WM-Tagebuch "Blog do Brasil":Inés Sainz - Ablenkung in Blond

Ìnes Sainz

Berühmtheit aus Mexiko: Die TV-Reporterin Ìnes Sainz.

(Foto: imago sportfotodienst)

Auf dem Trainingsgelände der Brasilianer harren die Reporter selbst bei akuter Ereignislosigkeit aus. Inés Sainz ist da eine angenehme Erfrischung. Wenn die blonde Mexikanerin für ihren Arbeitgeber "Azteca Deportes" den Rasen betritt, ist die Langeweile vergessen.

Von Konstantin Kaip, Rio de Janeiro

Ein Tag auf dem Trainingsgelände der brasilianischen Nationalmannschaft kann für die etwa 2000 dauerpräsenten Reporter lang werden. Eine Trainingseinheit und eine Pressekonferenz, mehr passiert nicht. Weil einige Radio- und Fernsehreporter trotzdem den ganzen Tag live berichten müssen, freuen sie sich über die japanische Kollegin, die Portugiesisch spricht.

Kiyomi Nakamura, so steht es auf ihrem Akkreditierungsschild, wirkt ein wenig befremdet von dem Interesse, das ihr entgegengebracht wird. Aber die freundliche Dame mit den faszinierend kleinen Füßen - ihre Turnschuhe wirken wie aus der Kinderabteilung - gibt geduldig Interviews. Sie hat ja Zeit.

Für alle, die keine Ansager aufnehmen oder Analysen abgeben müssen, ist Ìnes Sainz eine willkommene Ablenkung. Als die blonde, grünäugige Dame mit ihren 15 Zentimeter hohen Plateauschuhen den Rasen vor der malerischen Bergkulisse von Teresópolis betritt, zieht sie sofort die Blicke auf sich. In Brasilien gilt die Mexikanerin, die für den Sender Azteca Deportes arbeitet, als "schönste Sportreporterin der Welt". Auf Youtube gibt es minutenlange Diashows, die ihr huldigen.

Sie begrüßt ein paar Kollegen und Kolleginnen mit Küsschen, legt ihre weiße Louis-Vuitton-Tasche ab und nimmt ihr Mikrofon. Fünf Minuten dauert ihr Aufsager, den sie routiniert einspricht. Eine zweite Aufnahme ist nicht nötig. Ihr Kameramann nickt zufrieden, sie winkt noch kurz einem Kollegen zu und geht.

"Das war nicht schlecht", sagt ein Mann im Polohemd des brasilianischen Fernsehsenders Sport TV. "Die kann was. Und abgesehen davon", fügt er dann mit jovialem Nicken hinzu: "falsa magra." In Südamerika nennt man so Frauen, die zwar schlank sind, aber an den richtigen Stellen Kurven haben.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: