Wintersport:Maria Höfl-Riesch wird Vierte, Pechstein siegt

Einen Tag nach ihrem Sturz verpasst Maria Höfl-Riesch das Podest nur knapp. Claudia Pechstein gewinnt überraschend im Weltcup über 3000 Meter, die Mixed-Staffel der Biathleten erreicht Platz vier. Für den größten Triumph sorgen die deutschen Rodler: Sie belegen die Plätze eins bis fünf.

in Kürze

Alpine Skiing World Cup in Aspen

Vierte in Aspen: Maria Höfl-Riesch.

(Foto: dpa)

Ski Alpin, Slalom: Maria Höfl-Riesch hat im zweiten Slalom der alpinen Weltcup-Saison das Podest knapp verpasst. Einen Tag nach ihrem Ausfall im Riesenslalom fehlten der 28-Jährigen vom SC Partenkirchen in Aspen zwölf Hundertstelsekunden. Die Österreicherin Kathrin Zettel gewann mit 0,67 Sekunden Vorsprung vor ihrer Teamkollegin Marlies Schild. Den dritten Platz belegte die Slowenin Tina Maze, die auch die Führung im Gesamtweltcup ausbaute. Lena Dürr aus Germering als Sechste, Christina Geiger (Oberstdorf) auf Rang zehn und Fanny Chmelar (Partenkirchen) als 15. komplettierten das gute deutsche Mannschaftergebnis.

Ski Alpin, Super G: Aksel Lund Svindal hat bei den Weltcup-Rennen im kanadischen Lake Louise innerhalb von 24 Stunden zwei Siege gefeiert. Am Tag nach dem Erfolg im der Abfahrt, bei der Tobias Stechert aus Oberstdorf sensationell Rang fünf belegt hatte, gewann der Olympiasieger aus Norwegen auch den Super-G. Svindal lag vor Adrien Theaux aus Frankreich (0,85 Sekunden zurück) und Joachim Puchner aus Österreich (0,90). Stechert wurde unter schwierigen Bedingungen noch respektabler 30. und holte einen Weltcuppunkt. Die vier deutschen Läufer hatten auch wegen der in Lake Louise häufig wechselnden Witterungsbedingungen keine Chance auf bessere Platzierungen. Auch in die Top 10 fuhr sich am Ende kein Starter mit einer Nummer über 17 - diese trug Sieger Svindal. Stephan Keppler (Ebingen), als 26. gestartet, kam als Erster des deutschen Quartetts ins Ziel und belegte am Ende nur Rang 44, knapp vor Josef Ferstl (Hammer) auf Rang 45.

Rodeln: Angeführt vom überragenden Olympiasieger Felix Loch haben die deutschen Rodel-Asse beim Weltcup-Auftakt in Innsbruck-Igls einen Fünffach-Triumph gefeiert und die internationale Konkurrenz deklassiert. Der 23-Jährige Loch (Berchtesgaden) setzte sich vor seinen Teamkollegen David Möller (Sonneberg/+0,307), Johannes Ludwig (Oberhof/+0,371), Andi Langenhan (Zella-Mehlis/+0,417) und Ralf Palik (Oberwiesenthal/+0,556) durch. Der Österreicher Manuel Pfister hatte auf Platz sechs stolze 0,634 Sekunden Rückstand auf Weltmeister Loch. "Es ist einfach gewaltig", sagte Loch und erklärte das Erfolgsrezept: "Wir pushen uns gegenseitig nach vorne, weil der Konkurrenzdruck im Team groß ist. Das bringt uns alle weiter." Bereits in der Vorsaison hatten die deutschen Rodel-Herren beim Weltcup in Winterberg die ersten fünf Plätze belegt.

