Wechsel nach Wolfsburg:Schürrle ist der Drittteuerste

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André Schürrle, ein Weltmeister kehrt in die Bundesliga zurück. (Foto: dpa)
  • Einigung mit dem FC Chelsea kurz vor Ende der Transferzeit
  • Der VfL Wolfsburg kauft für eine Riesensumme Weltmeister André Schürrle.
  • Die Londoner haben bereits Ersatz verpflichtet.

Fußball-Weltmeister André Schürrle kehrt in die Bundesliga zurück. Das meldete der VfL Wolfsburg, der sich zuvor mit dem FC Chelsea nach tagelangem Poker über einen Wechsel geeinigt hatte. Der 24 Jahre alte Nationalspieler wird beim VfL einen Vertrag bis 2019 unterschreiben. Über die Ablösemodalitäten vereinbarten beide Vereine offizielles Stillschweigen.

Damit endet das Gerangel um diesen Transfer, der sich zuletzt hingezogen hatte wie ein Kaugummi, in einer Einigung. Schürrle, 24, wird in Wolfsburg einen extravagant dotierten Vertrag bis 2019 unterzeichnen. Chelsea erhält für einen Ergänzungsspieler einen Haufen Geld: mehr als 30 Millionen Euro, wie es in der Branche heißt. Und holt sich gleichzeitig einen neuen Wunschspieler von Trainer José Mourinho, den Kolumbianer Juan Cuadrado vom AC Florenz für noch ein paar Millionen mehr.

Schürrle löst damit Kevin De Bruyne als Rekordtransfer der Wolfsburger ab. Für den Belgier hatte der VfL vor einem Jahr rund 22 Millionen Euro ebenfalls an Chelsea bezahlt. In der Liste der teuersten Bundesliga-Einkäufe nimmt der Transfer Platz drei ein, nur Javi Martinez (zu Bayern München/40 Millionen Euro) und Mario Götze (Bayern München/37 Millionen Euro) waren teurer.

Die hohe Ablösesumme für den früheren Bundesliga-Profi war bereits kritisiert worden. "Wir müssen die Kirche im Dorf lassen. 32 Millionen für Schürrle - ja wo sind wir denn gelandet", hatte Eintracht Frankfurts Vorstandsvorsitzender Heribert Bruchhagen gesagt.

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Meldungen vom letzten Transfertag

Am Montagmittag hatte der VfL Wolfsburg auf einer Pressekonferenz noch keine endgültige Einigigung verkünden wollen. Noch war bis 18 Uhr Zeit, so lange hatte das sogenannte Transferfenster des Winters geöffnet.

Es gehe "noch ums Geld", hatte Klaus Allofs, der Geschäftsführer der VW-Tochter VfL Wolfsburg gesagt, kurz nach Schließung der Transferliste um 12 Uhr. Auf dieser Liste fand sich auch der Name "Schürrle, André" - was nichts anderes bedeuten konnte, als dass der Wechsel des deutschen Weltmeisters zum deutschen FC-Bayern-Besieger vonstatten gehen würde. Schürrles bisheriger Arbeitgeber FC Chelsea hatte zuvor per offizieller Unterschrift eine Aufnahme Schürrles auf die Transferliste erlaubt - das sei ein klares Zeichen, sagte Allofs.

Dieter Hecking hingegen sprach da noch über die Dinge, die da schon perfekt waren. Die Leistung von Maximilian Arnold beim 4:1-Erfolg gegen den FC Bayern beispielsweise. "Er hat ein Ausrufezeichen gesetzt", lobte der Trainer des VfL Wolfsburg.

VfL-Manager Klaus Allofs saß auf dem Stuhl neben Hecking, er räusperte sich schließlich, dann sagte er: "Mit André ist alles klar. Jetzt gilt es, dass Chelsea eine Unterschrift setzt." Und er blieb zuversichtlich: "Ich bin ziemlich entspannt." Allofs stellte klar: Es gehe nicht nur um ein paar Euro. Und: "Es gibt eine Grenze, bis hierhin und nicht weiter." Der VfL würde schließlich auch ohne Schürrle ein gutes Team haben.

Trotz der Einigung am Abend wird Schürrle am Dienstag wohl nicht gegen Eintracht Frankfurt auflaufen. Trainer Hecking sagte mittags noch: "Da ich noch gar nicht weiß, ob es klappt, spielt er für morgen keine Rolle."

© Süddeutsche.de/sonn/sid/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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