Wasserspringen vom 10-Meter-Brett:Klein und Wolfram stehen im Turmsprung-Finale

Souverän ziehen Sascha Klein und Martin Wolfram ins Finale der Turmspringer ein. Ringer Nick Matuhin und Tim Schleicher verlieren ihre Auftaktkämpfe,dürfen aber in die Hoffnungsrunde, Weltfußballerin Homare Sawa erklärt ihren Rücktritt aus der japanischen Nationalmannschaft und Michael Vesper macht Nadja Drygalla Hoffnung auf eine Fortsetzung ihrer Ruderkarriere.

in Kürze

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Im Halbfinale vor seinem deutschen Kollegen Sascha Klein: Turmspringer Martin Wolfram.

(Foto: AFP)

Turmspringen, Halbfinale: Die deutschen Turmspringer Sascha Klein und Martin Wolfram haben souverän das olympische Finale (21.30 Uhr MESZ) der besten Zwölf erreicht. Der WM-Dritte Klein musste im Halbfinale als Achter mit 503,75 Punkten dem Debütanten Wolfram den Vortritt lassen. Der 20-Jährige verbesserte sich gegenüber dem Vorkampf um mehr als 20 Punkte und landete mit 519,00 Zählern auf dem fünften Rang. Wolfram, der den Vorzug vor dem siebenmaligen Europameister Patrick Hausding erhalten hatte, begann stark. Nach dem Doppelsalto mit zweieinhalbfacher Schraube aus dem Handstand im ersten Durchgang führte er das Feld sogar an, fiel in der dritten Runde aber auf den fünften Platz zurück. Klein blieb 22 Punkte unter seiner Leistung aus der Qualifikation. Die beste Leistung in einem hochklassigen Feld zeigte Topfavorit und Weltmeister Qiu Bo aus China, der nach sechs Sprüngen 563,55 Punkte auf dem Konto hatte. Die deutschen Springer waren in den bisherigen sieben Entscheidungen leer ausgegangen.

Ringen, Freistil: Freistilringer Nick Matuhin hat seinen Auftaktkampf im olympischen Turnier verloren. In der Klasse bis 120 Kilogramm unterlag der Luckenwalder am Samstag in der Londoner ExCeL-Arena dem zweimaligen Olympiasieger Artur Taimasow aus Usbekistan mit 0:6. Da Tajmasow aber ins Finale einzog, darf der gebürtige Moskauer Matuhin in der Hoffnungsrunde antreten.

In der Klasse bis 60 Kilogramm hat auch Tim Schleicher sein olympisches Achtelfinal-Duell verloren. Er unterlag in seinem Auftaktkampf am Samstag gegen Europameister Toghrul Asgarow aus Aserbaidschan. Auch Schleicher darf nach dem Finaleinzug von Asgarow in der Hoffnungsrunde um die Bronzemedaille kämpfen.

Doping: Die syrische Hürdenläuferin Ghfran Almuhamad ist bei den Olympischen Spielen in London positiv auf das verbotene Aufputschmittel Methylhexanamin getestet worden. Die 23-Jährige wurde vergangene Woche des Dopings überführt. Nachdem ein zweiter Test das Ergebnis bestätigt hatte, wurde Almuhamad von den Sommerspielen ausgeschlossen. Die Syrerin belegte im Vorlauf über 400 Meter Hürden nur Platz acht und qualifizierte sich nicht für das Halbfinale.

Triathlon, Protest: Der Internationale Sportgerichtshof Cas hat das Ergebnis des olympischen Triathlon-Wettbewerbs der Frauen bestätigt. Der Einspruch des Nationalen Olympischen Komitees von Schweden und des schwedischen Triathlon-Verbandes vor der "ad hoc"-Kammer des CAS in London blieb erfolglos. Damit behält die Schweizerin Nicola Spririg ihre Goldmedaille, die Schwedin Lisa Nordin muss sich endgültig mit Silber zufrieden geben. Erst nach genauer Auswertung des Zielfotos hatte die Internationale Triathlon Union (ITU) Spirig Gold und Norden Silber zugesprochen. Weil auf dem Foto nach Meinung der schwedischen Verbände nicht eindeutig zu erkennen war, welche Sportlerin wirklich zuerst die Ziellinie überquert hatte, plädierten sie darauf, zwei Goldmedaillen zu vergeben.

Fußball, Homare Sawa: Weltfußballerin Homare Sawa hat nach dem Silbermedaillengewinn von London ihren Rücktritt aus der japanischen Nationalmannschaft erklärt. "Wir haben das Turnier mit einer Medaille abgeschlossen, das ist ein guter Zeitpunkt, um einen Schlussstrich zu ziehen", sagte Sawa nach der 1:2-Finalniederlage gegen die USA der Sportzeitung Nikkan Sports: "Ich habe alles erreicht, was ich erreichen konnte, und bedauere nichts." Die 33-Jährige, die für Japan an fünf Weltmeisterschaften teilgenommen und in 186 Länderspielen 81 Tore erzielt hat, wird aber bei ihrem Klub INAC Kobe Leonessa weiterspielen. Beim überraschenden WM-Triumph der Japanerinnen im vergangenen Sommer in Deutschland war Sawa als beste Spielerin und Torschützenkönigin (5 Tore) ausgezeichnet worden. Sawa hatte bereits mit 12 Jahren in der japanischen Frauen-Liga debütiert. In ihrer Karriere spielte sie auch mehrere Jahre in den USA.

