Weltcup-Auftakt im Biathlon:Deutsche Athleten verpassen die Podestplätze

IBU Biathlon World Championships - Women's Distance

Zehnter Platz zum Weltcup-Auftakt: Die deutsche Biathletin Andrea Henkel.

(Foto: Martin Rose/Getty Images)

Beim Weltcup-Auftakt der Biathleten im schwedischen Östersund haben die deutschen Athleten mit den Podestplätzen nichts zu tun. Als Bester läuft Daniel Böhm auf den fünften Rang. Andrea Henkel schafft es bei den Frauen gerade noch in die Top Ten.

Biathlet Daniel Böhm ist im ersten Einzelrennen der neuen Weltcup-Saison auf Platz fünf gelaufen. Böhm kassierte am Donnerstagabend in Östersund über die 20 Kilometer nur eine Strafminute und hatte am Ende 2:39,3 Minuten Rückstand auf den fehlerfreien Sieger Martin Fourcade aus Frankreich. "Daniel hat genau das gezeigt, was er schon im IBU-Cup angedeutet hat. Er hat seine fantastische Form mitgenommen und die Chance genutzt, sich anzubieten", sagte Bundestrainer Uwe Müssiggang

Stark war auch Erik Lesser als Zehnter mit zwei Schießfehlern. Böhm schaffte auf Anhieb die Olympia-Norm, Lesser die halbe Normerfüllung. Christoph Stephan (4) wurde 26., Arnd Peiffer (5) kam als 38. ins Ziel. Florian Graf belegte nach sechs Fehlern Rang 66. Andreas Birnbacher reiste indes wegen einer Erkältung wieder nach Hause.

Die deutschen Biathletinnen haben sich im ersten Einzelrennen der Olympia-Saison ebenfalls zu viele Fehlschüsse erlaubt das Podest klar verfehlt. Im Klassiker über 15 Kilometer lieferte Andrea Henkel mit drei Fehlern und dem zehnten Rang das beste deutsche Ergebnis. Den Sieg sicherte sich die Tschechin Gabriela Soukalova. "Die zwei Fehler im Stehen waren wirklich nicht notwendig, das war schon ärgerlich. Aber ich habe mich auch auf der Strecke nicht ganz frisch gefühlt", sagte die 35-jährige Henkel, die ihre letzte Saison absolviert: "Ich hoffe aber, dass es im Sprint am Freitag wieder besser geht."

Im Ziel betrug Henkels Rückstand nach insgesamt vier Schießeinlagen und fünf kräftezehrenden Runden 1:30,0 Minuten. Hinter Soukalova, die ihren fünften Weltcup-Sieg feierte, belegten die Slowakin Anastasiya Kuzmina (+1,2 Sekunden zurück) und Marie-Laure Brunet (+16,2) aus Frankreich die weiteren Podiumsränge.

Zweitbeste Athletin des Deutschen Skiverbandes (DSV) war Franziska Hildebrand aus Clausthal-Zellerfeld (+ 1:39,8) auf dem 13. Rang. "Das war ein ordentliches Rennen", sagte die 26-Jährige, die wie die erfahrene Henkel mit dem Top-15-Resultat die halbe Olympianorm für die Winterspiele in Sotschi (7. bis 23. Februar 2014) erfüllte. "Es war nicht einfach, weil die Strecke an vielen Stellen durch den neuen Schnee sehr glatt und spiegelig war", sagte sie.

Das Rennen war am Mittwoch wegen eines Unwetters abgesagt und verschoben worden. Pünktlich zum eigentlichen Start brach ein Orkan über Zentralschweden herein. Umherfliegende Matten und abgeknickte Äste hätten den Start zu einem unkalkulierbaren Wagnis gemacht.

Die besseren Bedingungen am Donnerstag nutzte die 20-jährige Laura Dahlmeier aus Partenkirchen zu einem erfreulichen 14. Rang. "Mit dem Ergebnis können wir leben. Wir haben uns recht ordentlich verkauft, müssen die Kirche aber im Dorf lassen", sagte Frauentrainer Gerald Hönig, der auf Miriam Gössner aus Garmisch verzichtete.

Bereits am Mittwoch hatte sich deren Traum von einem Comeback rund sechs Monate nach ihrem schweren Unfall zerschlagen. Die 23-Jährige, die in ihrer zweiten Heimat Norwegen mit dem Rad gestürzt war und dabei unter anderem mehrere Brüche an der Lendenwirbelsäule erlitten hatte, wird allerdings voraussichtlich im Sprint und im Massenstart zum Gewehr greifen.

"Die Distanz ist einfach zu lang. Wir wollen nichts überstürzen und Miri behutsam heranführen. In den Rennen über die kurze Distanz wird sie es aber wahrscheinlich probieren", sagte Müssiggang. Hönig hatte Gössners Trikot mit der Startnummer 90 im Wettkampf-Büro abgegeben und auf diese Weise den Verzicht bestätigt.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: