Werder Bremen:Wichtige Punkte

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Gemeinsam auf dem Weg aus dem Keller: Die Bremer feiern ihr 3:1 gegen Wolfsburg. (Foto: Carmen Jaspersen/dpa)

Bremen gelingt beim 3:1 gegen den VfL Wolfsburg der zweite Sieg nacheinander. Werder vergrößert damit den Abstand zum Relegationsplatz.

Martin Schmidt blickte ein wenig ratlos im zugigen Weserstadion umher, dann sagte der Trainer des VfL Wolfsburg: "Der Druck steigt. Es ist vielleicht schon drei Minuten vor zwölf." Nach dem 1:3 (0:2) im richtungsweisenden Nordderby bei Werder Bremen steckt der VfL wieder mitten im Abstiegskampf. Bremen setzte dagegen seinen Aufwärtstrend unter Florian Kohfeldt fort. Nach dem siebten Heimspiel in Serie ohne Niederlage hat Bremen drei Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. Wolfsburg, wenngleich immer noch einen Punkt besser als Bremen, steckt in einer Negativspirale. "Wir dürfen ein so wichtiges Spiel nicht so scheiße angehen. Es ist unerklärlich, wie das in der ersten Halbzeit passieren konnte. Es ist einfach nur schlecht", wetterte Mittelfeldspieler Maximilan Arnold - und stellte sich vor Schmidt: "Wir als Team sind schuld an der Situation, kein Trainer oder Manager. Was wir spielen, ist absolut scheiße."

Ludwig Augustinsson (4.) und Florian Kainz per Doppelpack (40. und 72.) trafen für die Bremer. Die Niedersachsen, für die Paul Verhaegh einen Foulelfmeter im Nachschuss zum zwischenzeitlichen 1:2 verwandelte (49.), wachten zu spät auf und mussten vier Tage nach dem Pokal-K.o. auf Schalke (0:1) die nächste Pleite einstecken - und das Programm der nächsten Wochen hat es in sich: Erst kommt Tabellenführer Bayern, dann geht es nach Mainz, dann warten Leverkusen, Hoffenheim und Schalke. Ganz anders ist die Stimmungslage in Bremen.

Werder legte den Grundstein für den wichtigen Erfolg mit seiner wohl besten ersten Halbzeit der Saison. Zwar hatten die Wölfe zunächst viel mehr Ballbesitz, doch die Gastgeber strahlten mit ihrem zielstrebigen Offensivspiel mehr Gefahr aus. Werder erwischte einen blendenden Auftakt. Das bittere 2:4 nach Verlängerung im Pokal-Viertelfinale unter der Woche in Leverkusen war den Bremern nicht anzumerken. Keine vier Minuten waren gespielt, als Augustinsson einen Eckball von Junuzovic aus fünf Metern mit dem Kopf ins Tor jagte. Danach versuchten die Gäste das Spiel an sich zu reißen, doch Bremen war jederzeit gefährlich. Erst scheiterte Maximilian Eggestein (29.) aus kurzer Distanz per Kopf an Koen Casteels, dann kratzte VfL-Verteidiger William einen Kopfball von Max Kruse von der Linie (31.). Und schließlich hämmerte Bremens Niklas Moisander den Ball volley an die Unterkante der Latte (31.), ehe Kainz die Bremer Fans per Traumtor mit dem 2:0 erlöste.

Im zweiten Abschnitt war Wolfsburg zielstrebiger. Zwar konnte Werder-Keeper Jiri Pavlenka gegen Victor Osimhen (48.) und auch beim Elfmeter von Verhaegh noch parieren. Doch beim Nachschuss des Wolfsburger Kapitäns war er machtlos. Den Schlusspunkt setzte Kainz mit einem Schuss durch die Beine von Casteels.

© SZ vom 12.02.2018 / sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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