Wegen antisemitischer Geste:Englands Verband klagt Anelka an

Wegen antisemitischer Geste: Diese Geste von Nicolas Anelka bringt dem Franzosen nun eine Klage in England ein.

Diese Geste von Nicolas Anelka bringt dem Franzosen nun eine Klage in England ein.

(Foto: AFP)

Dem französischen Stürmer von West Bromwich Albion droht wegen dem "Quenelle"-Gruß eine Sperre, der FC Schalke verhängt gegen 498 Fans Stadionverbote. In der NBA überraschen Dennis Schröders Atlanta Hawks die Miami Heat, Formel-1-Fahrer di Resta wechselt in die DTM.

Nicolas Anelka, Anklage: Der ehemalige französische Nationalspieler ist wegen des umstrittenen und als antisemitisch geltenden "Quenelle"-Grußes vom englischen Fußball-Verband angeklagt worden. Dies hat die FA am Dienstag bekannt gegeben. Anelka hatte den "Quenelle"-Gruß im Spiel zwischen seinem Klub West Bromwich Albion und West Ham United (3:3) Ende Dezember 2013 gezeigt. Dem 34-jährigen Anelka droht nach seiner umstrittenen Geste eine Sperre durch die FA. Der Gruß - linke Hand auf den durchgestreckten rechten Arm - wird mit Antisemitismus in Verbindung gebracht.

Anelka hatte den Vorwurf in den sozialen Netzwerken zurückgewiesen und erklärt, der Gruß sei lediglich einem Freund, dem französischen Komiker Dieudonné, gewidmet gewesen. Dieudonné ist in Frankreich wegen antisemitischer Äußerungen mehr als umstritten und wurde bereits mehrfach zu Geldstrafen verurteilt. Der umstrittene "Quenelle"-Gruß führte außerdem zum Rückzug des Hauptsponsors. Das Unternehmen Zoopla, ein Internetportal für Immobilien, gab am Montag bekannt, den Vertrag mit dem Klub nicht verlängern zu wollen. Bislang kassierte West Brom umgerechnet rund 3,6 Millionen Euro pro Jahr.

Bundesliga, Krawalle: Der FC Schalke 04 hat nach der Fan-Randale beim Fußball-Revierderby gegen Borussia Dortmund am 26. Oktober durchgegriffen und 498 Haus-und Geländeverbote verhängt. Zusätzlich wurden 31 bundesweite Stadionverbote ausgesprochen, teilte der Bundesligist am Montag mit. Die Verbote gelten bis zum 30. Juni 2019. "Die Stadionverbote wurden gegen Besucher des Derbys ausgesprochen, die bewusst Schaden angerichtet haben und somit die Sicherheit aller Fans, Spieler und Verantwortlichen in der Veltins-Arena gefährdeten", hieß es in einer Mitteilung. Unmittelbar vor dem Anpfiff des Revierduells hatten vermummte Täter aus dem Gästeblock Leuchtspurmunition auf den Rasen in Richtung Verantwortliche und Spieler sowie in andere Zuschauerblöcke des Stadions geschossen. Außerdem zerstörten sie Sicherheitsscheiben des Gästeblocks und entzündeten zusätzlich Pyrotechnik. Aus ermittlungstaktischen Gründen hatte die Polizei den Verein darum gebeten, die Kommunikation der Haus- und Geländeverbote sowie der Stadionverbote erst zum jetzigen Zeitpunkt vorzunehmen, um möglichst viele Täter ermitteln zu können.

DTM, Wechsel: Der Schotte Paul di Resta kehrt nach drei Jahren in der Formel 1 in das Deutsche Tourenwagen Masters (DTM) zurück und fährt künftig wieder für das Mercedes-Team. Dies teilte der schwäbische Automobilkonzern am Dienstag mit. Damit geht Mercedes mit zwei ehemaligen DTM-Champions in die neue Saison. Neben Gary Paffett 2005 hatte auch di Resta 2010 vor seinem Wechsel zu Force India den Titel geholt. Der 27-Jährige hatte für diese Saison kein Cockpit in der Formel 1 bekommen. Für Force India fahren 2014 der Emmericher Nico Hülkenberg und der Mexikaner Sergio Perez. "Es tut richtig gut, wieder in der DTM zu sein und viele bekannte Gesichter wieder zu sehen", erklärte di Resta, der schon von 2007 bis 2010 für Mercedes an den Start gegangen war. In 42 Rennen holte er damals sechs Siege. In der Formel 1 bestritt di Resta danach 58 Grand Prix und holte 121 Punkte. "Paul hat in den vergangenen Jahren in der Formel 1 viel dazu gelernt", sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff und setzt auf einen weiteren Schub durch den Zugang.

