Wintersport kompakt:26 Schießfehler

Die deutschen Biathlon-Frauen zielen historisch schlecht, auch Felix Neureuther erlebt einen Arbeitstag zum Vergessen. Ein Italiener siegt beim Rodeln - und der Hackelschorsch teilt mächtig aus.

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Die deutschen Biathlon-Frauen zielen historisch schlecht, auch Felix Neureuther erlebt einen Arbeitstag zum Vergessen. Ein Italiener siegt beim Rodeln - und der Hackelschorsch teilt mächtig aus. Noch vor zwei Tagen hatten die deutschen Biathlon-Männer ihre Staffel in Oberhof überraschend mit einem Sieg beendet - da wollten die deutschen Frauen natürlich nachziehen. An diesem kalten, nebligen und vor allem windigen Abend war jedoch ziemlich schnell klar, dass es mit einem weiteren deutschen Sieg nichts werden würde. Startläuferin Katrin Hitzer (rechts im Bild) musste gleich zweimal in die Strafrunde.

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Wenig besser erging es  Magdalena Neuner (im Bild), der eigentlich besten deutschen Biathletin. Sie lief zwar gewohnt stark - schießtechnisch verfiel sie jedoch in schlechte Zeiten längst vergangener Tage. "Ich habe Pech gehabt. Beim Anfahren hatte ich richtig Sturm, den wollte ich abwarten. Dann hatte ich aber schon den Herzschlag auf der Waffe, es war nur noch Kampf und Krampf", sagte Neuner. Auch sie musste zweimal in die Strafrunde, Tina Bachmann anschließend sogar dreimal.

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Schlussläuferin Andrea Henkel (im Bild) machte zwar noch einen Platz gut, doch auch sie erlebte ein katastrophales Stehenschießen mit zwei Strafrunden. "Ich bin einfach froh, dass es vorbei ist", lachte Andrea Henkel gequält. Am Ende landete die deutsche Mannschaft auf Platz sechs - vor allem dank 26 Schießfehlern und neun Strafrunden. Das war einfach zu viel - da fällt die Analyse leicht.

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Das Wind- und Nebelrennen gewann schließlich die Staffel der Schwedinnen, vor Frankreich und Weißrussland. Alle drei hatten heute einen klaren Vorteil: Sie kamen mit den widrigen Bedingungen noch einigermaßen zurecht.

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So sieht ein überlegener Sieger aus: Die deutschen Rodler sind ausgerechnet beim Heim-Weltcup in Königssee am Podest vorbeigefahren. Das lag zu großen Stücken am Italiener Armin Zöggeler (im Bild), der mit Leichtigkeit und zwei annähernd perfekten Läufen zum Sieg fuhr. Zweiter wurde der Russe Albert Demschenko vor dem Italiener Reinhold Rainer. Die deutschen Fahrer...

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... rodelten an diesem Tag nur hinterher. Der Olympiazweite David Möller belegte als bester deutscher Athlet den vierten Platz. Olympiasieger Felix Loch (im Bild), der Mann mit dem roten Visier, enttäuschte mit Platz fünf. Kein Deutscher auf dem Podest - das hatte es im Männerrodeln lange nicht mehr gegeben. Darüber ärgerte sich vor allem...

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

... der Hacklschorsch, mit bürgerlichem Namen Georg Hackl, der nach seiner aktiven Zeit mittlerweile als Trainer tätig ist. "Auf unserer Heim-Bahn so eine Klatsche, wir müssen hart und kritisch mit uns ins Gericht gehen", sagte der dreimalige Olympiasieger, der als letzter deutscher Rodler vor neun Jahren den Heim-Weltcup in Königssee gewinnen konnte. "Wir müssen uns fahrerisch verbessern und auch das Material weiterentwickeln", forderte Hackl deshalb. Dann hatte er sich wieder beruhigt.

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Wesentlichen Anteil daran, dass dieser Tag nicht völlig zum Vergessen war, hatte anschließend die deutsche Rodel-Staffel. Natalie Geisenberger, Jan Eichhorn und die Doppelsitzer Tobias Wendl/Tobias Arlt gewannen souverän vor Österreich und Italien. Es war der dritte Sieg einer deutschen Staffel im dritten Rennen der Saison.

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Das Abschneiden der deutschen Skispringer ging im österreichischen Jubel beinahe ein wenig unter. Mit Gesamt-Rang elf von Michael Uhrmann (im Bild) musste der deutsche Skiverband die schwächste Tournee seit 1995 hinnehmen. In der Qualifikation noch Zweiter, schaffte es nur als Fünfter der Lucky-Loser-Wertung in den zweiten Durchgang. Am Ende blieb mit 122 und 130 Metern der 16. Platz. "Der zweite Sprung hat etwas versöhnt, aber der Versuch in der Qualifikation hatte natürlich große Hoffnungen geweckt. Ich bin dennoch nicht unzufrieden, denn ich habe mich besser präsentiert als vor der Tournee", sagte Uhrmann.

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Auch Severin Freund (im Bild) konnte sein Potenzial nicht ganz abrufen. Mit 124,5 und 126,5 Metern wurde er 13. und damit in der Endabrechnung Zwölfter. Bundestrainer Werner Schuster war dennoch ganz zufrieden: "Wir hatten schlechte Voraussetzungen. Uns fehlen nach vorne ein paar Meter, daher müssen wir den anderen noch beim Jubeln zuschauen. Die Konstanz ist aber in der Breite vorhanden. Wir müssen jetzt weiterarbeiten."

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(Foto: dapd)

Keinen sonderlich gelungenen Arbeitstag erlebte Felix Neureuther (im Bild) beim Slalom in Zagreb. Bei irritierendem Wind, leichtem Nebel und weicher Piste kam er in beiden Durchgängen nicht in Schwung, blieb außerdem im zweiten Lauf nach einem Patzer beinahe stehen und belegte am Ende nur Rang 16. "Es war ein komisches Rennen, aber so ein Rennen muss man auch schnell abhaken", sagte Neureuther, der sich ansonsten kämpferisch gab: "Ich weiß, ich bin gut drauf, und da lass ich mich so schnell auch nicht rausbringen."

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(Foto: AP)

Schnellster vor 22.000 Zuschauern war der Schwede Andre Myhrer (im Bild). Der Olympia-Dritte fuhr in beeindruckender Manier zu seinem zweiten Weltcup-Sieg. Myhrer lag 0,10 Sekunden vor Ivica Kostelic, der auf seinem Hausberg zum dritten mal Rang zwei belegte. Die große Überraschung war der Schwede Matthias Hargin, der im zweiten Lauf von Rang 30 noch aufs Podest stürmte.

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(Foto: AFP)

So langsam neigt sich die Tour de Ski dem Ende - und wer sie diesmal gewinnen könnte, zeigt sich immer deutlicher. Es ist der Schweizer Dario Cologna (im Bild), der die sechste Etappe von Cortina d'Ampezzo nach Toblach gewann und sich im Handycap-Rennen über 35 Kilometer mit über einer Minute Vorsprung vor dem Schweden Marcus Hellner durchsetzte. Dritter wurde der Norweger Petter Northug. Cologna baute damit auch seine Führung in der Gesamtwertung aus. Die deutschen Männer...

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(Foto: dpa)

... schlugen sich nach allerlei Enttäuschungen achtbar: Tom Reichelt wurde 15., Jens Filbrich (im Bild) belegte Platz 18. "Jetzt fängt die Tour erst richtig an. Es kommen noch zwei harte Rennen. Mal schauen, was da möglich ist", sagte Filbrich hinterher. Auch Bundestrainer Jochen Behle zeigte sich versöhnt: "Ich bin heute wirklich zufrieden mit den drei Jungs. Sie sind ein gutes Rennen gelaufen." Drei Jungs? Aber natürlich: Hannes Dotzler rundete als 22. das ordentliche Mannschaftsergebnis ab.

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(Foto: dpa)

Bei den Frauen konnte die Polin Justyna Kowalczyk (im Bild) ihre Führung in der Gesamtwertung verteidigen, büßte auf der sechsten Etappe jedoch einen Teil ihres Vorsprungs ein. Kowalczyk kam nach 37:41,7 Minuten 22,2 Sekunden vor Arianna Follis und 22,6 Sekunden vor Marianna Longa (beide Italien) ins Ziel. Katrin Zeller, einzig verbliebene deutsche Starterin im Feld, verbesserte sich auf den 16. Rang.

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