Werder Bremen:Kaum Hoffnung für Nouri

Borussia Mönchengladbach hat den ersten Auswärtssieg der Saison erzielt, während Bremen weiter ohne Sieg bleibt. Immerhin machte der Werder Coach das Spiel mit zwei Wechseln spannend. Bremen muss nun zum Tabellenletzten, dem FC Köln.

Borussia Mönchengladbach hat den ersten Auswärtssieg der Saison erzielt - und damit bei Gegner Werder Bremen den Trainer Alexander Nouri stark unter Druck gesetzt. Nach dem 2:0 (2:0) am Sonntagabend beim erschreckend schwachen Tabellen-Vorletzten sprang die Borussia mit nun 14 Punkten in der Tabelle auf Platz fünf. Lars Stindl (27.) und der ehemalige Bremer Jannik Vestergaard (34.) schossen die Tore für das Team von Trainer Dieter Hecking. Das Nouri-Team bleibt dagegen weiter sieglos, als einzige Mannschaft neben dem 1. FC Köln , und hat nach acht Spieltagen lediglich vier Zähler.

Vor dem wichtigen direkten Duell am kommenden Samstag in Köln gehen Nouri - bei aller Rückendeckung der Vereinsführung zuletzt - allmählich die Argumente aus: Saisonübergreifend sind die Hanseaten seit elf Spielen ohne Erfolg und nunmehr seit 304 Minuten ohne eigenes Tor.

Zum wiederholten Male in dieser Saison startete Werder erschreckend passiv und wachte erst nach der Pause auf. Die Bremer ließen den Borussen ab der Mittellinie zunächst sehr viel Freiraum. Die Gäste waren so von Beginn an stark feldüberlegen. Jegliche Umschalt-Versuche der Bremer scheiterten so an der Überzahl der Rheinländer im Mittelfeld. Als die Borussia nach knapp einer halben Stunde das Tempo anzog, wurde der Leistungsunterschied eklatant. Raffael in seinem 250. Bundesligaspiel scheiterte noch am Außennetz (25.) und kurz darauf Thorgan Hazard an Werder-Keeper Jiri Pavlenka (27.). Ein Geniestreich von Stindl sorgte dann für die überfällige Führung: Der Nationalspieler schnappte sich nach Pavlenkas Fußabwehr den Ball, narrte mit einer schnellen Bewegung Robert Bauer, den Vertreter des erkrankten Theodor Gebre Selassie, und schloss ins lange Eck ab. Für Stindl war es bei bislang 44 Bundesligatoren der achte Treffer gegen Werder; gegen keinen anderen Gegner traf der 29-Jährige häufiger.

Sieben Minuten später erhöhte Vestergaard nach einer Ecke per Kopf auf 2:0. Der Däne, der bis Sommer 2016 für Werder gespielt hatte, verzichtete auf einen Jubel an alter Wirkungsstätte. Der verdiente Rückstand und das erneut passive Spiel war zu viel für die Bremer Anhänger, die wiederholt laut pfiffen. Immerhin rafften sich die Hanseaten noch einmal auf. Kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit kam Thomas Delaney unverhofft zur Anschluss-Chance, drosch den Ball nach einer Verwirrung im Gladbacher Strafraum im Anschluss an einen Freistoß aber über das Tor.

Mit einem Doppelwechsel und einer taktischen Änderung zur Pause versuchte Nouri Schadensbegrenzung. Florian Kainz und Izet Hajrovic kamen für Milos Veljkovic und Philipp Bargfrede. Bremen spielte nun mit Vierer-Abwehrkette und mit deutlich mehr Mut. Mehr als die Gelegenheiten von Kapitän Zlatko Junuzovic (62.) und Maximilian Eggestein (90.+2) per Weitschuss sprangen aber nicht mehr heraus. Die schnelle Gladbacher Offensive blieb stets gefährlich. Allein Hazard hätte das Spiel einige Male vorzeitig entscheiden können. Stindl traf in der 84. Minute noch einmal den Pfosten.

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