Watzke über RB Leipzig:"Da wird Fußball gespielt, um eine Getränkedose zu performen"

BVB-Bilanz

Angriffslustig gegenüber dem Konkurrenten RB Leipzig: Dortmunds Hans-Joachim Watzke.

(Foto: Bernd Thissen/dpa)

BVB-Boss Watzke äußert sich sehr kritisch über RB Leipzig - Trainer Hasenhüttl kontert. Rummenigge kann sich Philipp Lahm als Bayern-Sportdirektor vorstellen.

Bundesliga, BVB: Borussia Dortmunds Klub-Chef Hans-Joachim Watzke hat sich sehr kritisch mit Fußball-Bundesliga-Neuling RB Leipzig auseinandergesetzt. "Bei Rasenballsport wie sie ja tatsächlich heißen, haben wir das erste Mal - auch im Gegenteil zu Hoffenheim oder Wolfsburg - den Fall, dass da nichts, aber auch gar nichts historisch gewachsen ist. Da wird Fußball gespielt, um eine Getränkedose zu performen", ätzte der BVB-Geschäftsführer in der Sport Bild gegen RBL. Die Leipziger sind vor dem Gastspiel am Freitag (20.30 Uhr/Sky) bei Bayer Leverkusen Tabellenzweiter und punktgleich mit Spitzenreiter Bayern München. Viele Experten trauen den Roten Bullen am Saisonende sogar einen Europacupplatz zu.

"Ich verschenke keinen einzigen Gedanken daran, dass es uns nur deshalb gibt, um eine Dose zu performen. Das wäre schade", sagte RB-Trainer Ralph Hasenhüttl am Mittwoch: "Ich sehe stattdessen die Euphorie und die Freude, die wir in der Stadt verbreiten. Das ist für mich der allerwichtigste Antrieb. Man sollte uns schon die Chance geben, die Menschen auf unsere Art und Weise glücklich zu machen." Der 57-jährige Watzke beurteilte in dem Interview zudem die 50+1-Regel sehr positiv: "Die 50+1-Regel nützt in Deutschland deutlich mehr als sie schadet. Ein Investor würde in Dortmund sicherlich schnell dafür sorgen, dass aus 28.000 Stehplätzen 15.000 Sitzplätze gemacht werden, die mehrere Millionen Euro mehr pro Jahr an Einnahmen bringen. Ich möchte - und da bin ich wirklich Ultra - keine englischen Verhältnisse, in denen die Fans gemolken werden."

Bundesliga, Borussia Mönchengladbach: Sportdirektor Max Eberl vom Fußball-Bundesligisten Borussia Mönchengladbach hat kein Verständnis für eine Diskussion um André Schubert. "Es ist schon pervers, wenn wir darüber reden, ob ein Trainer entlassen werden könnte, der einen Klub in zehn Monaten vom letzten Platz in die Champions League geführt hat", sagte Eberl (43) der Sport Bild: "Das ist eine Schnelllebigkeit des Geschäfts, die ich für sehr gefährlich halte." Die Gladbacher haben in der Liga seit fünf Spielen kein Tor erzielt und in dieser Zeit nur zwei Punkte geholt. Am Samstag (15.30 Uhr/Sky) kommt es für den Tabellenelften zum wegweisenden Derby gegen den 1. FC Köln. Schubert muss sich laut Eberl keine Sorgen um seinen Job machen. "Was ist dann mit dem nächsten Trainer, der nicht gleich mit fünf Siegen startet wie Schubert, sondern nur mit einem - muss ich den dann auch gleich wieder rauswerfen?", fragte der frühere Profi. Natürlich müsse aber jeder seine Leistung bringen, "auch der Trainer. Aber wir stehen auch im Achtelfinale des DFB-Pokals und sind in der Champions League auf Platz drei. Das wird gerne vergessen".

