Werder Bremen schlägt den VfB Stuttgart:Auch ohne Claudio Pizarro

Trotz der Verletzung seines besten Stürmers gewinnt Werder Bremen zu Hause gegen den VfB Stuttgart 2:0 und bleibt damit an der Spitzengruppe der Bundesliga dran. Bezeichnend für das Spiel der Stuttgarter: Bester Mann auf dem Platz war Torhüter Sven Ulreich.

Ein freches Tor von Aaron Hunt und ein fulminanter Freistoß von Naldo haben einen insgesamt verdienten 2:0 (0:0)-Sieg von Werder Bremen gegen den VfB Stuttgart besiegelt. Der ehemalige Nationalspieler setzte sich nach Vorarbeit von Clemens Fritz im Strafraum der Schwaben durch und erzielte mit aufreizender Lässigkeit in der 57. Minute den Führungstreffer.

Werder Bremen -  VfB Stuttgart

Bremens Aaron Hunt (links im Bild) erzielte gegen Khalid Boularouz das Tor zum 1:0.

(Foto: dpa)

Zehn Minuten später stellte der Brasilianer Naldo, der mehr als ein Jahr verletzungsbedingt pausieren musste, mit einem Gewaltschuss von der Strafraumgrenze den Endstand her. "Wir haben eine Reaktion gezeigt auf das außergewöhnlich schlechte 0:5 in Mönchengladbach", sagte Bremens Geschäftsführer Klaus Allofs.

Der überragende Torhüter Sven Ulreich bewahrte die Schwaben in der ersten Halbzeit bei zahlreichen Großchanchen der Platzherren vor einem früheren Rückstand im Blickpunkt, mehrfach bügelte er Fehler seiner Vorderleute aus und hielt sein Team auch in schwierigsten Phasen lange im Spiel. In der zweiten Hälfte hätten die besser werdenden Stuttgarter aber ebenfalls einen Treffer verdient gehabt.

Die Gäste stehen weiterhin auf dem siebten Platz, der SV Werder nimmt nun Rang vier in der Tabelle ein. "Wir hatten heute viele Spieler, die nicht in Normalform waren", analysierte VfB-Coach Bruno Labbadia. "Wir haben zu viele Fehler gemacht in der Vorwärtsbewegung und waren beim ersten Gegentor nicht konsequent genug."

40.800 Zuschauern im fast ausverkauften Weserstadion erarbeiteten sich die Gastgeber in der 15. Minute die erste Torgelegenheit. Nach einer geschickten Körpertäuschung von Arnautovic tauchte Rosenberg frei vor dem Stuttgarter Gehäuse auf, scheiterte aber am reaktionsschnellen Ulreich. Acht Minuten später fand der Österreicher dann selbst in einer ähnlichen Position in Ulreich seinen Meister.

In der 26. Minute war es erneut Ulreich, der dem einschussbereiten Arnautovic in letzter Sekunde den Ball vom Fuß spitzelte. Auch bei einem Distanzschuss von Außenverteidiger Lukas Schmitz (30.) war Ulreich auf dem Posten. Die Gäste sorgten erstmals in der 41. Minute für echte Gefahr vor dem Tor der Hanseaten, doch Keeper Tim Wiese konnte einen platzierten Kopfball von Mannschaftskapitän Serdar Tasci entschärfen. Kurz zuvor hatte Wiese einen Schuss von VfB-Spielmacher Tamas Hajnal parieren müssen.

Werder-Trainer Thomas Schaaf hatte den schwedischen Stürmer Rosenberg als Ersatz für den am Knie verletzten Torjäger Claudio Pizarro aufgeboten. Sein Stuttgarter Kollege Bruno Labbadia verbannte unterdessen den formschwachen Nationalspieler Cacau auf die Reservebank. Stattdessen stand Pawel Pogrebnjak als einzige Spitze in der Startformation der Schwaben, wurde aber nach 61 Minuten wieder durch Cacau abgelöst.

Nach dem Seitenwechsel gelang es dem VfB, die Partie offener zu gestalten, ohne jedoch zwingende Torgefahr zu entwickeln. Als die Schwaben gerade besser ins Spiel gefunden hatten, waren Hunt und Naldo binnen zehn Minuten erfolgreich. In der 84. Minute vergab Sandro Wagner freistehend vor Ulreich die Chance, das Ergebnis noch nach oben zu korrigieren. Überragender Akteur bei den Norddeutschen war Abwehrchef Naldo, auszeichnen konnte sich auch Spielführer Clemens Fritz. Neben Ulreich verdiente sich der antrittsschnelle Ex-Bremer Martin Harnik beim VfB eine gute Note.

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