Zu den Toren, die man wirklich nicht in der Wiederholung sehen will, gehören meist die Elfmeter. Unten links, oben rechts, in die Mitte - hat man alles schon gesehen. Andererseits: Diesen Schuss von Harry Kane, den kann man sich schon drei oder vier Mal anschauen. Wie er gegen Panama anläuft, 1:0 steht es da, wie der Torwart ahnt, wohin der Ball gehen wird. Aber wie derselbe Ball so schnell in den Winkel rauscht wie ein Zug durch den Eurotunnel. Diese Engländer, die Kanes und Lingard und Stones sind ein Phänomen bei dieser WM, sie verkörpern das, was den Deutschen fehlt: Sie sind relativ unerfahren, aber hungrig, und, das vor allem, sie schießen verdammt viele Tore.
Nach zwei Spieltagen sind es schon acht, fünf davon erzielte dieser wahnsinnig wuchtige Harry Kane von den Tottenham Hotspurs (deutsche Stürmer-Tore: null). Gut, mit Tunesien (2:1) und Panama (6:1) hatte England noch nicht die stärksten Gegner des Turniers, an diesem Donnerstagabend geht es gegen Belgien. Aber egal, wie es ausgeht: Besser als 2014 ist England allemal - damals wurden sie Letzter, in einer Gruppe mit Italien, Uruguay und Costa Rica.
(chge)