Tennis, Davis Cup: Der Weltranglisten-Dritte David Ferrer wird dem spanischen Davis-Cup-Team definitiv beim Auswärtsspiel gegen Deutschland fehlen. "Es ist keine Frage der Motivation, es ist eine Frage des Kalenders. Ich bin sehr müde", sagte Ferrer am Dienstag nach seinem Viertelfinal-Aus bei den Australian Open gegen den Tschechen Tomas Berdych. Die deutschen Tennis-Herren empfangen vom 31. Januar bis 2. Februar in Frankfurt am Main im Erstrunden-Duell Spanien. Auch der Weltranglisten-Erste Rafael Nadal wird unmittelbar nach dem ersten Grand-Slam-Turnier der Saison wohl nicht im Davis Cup spielen. Das deutsche Aufgebot wird am (heutigen) Dienstag bekanntgegeben.

Basketball, NBA: Dirk Nowitzki und die Dallas Mavericks haben sich gut erholt von der herben Heimpleite gegen Portland gezeigt. Die Mavs gewannen am Montag 102:97 bei den Cleveland Cavaliers und leisteten damit Wiedergutmachung für das 111:127 gegen die Trail Blazers zwei Tage zuvor. Allerdings ließ Dallas nach klarer 59:34-Halbzeitführung deutlich nach und machte es noch einmal spannend. Nowitzki kam zwar auf 17 Punkte, traf aber nur acht seiner 20 Würfe aus dem Feld und verfehlte mit sämtlichen fünf Dreierversuchen das Ziel. Beste Werfer bei Dallas waren Monta Ellis mit 22 und Shawn Marion mit 18 Punkten. Topscorer der Partie war Clevelands Kyrie Erving mit 26 Punkten. Dallas bleibt mit 25 Siegen bei 18 Niederlagen weiter auf Play-off-Kurs, die Cavs kassierten die 26. Pleite im 41. Spiel. Für eine Überraschung sorgten die Atlanta Hawks mit dem 121:114-Sieg gegen Meister Miami Heat.

Der deutsche Nationalspieler Dennis Schröder kam nicht zum Einsatz, während Paul Millsap mit 26 Punkten glänzte. Miami nutzten auch die 30 Punkte von LeBron James nichts. Ebenfalls von der Bank aus erlebte Chris Kaman die 100:102-Niederlage der Los Angeles Lakers bei den Chicago Bulls. Deren Center Joakim Noah zeigte mit 17 Punkten und 21 Rebounds eine starke Vorstellung. Die Los Angeles Clippers setzten sich bei den Detroit Pistons 112:103 durch und bleiben mit 29:14 Siegen unter den Topteams der Western Conference. Jamal Crawford (26 Punkte), Blake Griffin (25 Punkte) und DeAndre Jordan (21 Rebounds) glänzten bei den Clippers.

Handball, EM: Titelverteidiger Dänemark hat bei der Handball-Europameisterschaft vorzeitig das Halbfinale erreicht. Der EM-Gastgeber setzte sich am Montagabend in Herning mit 28:24 (14:11) gegen Ungarn durch und ist bereits vor dem abschließenden Spieltag in Hauptrundengruppe I nicht mehr von einem der ersten beiden Tabellenplätze zu verdrängen. Zuvor hatten Weltmeister Spanien und Island mit Favoritensiegen ihre Chancen auf den Einzug in die Runde der letzten Vier gewahrt. Die Iberer setzten sich am frühen Abend gegen die noch punktlosen Österreicher mit 28:27 (14:12) durch. Die Handballer aus der Alpenrepublik verpassten dabei mit einem vergebenen Freiwurf in letzter Sekunde den Ausgleich.

Am Nachmittag hatte Island mit 29:27 (14:11) gegen Mazedonien die Oberhand behalten, sich aber ebenfalls schwergetan. Dänemark führt Hauptrundengruppe I mit nun acht Zählern souverän vor Spanien (sechs Punkte) an. Island (fünf Punkte) benötigt als Dritter am Mittwoch nicht nur einen Sieg gegen die Dänen (20.30 Uhr), sondern auch schon zuvor mazedonische Schützenhilfe gegen Spanien (16.00 Uhr). Ungarn (drei Punkte), Mazedonien (zwei Punkte) und Österreich (null Punkte) haben keine Chance mehr auf ein Weiterkommen. Am Dienstag bekommt es in Hauptrundengruppe II Russland mit Kroatien (15.45 Uhr), Olympiasieger Frankreich mit Weißrussland (18.00 Uhr) und Polen mit dem Olympia-Zweiten Schweden (20.30 Uhr) zu tun.

