WM-Qualifikation:Schweden demütigt Frankreich mit Traumtor

WM-Qualifikation: Traumtor von der Mittellinie: Schwedens Ola Toivonen.

Traumtor von der Mittellinie: Schwedens Ola Toivonen.

(Foto: AFP)

Ola Toivonen hat Schwedens Fußball-Nationalmannschaft mit einem Traumtor von der Mittellinie in letzter Sekunde (90.+3) den Sieg gegen Frankreich und damit wichtige Punkte auf dem Weg zur WM 2018 beschert. Nach dem 2:1 (1:1) in Solna steht Schweden nun punktgleich vor der Équipe Tricolore an der Spitze der Qualifikations-Gruppe A.

Arsenal-Stürmer Olivier Giroud hatte per Volleytreffer (37.) zur französischen Führung getroffen. Schwedens Jimmy Durmaz (43.) sorgte noch vor dem Seitenwechsel für den Ausgleich. "Das 1:1 hätten wir auch genommen, aber dann haben wir noch ein Tor geschenkt bekommen. Jetzt genießen wir erst mal den Moment", sagte der Leipziger Bundesligaprofi Emil Forsberg bei RTL Nitro.

Der neue Bondscoach Advocaat belebt die Niederlande

Parallel lösten die Niederlande beim Debüt des neuen Bondscoach Dick Advocaat ihre Pflichtaufgabe gegen Luxemburg souverän mit 5:0 (2:0). Bayern Münchens Arjen Robben (21.) sorgte für die Führung und zog mit nun 33 Länderspiel-Toren mit Fußball-Idol Johan Cruyff gleich. Wesley Sneijder erhöhte auf 2:0 (34.) und avancierte nebenbei an seinem 33. Geburtstag mit seinem 131. Länderspiel für Oranje zum alleinigen Rekordnationalspieler. Georginio Wijnaldum (62.), Quincy Promes (70.) und Vincent Janssen (84.) erzielten die weiteren Tore.

Für Robben war der deutliche Sieg auch Verdienst des neuen Trainers Dick Advocaat: "Er bringt viel Energie mit und überträgt das auch an die Mannschaft. Dadurch sehen wir jetzt vieles wieder positiv", sagte Robben. Die Niederlande müssen als Tabellendritter mit drei Punkten Rückstand auf Frankreich weiterhin um die Teilnahme an der Endrunde bangen. Die acht besten Gruppenzweiten erreichen die Playoffs um vier weitere WM-Plätze. Die EM 2016 in Frankreich hatte der Europameister von 1988 bereits verpasst.In der dritten Partie der Gruppe A setzte sich Weißrussland gegen Bulgarien 2:1 (1:0) durch.

Bernd Storck blamiert sich mit Ungarn

Portugal siegte derweil dank Cristiano Ronaldo, der den Europameister mit einem Doppelpack (41./63.) zum 3:0 (1:0) in Lettland schoss. Durch den glanzlosen 2:0 (1:0)-Sieg der Schweiz auf den Färöer Inseln bleibt Portugal aber weiterhin nur auf Rang zwei. Die Tore für die Schweiz erzielten die Ex-Bundesligaprofis Granit Xhaka (36.) und Xherdan Shaqiri (59.). Bei noch drei verbleibenden Spielen in der Gruppe B liegen die Eidgenossen auf dem Weg zur WM 2018 in Russland drei Punkte vor den Portugiesen. Gleichzeitig blamierte sich der deutsche Trainer Bernd Storck mit der ungarischen Nationalmannschaft mit einem 0:1 (0:1) in Andorra. Für den Zwergstaat war es der erste Sieg in einem WM-Qualifikationsspiel seit dem 13. Oktober 2004 (1:0 gegen Mazedonien).

In Bosnien kommt es zu einer Schlägerei

Richtig turbulent ging es nach dem Schlusspfiff zwischen Bosnien-Herzegowina und Griechenland zu. Vor allem der frühere Wolfsburger Edin Dzeko war nicht zu bremsen. Der Frust nach dem 0:0 am Freitagabend in Zenica war zu groß. Der bosnische Stürmer des AS Rom ging auf seinen griechischen Klub-Teamkollegen Kostas Manolas los und packte ihm an den Hals. Was folgte, war eine Massenkeilerei mit Spielern und Betreuern von beiden Seiten. Dabei verlor Griechenlands Giannis Gianniotas durch einen Faustschlag von Bosniens Co-Trainer Stephen Gilli zwei Zähne.

"Sowas hat auf dem Spielfeld nichts verloren", sagte der ehemalige Düsseldorfer Manolas und klagte: "Das ging schon von Anfang an so, als sie unsere Nationalhymne verunglimpft haben. Das ist eine Schande. Wir führen keinen Krieg, wir spielen Fußball."

Schon vor Beginn der Partie hatten bosnische Anhänger während der griechischen Nationalhymne gebuht und gepfiffen. Gäste-Fans wüteten daraufhin gegen die Polizei. Die Gastgeber, aber auch die Gäste, müssen nun wohl mit empfindlichen Strafen rechnen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: