WM-Achtelfinale:Russland wirft Spanien im Elfmeterschießen raus

WM-Achtelfinale: Russlands Torwart Igor Akinfeev pariert den Elfmeter von Koke.

Russlands Torwart Igor Akinfeev pariert den Elfmeter von Koke.

(Foto: AFP)
  • Gastgeber Russland steht nach einem Sieg im Elfmeterschießen gegen Spanien im Viertelfinale der Fußball-WM.
  • Dzyuba traf in der regulären Spielzeit per Elfmeter für Russland, Ignaschewitsch per Eigentor für Spanien. Schließlich pariert Torwart Igor Akinfeev zwei Elfmeter.
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Igor Akinfejew hat Gastgeber Russland bei der Fußball-WM den überraschenden Einzug ins Viertelfinale beschert. Mitfavorit Spanien ist dagegen ausgeschieden. Vor 78 011 euphorischen Zuschauern im ausverkauften Luschniki-Stadion parierte der Schlussmann zwei Elfmeter (von Koke und Iago Aspas) - und führte sein Team damit am Sonntag zum Achtelfinal-Sieg mit 4:3 im Elfmeterschießen. Nach 120 Minuten hatte es 1:1 (1:1, 1:1) gestanden. Nun fordert der Außenseiter am Samstag in Sotschi Kroatien oder Dänemark heraus.

Das Aus für Spanien dürfte zugleich das Ende der Generation um André Iniesta sein. Interimscoach Fernando Hierro konnte die erfolgreiche Arbeit seines kurz vor Turnierbeginn gechassten Vorgängers Julen Lopetegui nicht fortsetzen. Mit einem Eigentor von Sergej Ignaschewitsch (12. Minute) war der Favorit in Führung gegangen, Artjom Dsjuba glich per Handelfmeter unter ohrenbetäubendem Jubel der Fans zunächst aus (41.).

Auch ohne Spielmacher Andrés Iniesta und Bayern-Profi Thiago in der Startelf dominierte Spanien wie erwartet von Beginn an. Das deutliche Plus beim Ballbesitz machte sich früh bezahlt. Nach Freistoß des für Iniesta ins Team gerückten Marco Asensio beförderte der von Spaniens Sergio Ramos bedrängte russische Rekord-Nationalspieler Ignaschewitsch den Ball aus kurzer Distanz mit der Hacke ins eigene Tor.

Schon in der regulären Spielzeit trifft Russland per Elfmeter

Für die in der Heimat nach schwachen Auftritten gegen den Iran (1:0) und Marokko (2:2) kritisierten Spanier war es ein perfekter Start in die Partie - zur Freude ihres angereisten Königs Felipe VI. Dagegen schien die vor allem auf Torsicherung bedachte Taktik der Russen, die erstmals seit dem Ende der Sowjetunion 1991 im Achtelfinale standen und zunächst überraschend auf Angreifer Denis Tscheryschew verzichteten, schnell hinfällig.

Gleichwohl hielt die Mannschaft von Trainer Stanislaw Tschertschessow zunächst an ihrer defensiven Spielweise fest. Nicht zuletzt deshalb taten sich die Spanier, die mit vier Weltmeistern von 2010 in die Partie gestartet waren, bei aller Dominanz beim Herausspielen von Torchancen schwer.

Der ideenlose und tempoarme Spielaufbau des Favoriten ermutigte den Außenseiter zu mehr eigenen Angriffen. Bei einem Schuss von Alexander Golowin (36.) knapp neben den Pfosten war er einem Tor erstmals nahe. Schließlich traf Dsjuba per Elfmeter zum 1:1 nach einem Handspiel von Gerard Piqué. Beim Halbzeitpfiff gab es tosenden Applaus von den Tribünen.

Auch nach dem Wiederanpfiff bekamen die Zuschauer ein dürftiges Achtelfinale zu sehen. Die zuvor in 23 Spielen ungeschlagenen Spanier erhöhten zwar den Druck, fanden aber keine Lücke in der gut organisierten Abwehr des Gegners. Selbst der in der 67. Minute eingewechselte Iniesta konnte das statische Spiel seiner Mannschaft kaum beleben, hatte aber in der 86. Minute immerhin die einzige Chance der 2. Halbzeit zum 2:1. Ähnlich trist ging es in der Verlängerung weiter. Die Defensive der Russen geriet nur selten ins Wanken. Deshalb musste die Entscheidung im Elfmeterschießen fallen.

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