Sport kompakt:Cacau fällt aus, Petzschner verpasst Sensation knapp

Löw muss gegen England auf Cacau verzichten, darf aber auf Schweinsteiger hoffen. Petzschner verliert nur knapp gegen Nadal, Leverkusen-Zugang Ballack spricht vom Meistertitel.

Philipp Petzschner hat bei den All England Championships den größten Sieg seiner Karriere nur denkbar knapp verpasst. Der 26 Jahre alte Tennisprofi aus Bayreuth unterlag in der dritten Runde nach einem atemberaubenden Spiel dem Weltranglisten-Ersten Rafael Nadal 4:6, 6:4, 7:6, 2:6, 3:6 und verpasste damit den durchaus möglichen Einzug ins Achtelfinale. Auch Qualifikant Tobias Kamke ist in der dritten Runde in Wimbledon gescheitert. Der Lübecker unterlag dem Franzosen Jo-Wilfried Tsonga 1:6, 4:6, 6:7.

WM 2010 - Cacau verletzt

Cacau fällt gegen England aus.

(Foto: dpa)

Ohne Angst und ohne Cacau, dafür mit viel Mut und vielleicht auch mit Bastian Schweinsteiger: Bundestrainer Joachim Löw hat vor dem Achtelfinal-Schlager der deutschen Fußball-Nationalmannschaft am Sonntag (16.00 Uhr/ARD und Sky live) gegen England in Bloemfontein wieder verstärkt Hoffnung auf einen Einsatz seines zentralen Mittelfeldspielers. Während Stürmer Cacau wegen einer Bauchmuskelzerrung beim Klassiker gegen den Erzrivalen nicht zur Verfügung stehen wird, absolvierten Schweinsteiger ebenso wie der angeschlagene Jerome Boateng am Samstagnachmittag beim Abschlusstraining der DFB-Elf in Bloemfontein laut Bundestorwarttrainer Andreas Köpke "ein reduziertes Programm". "Wir werden erst vor dem Spiel nach Rücksprache mit den Ärzten entscheiden", sagte Köpke. "Sie müssen 100 Prozent fit sein. Aber wir hoffen, dass es bei Schweini klappt", betonte Teammanager Oliver Bierhoff am Samstag vor der Abfahrt zum Flughafen Lanseria, von wo aus die DFB-Auswahl am Mittag ins rund 450 km entfernte Bloemfontein flog.

Im Fußball-Wettskandal steht angeblich ein führender Funktionär der Europäischen Fußball-Union (Uefa) unter schwerem Manipulationsverdacht. Wie der Spiegel berichtet, gehe dies aus Akten der Bochumer Staatsanwaltschaft hervor, die gegen eine Bande mutmaßlicher Wettbetrüger ermittelt. Der Slowake Jozef Marko, eines von 15 Mitgliedern der Uefa-Schiedsrichterkommission, soll sich demnach im vergangenen Oktober mit einem derzeit in Untersuchungshaft sitzenden Beschuldigten getroffen haben. Bei der Zusammenkunft ging es laut dem Medienbericht um einen perfiden Plan: Der 64-jährige Marko sollte in der Schiedsrichterkommission dafür sorgen, dass der bosnische Unparteiische Novo Pani in die zweite Leistungskategorie befördert würde, um auch Spiele der Europa League pfeifen - und manipulieren - zu können. Pani soll 50 000 Euro für die Schiebung eines U-21-Länderspiels Schweiz gegen Georgien kassiert haben, das er leitete.

Michael Ballack will nach seiner Rückkehr in die Fußball-Bundesliga mit Bayer Leverkusen Meister werden. "Ich habe in den vergangenen zehn Jahren immer um Titel mitgespielt, das können wir auch mit Bayer. Natürlich sind da die Bayern hoher Favorit. Aber hier in Leverkusen ist auch ein großes Potenzial, und wir wollen auch in Europa für Furore sorgen", sagte der 33 Jahre alte Mittelfeldspieler in einem Interview mit der Bild-Zeitung. Der 98-malige Nationalspieler hatte sich am Freitag mit dem Werksklub auf einen Vertrag bis Ende Juni 2012 geeinigt. Der derzeit noch verletzte DFB-Kapitän soll bei Bayer bis zu 15 Millionen Euro verdienen.

Der "Klassiker" zwischen Deutschland und England am Sonntag bei der Fußball-WM in Südafrika steht unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen. "Deutschland ist ein wichtiges im Fokus stehendes Land. England auch. Deswegen ist es von südafrikanischer Seite als Risiko-Spiel eingestuft worden", sagte Bundesinnenminister Thomas de Maiziere. Wie der für den Sport zuständige Bundesminister erklärte, sei die Zahl der Polizeikräfte erhöht worden. Genaue Angaben wollte de Maiziere allerdings nicht machen. Bislang sind nurwenige der Polizei bekannte Fans in Südafrika aufgetaucht. Vor der WM hatte es für gewaltbereite Fans sogenannte Gefährdeansprachen durch die Polizei gegeben, sagte Hendrik Große Lefert, Leiter der deutschen Polizeidelegation in Südafrika. De Maiziere stufte den bisherigen Verlauf in punkto Sicherheit bei der WM als Erfolg ein.

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