Bundesliga, FC Bayern: Karl-Heinz Rummenigge kann sich Weltmeister-Kapitän Philipp Lahm "sehr gut" als neuen Sportdirektor bei Bayern München vorstellen. Das betonte der Vorstandschef des deutschen Fußball-Rekordmeisters in einem Interview mit Sky. Lahm sei "ein sehr guter Spieler, ein sehr guter Kapitän" und habe sich auch "über den Fußball hinaus sehr gut entwickelt". Der Manager-Posten ist bei den Bayern seit dem Abschied von Matthias Sammer im Juli vakant. Laut Rummenigge werde das Amt sicher nicht mehr in diesem Jahr neu besetzt. Er könne sich vorstellen, sagte der Klubboss, "dass der Sportdirektor aus der aktuellen Mannschaft kommt" - also Lahm heißen werde. Bei dessen Karriereende werde das Thema auf den Tisch kommen. Lahm (33) hat beim FC Bayern noch einen Vertrag bis 2018, hatte zuletzt aber ein mögliches früheres Ende angedeutet.

Fußball, WM 2018: Der Fußball-WM-Gastgeberstadt St. Petersburg droht ein Betrugsskandal. Die russischen Behörden nahmen am Mittwoch den früheren stellvertretenden Gouverneur der Stadt, Marat Oganesjan, in Gewahrsam. Ihm wird ein illegaler Deal im Jahr 2014 in Zusammenhang mit dem Bau des WM-Stadions vorgeworfen. Insgesamt geht es um mehr als 50 Millionen Rubel (umgerechnet rund 720.000 Euro). Oganesjan soll für die Überweisung des Geldes an eine Firma verantwortlich gewesen sein, die eine Videoleinwand für die immer noch nicht fertiggestellte Arena angeboten hatte - diese aber nie liefern wollte. Stattdessen verschwanden die russischen Millionen in einem Netzwerk aus Strohfirmen. Oganesjan, von 2013 bis 2015 Vize-Gouverneur, soll davon gewusst haben.

DFB, U21: Die Rekordserie ist gerissen: Die deutsche U21-Nationalmannschaft hat ihr beeindruckendes Jahr mit einem unnötigen 0:1 (0:0) beim kommenden EM-Gastgeber Polen abgeschlossen. Nach 13 Siegen in Serie musste sich das Team von DFB-Trainer Stefan Kuntz erstmals wieder geschlagen geben. Im EM-Spielort Tychy bestrafte David Kownacki (58.) die ersatzgeschwächte deutsche Mannschaft für Patzer in der Defensive. Das DFB-Team, das seit dem EM-Halbfinale gegen Portugal im Juni 2015 (0:5) alle Begegnungen gewonnen hatte, war zwar über weite Strecken klar überlegen, fand gegen die kompakte Abwehr der Gastgeber aber kein Mittel. Zu allem Überfluss sah Timo Baumgartl vom VfB Stuttgart in der 83. Minute eine höchst zweifelhafte Rote Karte. Vor 11.974 Zuschauern im Stadion Miejski, wo im Juni 2017 drei Vorrundenspiele und ein Halbfinale stattfinden, bekam die deutsche Mannschaft von Beginn an einen Vorgeschmack auf die EM. Die Polen gingen aggressiv zu Werke, störten früh und waren lange Zeit auch spielerisch ebenbürtig. Erst mit zunehmender Dauer bekam das deutsche Team die Begegnung in den Griff.

Bundesliga, Meisterschale: Unbekannte Täter haben aus einer Silbermanufaktur in Bremen zwei Reproduktionen des DFB-Pokals und eine Kopie der Bundesliga-Meisterschale gestohlen. Wie die Polizei am Dienstag berichtete, durchsuchten die Einbrecher den Ausstellungsbereich und brachen dort eine Vitrine auf. Sie stahlen auch einen Kerzenleuchter und einen Tennispokal. Auf Bildern der Überwachungskamera seien drei Täter erkennbar, hieß es. Bei dem Einbruch entstand einer Sprecherin der Silbermanufaktur Koch & Bergfeld Corpus zufolge ein Schaden von rund 80 000 Euro."Die Alarmanlage ging sofort los. Die Täter waren nur einige wenige Minuten in der Firma", sagte die Sprecherin. Nach ihren Angaben war die Polizei schnell vor Ort, die Täter allerdings schon weg. Verkaufen könne man das Diebesgut nicht. "Da sind unsere Stempel drin", erklärte sie. Die gestohlenen Reproduktionen des DFB-Pokals waren Ausstellungsstücke, der Tennispokal war für einen Juwelier in Düsseldorf angefertigt worden.

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