Biathlon: Die deutsche Mixedstaffel hat zum Auftakt des Biathlon-Winters nur knapp einen Podestplatz verfehlt. Die fehlerfreie Tina Bachmann (Schmiedeberg), Andrea Henkel (Großbreitenbach/1 Nachlader), Erik Lesser (Frankenhain/2 Strafrunden) und Simon Schempp (Uhingen/0 Fehler) mussten sich beim ersten Weltcup im schwedischen Östersund über 2x6 und 2x7,5 km mit Rang vier zufrieden geben. Im erstmals zum Saisonstart ausgetragenen Rennen ging der Sieg im ersten internationalen Rennen nach dem Karriereende von Rekordweltmeisterin Magdalena Neuner an Russland (1:12:41,3 Stunden) vor Norwegen und Tschechien.

Nach einem starken Auftakt der Staffelweltmeisterinnen Bachmann und Henkel lag das Quartett des Deutschen Skiverbandes (DSV) lange aussichtsreich in der Spitzengruppe. Der 24 Jahre alte Lesser hatte vor dem sechsten Schießen sogar die Führung übernommen, leistete sich anschließend aber zwei Strafrunden und fiel über eine Minute zurück. Im Ziel hatte das DSV-Team 47,9 Sekunden Rückstand zu den Russen. Die nächste Mixedstaffel findet erst zum Auftakt der Weltmeisterschaften im tschechischen Nove Mesto (7. bis 17. Februar 2013) statt. Bei der Heim-WM in Ruhpolding hatte die deutsche Mannschaft in diesem Jahr in der Besetzung Henkel, Magdalena Neuner, Arnd Peiffer und Andreas Birnbacher die Bronzemedaille gewonnen.

Pechstein siegt überraschend

Eisschnelllauf: Rekord-Olympiasiegerin Claudia Pechstein hat zum Abschluss des Eisschnelllauf-Weltcups in Kolomna südlich von Moskau mit ihrem Sieg im 3.000-Meter-Rennen überzeugt. Die 40 Jahre alte Berlinerin bezwang in 4:02,31 Minuten die Olympiasiegerin Martina Sablikova aus Tschechien, die 15 Hundertstelsekunden langsamer war. Stephanie Beckert (Erfurt), die vor Wochenfrist in Heerenveen den Saisonauftakt auf der langen Strecke zu ihren Gunsten entschieden hatte, kam diesmal hinter Marija Joling (Niederlanden) auf den vierten Rang. Beckert führt die Gesamtwertung über 3.000 Meter nun mit 160 Punkten vor der punktgleichen Sablikova und Pechstein (121) an.

Vor ihrem 3.000-Meter-Triuph hatte Claudia Pechstein im Massenstartrennen als Vierte einen Podestplatz knapp verfehlt. Über 1.500 Meter belegte sie zudem Rang zehn. Pechstein, vor einer Woche beim Weltcup-Auftakt in Heerenveen über anderthalb Kilometer überraschend Vierte, war diesmal auf der Einzelstrecke 3,24 Sekunden langsamer als die mit Bahnrekord siegreiche Marrit Leenstra aus den Niederlanden. Olympiasieger Sven Kramer setzte sich beim niederländischen Vierfach-Triumph über 5.000 Meter vor den Augen seines Landsmannes und Fußball-Trainers Guus Hiddink ebenfalls mit Bahnrekord durch. Marco Weber (München) und Alexej Baumgärtner (Chemnitz) belegten die Plätze 13 sowie 14. Moritz Geisreiter (Inzell) siegte in der B-Gruppe und steigt somit zum nächsten Weltcup in die A-Gruppe auf.

Skispringen: Einen Tag nach dem völlig überraschenden Sieg zum Saisonauftakt der Skispringer hat Severin Freund seine starke Form nur ansatzweise bestätigen können. Der 24-Jährige aus Rastbüchl sprang am Sonntag in der Weltcup-Einzelkonkurrenz in Lillehammer auf Platz 16 (243,3 Punkte). Bester Deutscher war Richard Freitag. Der 21-Jährige erreichte mit 254,8 Punkte von der Großschanze Rang 12. Andreas Wank war wegen eines Verstoßes gegen die neue Anzug-Regel disqualifiziert worden. Den Sieg sicherte sich der Österreicher Gregor Schlierenzauer (278) vor dem Norweger Anders Fanneme (275,4) und Landsmann Thomas Morgenstern (269,4). Schlierenzauer gelang im ersten Durchgang mit 141 Metern auch der weiteste Sprung. Die übrigen deutschen Finalteilnehmer Andreas Wellinger, Michael Neumayer und Karl Geiger belegten die Plätze 17, 21 und 30.

