Weltmeisterschaft in St. Moritz:Arndt gewinnt Gold im Viererbob

Four-men's bobsleigh competition

Geschwindigkeit im Grenzbereich: Maximilian Arndt steuert seinen Viererbob haarscharf an der Kurvenbegrenzung entlang.

(Foto: dpa)

WM-Titel in der Königsdisziplin: Maximilian Arndt gewinnt mit seinem Team in St. Moritz sein erstes Gold im Viererbob. Bereits in der Nacht räumten Deutschlands Rodler in Kanada alle Titel ab.

Bobpilot Maximilian Arndt (Oberhof) ist mit seiner Crew Marco Hübenbecker, Alexander Rödiger und Martin Putze zum ersten WM-Titel seiner Karriere gerast. Der 25-Jährige setzte sich auf der Natureisbahn in St. Moritz in der Königsdisziplin Vierer mit 0,47 Sekunden Vorsprung vor seinem russischen Rivalen Alexander Subkow durch. WM-Bronze ging an Steven Holcomb aus den USA (0,59).

"Ich bin einfach nur glücklich, es fühlt sich gut an. Die Jungs haben einen grandiosen Job gemacht, einfach nur geil", sagte Arndt mit dem Pokal in der Hand. Glückwünsche kamen von Bundestrainer Christoph Langen: "Das war sensationell von Max, Hut ab. Er hat das wirklich weltmeisterlich gemacht."

Rodeln WM Whistler Kanada Natalie Geisenberger Team

Vier Mal Gold für Deutschland: Die Rodler Natalie Geisenberger, Felix Loch, Tobias Wendl und Tobias Arlt im kanadischen Whistler.

(Foto: dpa)

Thomas Florschütz (Riesa), der auf Bronze gehofft hatte, wurde im zweitschnellsten deutschen Bob Siebter (0,74). "Er hat gekämpft wie ein Bär, aber es hat einfach nicht gereicht", sagte Langen. Manuel Machata (Potsdam) landete auf Platz acht (+1,01), Francesco Friedrich (Oberbärenburg) kam mit 1,41 Sekunden Rückstand auf Position 13 ins Ziel.

Deutsche Rodler räumen alle Titel ab

Ein Jahr vor dem großen Ziel Olympia haben die deutschen Rodler bei den Weltmeisterschaften in Kanada eine perfekte Ausbeute erzielt. Nach den Siegen für Überflieger Felix Loch und den Doppelsitzern Tobias Wendl und Tobias Arlt war im kanadischen Whistler auch Natalie Geisenberger nicht zu schlagen und fuhr vor Olympiasiegerin Tatjana Hüfner ihren ersten WM-Sieg ein.

Zum Abschluss durften Loch, Geisenberger und Wendl/Arlt dann auch noch den Sieg in der künftig olympischen Staffel vor Gastgeber Kanada und Lettland bejubeln. "Unser Team ist eine sensationelle WM gefahren", konnte Sportdirektor Thomas Schwab vom Bob- und Schlittenverband für Deutschland (BSD) Bilanz ziehen.

Größter sportlicher Erfolg für Geisenberger

Ihren bislang größten sportlichen Erfolg feierte am zweiten Tag der Titelkämpfe auf der Olympia-Bahn von 2010 die Miesbacherin Geisenberger. Drei Wochen nach ihren zweiten EM-Sieg war die 24-Jährige vor den Augen ihrer mitgereisten Eltern nicht zu schlagen und machte im sechsten Anlauf endlich den ganz großen Coup perfekt. "Ich bin natürlich überglücklich. Das war ein großer Traum von mir", jubelte die Bayerin, die anschließend mit ihren Kollegen auch den zehnten Team-Sieg hintereinander bei einer WM feiern konnte.

Titelverteidigerin Tatjana Hüfner musste sich hinter Geisenberger mit Platz zwei begnügen. "Da war mehr drin. Ich habe im ersten Lauf bestimmt ein Zehntel verfahren", sagte die 29-Jährige. Hinter den beiden Deutschen sicherte Alex Gough den kanadischen Gastgebern die ersehnte Medaille. Anke Wischnewski und Aileen Frisch vervollständigten als Vierte und Fünfte den starken Auftritt der deutschen Frauen.

Loch nun erfolgreichster deutscher Rodler

Sogar noch besser lief es bei den Männern. Hinter dem einmal mehr überragenden Olympiasieger Felix Loch landeten Andi Langenhan und Johannes Ludwig auf den weiteren Podestplätzen. "Ich bin rundum glücklich", sagte Loch mit Blick auf seinen vierten WM-Sieg nach 2008, 2009 und 2012. Damit stieg der junge Berchtesgadener zum erfolgreichsten deutschen Rodel-Mann bei Welttitelkämpfen auf - mit gerade einmal 23 Jahren. Routinier David Möller verpasste als Vierter nur knapp eine Medaille.

"Weltmeister! Habe die Ehre", hatte BSD-Sportdirektor Schwab bereits zum Auftakt der Titelkämpfe die endlich auch bei einer WM siegreichen Doppelsitzer Wendl/Arlt bayerisch standesgemäß begrüßt. Im sechsten Anlauf konnten die Bayern ihren WM-Fluch besiegen und nach Silber 2008 den Titel einfahren. Zweite wurden wie schon im Vorjahr die Teamkollegen Toni Eggert und Sascha Benecken.

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