFB-Gegner Mexiko beklagt den Ausfall eines wichtigen Spielers. Die Fifa macht "nur" 189 Millionen Dollar Verlust.

WM-Meldungen im Überblick

Polen: Vor allem dank Torjäger Robert Lewandowski hat Polen im letzten Testspiel eines Endrunden-Teilnehmers überhaupt vor dem Beginn der Fußball-WM am Donnerstag in Russland (14. Juni bis 15. Juli) einen mühelosen Sieg gefeiert. Gegen Nachbar Litauen setzten sich die Polen am Dienstagabend in Warschau 4:0 (2:0) durch, Bayern-Star Lewandowski (19./33.) traf doppelt.Für Polens Rekordtorschützen, der kurz nach der Pause ausgewechselt wurde, waren es im 95. Länderspiel die Tore 54 und 55. Dawid Kownacki von Sampdoria Genua (72.) traf zum 3:0, der Wolfsburger Jakub Blaszczykowski (82./Elfmeter) erzielte den Endstand. Lewandowski stand als einziger Bundesliga-Profi in der Startelf, der Dortmunder Lukasz Piszczek wurde wie Blaszczykowski eingewechselt. Polen, das im vorletzten Test zu einem 2:2 gegen Chile gekommen war, trifft am kommenden Dienstag in seinem ersten WM-Spiel auf Senegal. Weitere Gruppengegner sind Kolumbien und Japan.

Mexiko: Abwehrspieler Diego Reyes von Deutschlands WM-Auftaktgegner Mexiko fällt für das Turnier aus. Reyes (FC Porto) habe sich nicht völlig von einer vorherigen Muskelverletzung erholen können, teilte der mexikanische Fußballverband am Dienstag (Ortszeit) mit. Der 25-Jährige werde durch Erick Gutiérrez vom mexikanischen Club CF Pachuca ersetzt, hieß es in einer kurzen Stellungnahme des Verbands.Die Entscheidung, nicht an der Weltmeisterschaft in Russland teilzunehmen "schmerze in der Seele", teilte Reyes auf Twitter mit.

Er hatte am Dienstag noch mit seiner Mannschaft trainiert. Er habe seit seiner Verletzung daran gearbeitet, vollständig für seine zweite WM-Teilnahme fit zu sein, so Reyes. Er habe letztendlich aber gemeinsam mit dem Trainer-Team entschieden, die WM nicht zu spielen.Er sei sich sicher, dass seine Mannschaftskollegen mit ihrem Talent Geschichte schreiben würden, so Reyes. "Ich glaube an euch", schrieb er in seiner Mitteilung. Deutschland trifft am Sonntag bei seinem ersten WM-Spiel in Moskau auf Mexiko.

Fifa: Die Fifa hat im Jahr 2017 weniger Verlust gemacht als erwartet und sieht sich bei der Konsolidierung ihrer Finanzen auf einem guten Weg. Wie der Fußball-Weltverband bei seinem Kongress am Mittwoch in Moskau mitteilte, wurde das Vorjahr mit einem Verlust von 189 Millionen Dollar abgeschlossen. Kalkuliert hatte die Fifa allerdings sogar ein Netto-Negativergebnis von 443 Millionen Dollar. Die Reserven sanken somit unter die Milliarden-Marke und lagen zum Jahresabschluss bei 930 Millionen US-Dollar. Die Fifa hatte nach den Skandaljahren unter dem ehemaligen Präsidenten Joseph Blatter ihr Finanzsystem umgestellt und berechnet die kalkulierten Einnahmen in WM-Jahren nun erst zum Abschluss eines Vierjahres-Zyklus. Da die WM die Haupteinnahmequelle des Weltverbandes ist, rechnet die Fifa in ihrem Finanzausblick mit einem Anstieg der Reserven in diesem Jahr auf 1,653 Milliarden Dollar.

Deutschland: Der frühere Nationalspieler Stefan Effenberg vermisst in der Debatte um Mesut Özil und Ilkay Gündogan eine klare Linie des Deutschen Fußball-Bundes. "Wenn man auf gewisse Werte setzt, so wie das der DFB immer wieder vermittelt, dann kann die Entscheidung eigentlich nur so ausfallen, dass man die beiden Spieler rauswirft", sagte der 49-Jährige dem Internetportal t-online.de. Die beiden Nationalspieler Özil und Gündogan waren wegen gemeinsamer Fotos mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan scharf in die Kritik geraten.Effenberg selbst durfte jahrelang nicht mehr für die Nationalelf spielen, nachdem er Fans bei der WM 1994 den Mittelfinger gezeigt hatte. "Der DFB war damals sehr konsequent und sehr schnell in der Entscheidung. Özil und Gündogan haben jetzt Glück gehabt, dass der DFB in diesem Fall inkonsequent und nicht schnell gehandelt hat", sagte Effenberg.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: