In die Ermittlungen um manipulierte Fußballspiele kommt offenbar neue Bewegung. Wie die Internetausgabe des Nachrichtenmagazins Spiegel berichtet, hat Ante S., einer der Hauptbeschuldigten, mehrfach ausgesagt und viele Manipulationsfälle gestanden. Das gehe aus Unterlagen der Bochumer Staatsanwaltschaft hervor. Er soll dabei den heutigen Bundesliga-Referee Felix Zwayer belasten, von ihm bestochen worden zu sein.
Sieht sich Vorwürfen ausgesetzt: DFB-Schiedsrichter Felix Zwayer.
(Foto: Bongarts/Getty Images)Sapina war im Jahr 2005 vom Berliner Landgericht wegen Wettbetrugs zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und elf Monaten verurteilt worden und sitzt seit November im Zuge neuer Ermittlungen in Untersuchungshaft. Angeblich soll S. als Kopf einer Wettbetrügerbande mehr als 170 Spiele verschoben haben, in Deutschland von der zweiten Liga abwärts, in der Schweiz, auf dem Balkan, in der Türkei und sogar in der ersten kanadischen Soccer League.
S. soll den Polizeibeamten laut Spiegel online erzählt haben, dass er noch vor Ablauf seiner Berliner Gefängnisstrafe im Juli 2008 bereits wieder Fußballspiele manipulierte. Er soll zusammen mit zwei weiteren beschuldigten Kroaten bis zu ihrer Verhaftung im November 2009 mit knapp 6000 Wetten in Asien fast 32,5 Millionen Euro umgesetzt und dabei 2.182.387 Euro gewonnen haben.
Außerdem soll S. den Referee Zwayer stark belastet haben. Zwayer war vor mehr als fünf Jahren Assistent des Berliner Skandal-Schiedsrichters Robert Hoyzers, seine Aussagen beim Deutschen Fußball-Bund waren mitentscheidend, den von S. bestochenen Hoyzer auffliegen zu lassen. Nun behauptet S., dass er Zwayer selbst ebenfalls bestochen habe. Der Schiedsrichter hat die Vorwürfe stets bestritten.