FC Barcelona, Stadion: Die Vereinsführung des 22-maligen spanischen Fußball-Meisters FC Barcelona hat den Neubau eines Stadions abgelehnt und sich für den Ausbau des Camp Nou entschieden. Die Modernisierung der 1957 errichteten Arena beinhaltet unter anderem eine Rundum-Überdachung und eine Erhöhung der Kapazität von 99.000 auf 105.000 Zuschauer und soll rund 600 Millionen Euro Kosten. Außerdem soll eine neue Basketball-Halle errichtet werden. Nun sollen die Klub-Mitglieder am 5. und 6. April über einen Um- oder Neubau entscheiden. Der Umbau würde sich auf einen Zeitraum von sechs bis acht Jahren erstrecken. Bei der Entscheidung zwischen den beiden attraktiven Projekten habe man sich in Bezug auf die Kosten sehr schwer getan, so Präsident Sandro Rosell. Ein neues Stadion an einem anderen Ort in dieser Stadt wurde den Klub an die Grenze seiner finanziellen Belastbarkeit bringen", so Rosell.

Eishockey, NHL: Die nordamerikanische Eishockey-Profiliga NHL hat den Trainer der Vancouver Canucks, John Tortorella, nach dessen versuchten tätlichen Angriffs am vergangenen Samstag auf seinen Kollegen Bob Hartley von Liga-Konkurrent Calgary Flames für 15 Tage gesperrt. Das teilte die NHL am Dienstag mit. Tortorella verpasst damit sechs Spiele seines Klubs. Die Canucks hatten die Partie 3:2 nach Penaltyschießen gewonnen. "Der Versuch von Herrn Tortorella, in die Kabine der Calgary Flames einzudringen war ebenso gefährlich wie peinlich", sagte Liga-Vizepräsident Colin Campbell. Tortorella hatte sich vor Spielbeginn an Hartleys Aufstellung gestört. Im Anschluss daran war es auch zu einer Schlägerei zwischen Spielern auf dem Eis gekommen. In den ersten vier Spielminuten waren 150 Strafminuten verteilt worden.

Radsport, Australien: Radprofi André Greipel hat zum Auftakt der Tour Down Under den Etappensieg knapp verpasst. Der 31-Jährige aus Rostock musste sich am Dienstag auf der ersten Etappe über 135 Kilometer von Nuriootpa nach Angaston dem Australier Simon Gerrans im Schlusssprint geschlagen geben. Auf Platz drei beim ersten WorldTour-Rennen 2014 kam dessen Landsmann Steele Von Hoff. Die großen Rundfahrer fehlen beim Saisonauftakt. Toursieger Christopher Froome (Saisonstart in Europa) und Alberto Contador (Algarve-Rundfahrt/Ende Februar) lassen sich noch etwas Zeit. Der Italiener Vincenzo Nibali fährt die San Luis-Tour in Argentinien.

Basketball, FC Bayern: Basketball-Bundesligist Bayern München hat seinen Geschäftsführer Marko Pesic langfristig an sich gebunden. Wie der BBL-Tabellenführer am Montag mitteilte, unterschrieb der 37-Jährige einen Vertrag bis zum 30. Juni 2017. Der frühere Nationalspieler ist seit der Saison 2011/12 Sportdirektor der Bayern, im Januar 2013 übernahm er in Doppelfunktion auch die Geschäftsführung. Pesics bisheriger Kontrakt wäre in diesem Sommer ausgelaufen. "Wir freuen uns sehr, dass wir langfristig mit Marko Pesic zusammenarbeiten können", sagte Bayern-Vizepräsident Rudolf Schels: "Dass wir mit ihm gleich um drei weitere Jahre verlängern, belegt die Wertschätzung seiner Arbeit, aber auch die Nachhaltigkeit unseres Basketball-Projekts." Pesic, der als Spieler bei Alba Berlin sechs deutsche Meisterschaften und fünf Pokalsiege gefeiert hatte, bedankte sich beim "Präsidium mit Uli Hoeneß und Rudolf Schels für dieses große Vertrauen. Ich glaube, dass wir hier in den vergangenen Jahren sehr viel bewegt haben und bin davon überzeugt, dass wir diesen Weg auch in der Zukunft fortsetzen können."

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