Langlauf: Die deutschen Skilangläufer haben beim Weltcup-Auftakt im schwedischen Gällivare nur knapp eine Überraschung verpasst. Die 4x7,5-km-Staffel mit Schlussläufer Hannes Dotzler (Sonthofen) lag lange Zeit auf Podiums-Kurs, musste sich am Ende aber mit einem sechsten Platz begnügen. Im Ziel betrug der Rückstand auf Sieger Norwegen nur 11,5 Sekunden, die Skandinavier gewannen nach 1:01:59,3 Stunden knapp vor Schweden I (+6,4) und Russland (+7,2). "Ich bin schon etwas enttäuscht, schließlich bin ich auf einer guten Position ins Rennen geschickt worden. Leider konnte ich Platz drei nicht halten", sagte der erst 22 Jahre alte Dotzler. Die routinierten Jens Filbrich (Frankenhain) und Axel Teichmann (Lobenstein) sowie Tim Tscharnke (Biberau) hatten zuvor lange vorne mitgemischt. "Riesen-Kompliment an die ganze Truppe. Ich bin wunschlos glücklich", sagte der neue Bundestrainer Frank Ullrich. Letztmals auf dem Podium hatte eine DSV-Staffel am 6. Februar 2011 gestanden.

Nordische Kombination: Weltmeister Eric Frenzel hat für den ersten Podestplatz der deutschen Nordisch-Kombinierten im vorolympischen Winter gesorgt. Vier Tage nach seinem 24. Geburtstag musste sich der Oberwiesenthaler in Lillehammer als Dritter des Penalty Race nur den Norwegern Magnus Moan und Haavard Klemetsen geschlagen geben. Moan hatte bereits am Vortag den Saisonauftakt an gleicher Stelle gewonnen. Frenzel war da nur auf Rang 27 gelandet. "Gestern war es nicht so glänzend, heute dafür umso besser", sagte Eric Frenzel. "Insgesamt war das Wochenende zwar durchwachsen, aber ich habe gesehen, dass ich mithalten kann, wenn ich meine Sprünge auf der Schanze durchbringe. Deshalb bin ich zufrieden." Nachdem die deutschen Winter-Zweikämpfer im ersten Rennen vor allem beim Sprunglauf enttäuschten und am Ende in Björn Kircheisen (Johanngeorgenstadt) ihren Besten nur auf Platz 13 vorfanden, lief es am Sonntag im Olympia-Ort von 1994 weitaus besser. Hinter Frenzel belegte der Oberstdorfer Johannes Rydzek den fünften Platz, Kircheisen wurde Zehnter. Im Gesamtweltcup führt Moan mit der Idealpunktzahl 200.

Skeleton: Nach Marion Thees hat auch Frank Rommel den Skeleton-Weltcup in Whistler gewonnen. Trotz der nur 19-besten Startzeit im ersten Durchgang fuhr er am Samstagabend (Ortszeit) im zweiten Lauf ein grandioses Rennen und stoppte somit Seriensieger und Weltmeister Martins Dukurs aus Lettland, der vor seinem Bruder Tomass auf Rang zwei landete. Der deutsche Meister Alexander Kröckel aus Oberhof, der in der Vorwoche Zweiter war, landete auf Rang sieben. Christopher Grotheer aus Oberhof wurde 13. Zuvor hatte Marion Thees den ersten deutschen Weltcupsieg in diesem Winter für den Bob- und Schlittenverband eingefahren. Die zweimalige Weltmeisterin aus Friedrichroda verwies die Lokalmatadorin Sarah Reid mit 17 Hundertstelsekunden auf Rang zwei. Dritte wurde die Britin Elizabeth Yarnold. Die deutsche Meisterin Anja Huber landete auf Platz acht. Cathleen Lorenz aus Oberhof wurde Zehnte.

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