Weltcup-Slalom in Schladming:Mit Sicherheit enttäuscht

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Felix Neureuther fährt zweimal ohne Risiko und belegt im Schneechaos beim Slalom in Schladming Platz elf. Sieger wird überraschend ein junger Schweizer.

Felix Neureuther war sichtlich bedient. Der beste deutsche Ski-Rennläufer hatte mit Platz elf in seiner Spezialdisziplin Slalom zwar den widrigen Bedingungen auf der Reiteralm bei Schladming getrotzt, ein mögliches Spitzenergebnis in Österreich blieb dem Partenkirchener aber verwehrt. "Ich bin nicht zufrieden. Das waren zwei Sicherheitsläufe, und das ist auf diesem Hang einfach zu wenig", sagte der 23-Jährige kopfschüttelnd.

"Ich bin nicht zufrieden. Das waren zwei Sicherheitsläufe, und das ist auf diesem Hang einfach zu wenig": Felix Neureuther. (Foto: Foto: dpa)

Neureuther war nach einem passablen ersten Durchgang von Rang neun aus ins Finale der besten 30 Läufer gegangen - seine Kollegen Alois Vogl (Zwiesel) und Dominik Stehle (Obermaiselstein) waren da bereits dem Schneechaos zum Opfer gefallen und nach wenigen Toren des ersten Laufs ausgeschieden. Etwas mehr als eine halbe Sekunde trennten Neureuther vom Podest, er wollte "attackieren".

Während des schweren Ritts über die allzu nasse Piste verließ ihn aber etwas der Mut, nach seinem 32. Platz zum Saisonauftakt beim Riesenslalom in Sölden wollte er ja unbedingt punkten. Das Resultat war ein zu verhaltener und verkorkster Lauf, den Neureuther mit der 16. Durchgangszeit beendete: "Das habe ich mir anders vorgestellt."

Großer Jubel herrschte dagegen im Lager der Schweizer, die Marc Gini als Sensationssieger feiern durften. Vor dem Rennen ein nahezu unbeschriebenes Blatt mit drei hinteren Top-10-Platzierungen im Weltcup, beschenkte er sich drei Tage nach seinem 23. Geburtstag mit dem ersten Sieg - mit Ansage. "Ich habe mit den Kollegen vorher noch blöde Sprüche gemacht und behauptet, dass ich gewinne. Aber das war sicher nicht ernst gemeint", sagte Gini, der Kalle Palander aus Finnland und Manfred Mölgg (Italien) auf die Plätze verwies.

Wie die Frauen am Samstag hatten die Männer 24 Stunden später mit den schwierigen Umständen zu kämpfen. Zunächst schneite es auf der Gasselhöhe unaufhörlich, die Sicht war dementsprechend schlecht. Gestiegene Temperaturen machten den 77 Startern außerdem das Leben schwer: Nur 46 Athleten kamen beim fast irregulären ersten Lauf ins Ziel. Erst im Finale war die Sicht etwas besser.

Am 24. und 25. November geht die Weltcup-Saison in Kanada in ihre dritte Runde. Dann schlägt die Stunde der Speedspezialisten, die in Lake Louise zu einer Abfahrt und einem Super-G antreten.

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