Werder-Sieg gegen VfB:"Der SVW ist wieder da"

SV Werder Bremen v VfB Stuttgart - Bundesliga

Jubel in Bremen: zweiter Sieg in Serie für Werder.

(Foto: Stuart Franklin/Getty)

Drittes Spiel als Cheftrainer, dritter Sieg: Unter Viktor Skripnik kann Bremen wieder siegen. Nach dem Erfolg über Stuttgart gibt Werder den letzten Platz der Fußball-Bundesliga ab. Vorerst an Borussia Dortmund.

Von Sven Bremer, Bremen

Seit zwei Wochen ist Viktor Skripnik neuer Cheftrainer bei Werder. Manch einer in Bremen hatte sich gefragt, ob der ehemalige Spieler und Nachwuchstrainer einfach die billigste Lösung gewesen war. So ein richtiger Hoffnungsträger war der 44 Jahre alte Ukrainer zunächst nicht. Viele hatten sich nach den leblosen und bisweilen peinlichen Auftritten der Mannschaft unter Robin Dutt einen so genannten harten Hund gewünscht. Huub Stevens, der "Knurrer aus Kerkrade" wurde zu allererst als Kandidat genannt.

Doch dann machten Werders Verantwortliche den Double-Sieger von 2004 zum Chef und stellten Skripnik die Werder-Ikone Torsten Frings als Assistent an die Seite. Schon zum ersten Training kamen so viele Fans wie in den einst so glorreichen Zeiten unter Skripniks Vorbild Thomas Schaaf. Und an der Weser machte sich Euphorie breit, als wäre man ein Meisterschaftskandidat und nicht das Schlusslicht der Liga.

An diesem Samstagabend sangen die Fans im Weser-Stadion nun schon während der Partie gegen den VfB Stuttgart: "Der SVW ist wieder da". Werder Bremen hat auch das dritte Spiel unter Skripnik gewonnen. Die Bremer besiegten den VfB mit 2:0 und verließen den letzten Tabellenplatz.

Skripnik hatte zuvor das Pokalspiel beim Chemnitzer FC souverän, schaffte mit Dusel in Mainz den ersten Saisonsieg in der Liga. Nach dem Heimsieg gegen Stuttgart hat er nun eine makellose Bilanz aus drei Siegen in drei Spielen, der Klub hat den letzten Tabellenplatz abgegeben. Vorerst übrigens an Borussia Dortmund.

Der neue Coach hatte gegen den VfB Stuttgart überraschend Fin Bartels statt Ludovic Obraniak im offensiven Mittelfeld aufgeboten und noch überraschender Eljero Elia in die Startelf zurückbeordert. Der Niederländer war zuletzt sogar aus dem Kader geflogen, weil er sich eher wie ein Kreisligakicker präsentiert hatte.

Die erste Chance des Spiels hatte Zlatko Junuzovic, dessen Schuss nach wenigen Minuten Spielzeit knapp am Tor des VfB vorbeisegelte. Die Bremer Spieler zeigten merklich gestärktes Selbstvertrauen. Sie trauten sich einiges zu, kombinierten sich schnell durchs Mittelfeld. Und die bisherige Schießbude der Liga passte in der Defensive gleichzeitig gut auf gegen die offensivstarken Stuttgarter.

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Erst als Santiago Garcia gegen Stuttgarts Sercan Sararer auf der linken Abwehrseite nicht aufpasste, kamen die Schwaben nach 20 Minuten zu ihrer ersten Chance. Doch in der Mitte verpasste der frühere Bremer Martin Harnik knapp. Während der Österreicher des VfB die Führung verpasste, traf Werder nach einer Co-Produktion seiner Nationalmannschaftskollegen. Junuzovic' Ecke verwandelte Sebastian Prödl per Kopf zum 1:0 für Werder, die die Bremer mit Glück und Geschick gegen stärker werdende Gäste in die Halbzeitpause retteten. Vor allem auch deshalb weil VfB-Kapitän Christian Gentner freistehend eine Kopfballchance vergab (32.) und Werder-Keeper Wolf Harniks Schuss parierte (38.).

Nach der Halbzeitpause verlegte sich Werder zunächst auf Konter. Skripnik holte Elia nach knapp einer Stunde vom Platz und brachte Cedric Makiadi, um die Defensive zu stärken. Sekunden nach dem Wechsel verwandelte Fin Bartels eine flach von Junuzovic getretene Ecke zum 2:0. Es war eine einstudierte Variante, mit der die Bremer die Stuttgarter recht blöd aussehen ließen. "Wir haben es im Training geübt, aber da ich ihn immer drüber weg gesemmelt", sagte Bartels.

Stuttgart drängte fortan, ohne Werder wirklich in Bedrängnis zu bringen. Die Bremer standen weitgehend sicher, sie kämpften und kamen ihrerseits zu Konterchancen. Nach einer Ecke in der 77. Minute jubelte das Stadion abermals. Doch Alejandro Galvez stand bei seinem Kopfballtreffer deutlich im Abseits.

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