Der ecuadorianische Fußballer Enner Valencia hat im WM-Qualifikationsspiel gegen Chile am Donnerstag plötzlich Atemnot bekommen, zumindest tat er so, als ob. Im 2850 Meter hoch gelegenen Quito sank auf den Rasen und wartete auf medizinische Hilfe, schließlich wurde er in einem Sanitätswägelchen abtransportiert. Aber warum bloß rannten diesem Wagen so viele Polizisten hinterher, als er aus dem Stadion fuhr?
3:0 gewann Ecuador gegen Chile, ein beachtlicher Sieg gegen einen formschwachen Copa-America-Sieger, aber die Geschichte des Abends sollte der 26-jährige Valencia liefern, der für den FC Everton in der englischen Premier League spielt. Seine Atemnot soll vorgetäuscht gewesen sein, berichten südamerikanische Medien, in Wahrheit sei er vor der Polizei geflohen, die ihn schon vor der Partie in der Kabine schnappen wollte, aber von Valencias Mitspielern daran gehindert worden sei.
Ausstehende Unterhaltszahlungen an seine Ex-Frau in Höhe von umgerechnet etwa 15 000 Euro seien der Fahndungsgrund, berichten die Zeitungen. "Wenn dieser Mann so viel verdient, wieso zahlt er nicht die monatlichen Alimente für seine Tochter?", wird der Anwalt von Valencias Ex-Frau (und Mutter der gemeinsamen Tochter) zitiert.
Eine schnelle Antwort auf diese Frage ist indes nicht zu erwarten. Den Berichten zufolge hat Valencia es bis in einen Krankenwagen geschafft, der ihn in ein Krankenhaus brachte. Sein derzeitiger Aufenthaltsort sei unbekannt.