Nadja Drygalla: Michael Vesper hat der Ruderin Nadja Drygalla Hoffnungen auf die Fortsetzung ihrer Karriere gemacht. "Frau Drygalla ist nicht für die Gesinnung ihres Freundes verantwortlich. Nach meinem Kenntnisstand hat sie sich selbst nichts zuschulden kommen lassen", sagte der Generaldirektor des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) dem Nachrichtenmagazin "Focus". "Wenn sich das so bestätigt, sehe ich keinen Grund, warum sie ihre sportliche Karriere nicht fortsetzen können sollte." Die 23 Jahre alte Rostockerin war nach dem Bekanntwerden ihrer Beziehung zu einem früheren NPD-Direktkandidaten aus dem Olympischen Dorf abgereist. Vesper, in London Chef de Mission der deutschen Mannschaft, hält das nach wie vor für die richtige Entscheidung, "weil ihre Anwesenheit die Mannschaft zu sehr belastet hätte". Er habe die Sportlerin nicht vorverurteilt.

Taekwondo: Helena Fromm hat beim olympischen Taekwondo-Turnier in London die Bronzemedaille gewonnen. Die WM-Dritte aus Eichstätt gewann im Finale der Trostrunde in der Klasse bis 67 kg gegen Carmen Marton aus Australien. Zuvor hatte die 25-Jährige im Viertelfinale gegen Peking-Olympiasiegerin Hwang Kyung-Seon aus Südkorea verloren. Es ware das zweite olympische Edelmetall im Taekwondo nach dem Silber durch den Offenbacher Faissal Ebnoutalib bei der Premiere 2000 in Sydney.

Schlussfeier: Kristof Wilke, Schlagmann des Gold-Achters, wird bei der Abschlussfeier der Olympischen Spiele am Sonntagabend in London die deutsche Fahne ins Stadion tragen. Das gab der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) am Freitag bekannt. In Peking 2008 war der viermaligen Kanu-Olympiasiegerin Katrin Wagner-Augustin diese Ehre zuteil geworden. Der 27-jährige Wilke hatte den Achter zum 36. Sieg in Serie und zum ersten Olympiasieg seit 24 Jahren geführt. "Der Deutschland-Achter hat bei diesen Olympischen Spielen eine beeindruckende Leistung geboten und einem imensen Erwartungsdruck standgehalten", sagte DOSB-Präsident Thomas Bach: "Deshalb repräsentiert Kristof Wilke unsere Olympiamannschaft in herausragender Weise." Wilke selbst empfindet es als "große Ehre", die deutsche Mannschaft anzuführen: "Ich freue mich, die Fahne für den Achter und die gesamte deutsche Olympiamannschaft zu tragen."

Basketball, "Dream Team": Die USA und Europameister Spanien bestreiten das Finale im olympischen Basketball-Turnier. Die Amerikaner setzten sich am Freitagabend gegen Argentinien mit 109:83 (47:40) durch, Spanien bezwang Russland mit 67:59 (20:31). Damit kommt es am Sonntag (16.00 Uhr) in der North Greenwich Arena zur Neuauflage des Endspiels von 2008. Vor vier Jahren hatten die NBA-Profis Spanien in Peking in einer hochklassigen Partie mit 118:107 besiegt. Bester Werfer bei den US-Boys war Kevin Durant mit 19 Punkten. Bei den Argentiniern kam Manu Ginobili auf 18 Zähler. Matchwinner für Spanien war NBA-Star Pau Gasol mit 16 Punkten. Für die Russen traf Sascha Kaun mit 14 Zählern am häufigsten.

Wasserspringen: Die deutschen Wasserspringer Martin Wolfram und Sascha Klein haben bei den Olympischen Spielen das Halbfinale vom 10-Meter-Turm erreicht. Der 20-jährige Wolfram aus Dresden kam nach sechs Sprüngen auf 496,8 Punkte und belegte in der Gesamtwertung den vierten Platz. Noch besser schnitt Sascha Klein ab: Der 26-Jährige aus Eschweiler zog mit 525,05 Punkten als Dritter in das Halbfinale der 18 besten Springer ein. Bester Springer der Vorrunde war der Chinese Bo Qiu mit 563,7 Punkten. Sowohl Halbfinale als auch Finale, für das sich zwölf Springer qualifizieren, finden an diesem Samstag statt.

Schwimmen: Ein Trainer des DSV muss sich ab Dienstag wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs Schutzbefohlener vor dem Schöffengericht in Kiel verantworten. Der 40-Jährige, der bei den Olympischen Spielen zum Trainerstab der Becken-Schwimmer gehörte, soll sich laut Anklage zwischen August 2004 und März 2006 in 18 Fällen an einer damals minderjährigen Schwimmerin vergangen haben. "Davon hat bei uns niemand etwas gewusst. Hätten wir von diesen Vorwürfen erfahren, hätten wir die Mitnahme nach London natürlich hinterfragt", sagte DSV-Sprecher Harald Gehring der Nachrichtenagentur dapd. Der DSV wurde am Freitagnachmittag von der Neuen Osnabrücker Zeitung über den Sachverhalt in Kenntnis gesetzt. Die junge Frau soll als Nebenklägerin in dem Prozess auftreten. Im Falle einer Verurteilung droht dem Trainer maximal eine Freiheitsstrafe von vier Jahren. Nach Angaben der "Neuen Osnabrücker Zeitung" war der Angeklagte für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Sein Anwalt habe die Beschuldigungen nicht kommentieren wollen. Bei dem Prozess sind drei Zeugen geladen. Weitere Termine sind nicht angesetzt.

Brasilien im Volleyball-Finale

Handball: Frankreichs Handballer spielen wieder um Olympia-Gold. Vier Jahre nach dem Sieg in Peking bezwang der Weltmeister im Halbfinale Kroatien 25:22 (12:10). Gegner an diesem Sonntag (16.00 Uhr) ist Schweden. Die Skandinavier hatten sich zuvor mit 27:26 (15:12) gegen Ungarn durchgesetzt. Vor 10.000 Zuschauern war Frankreichs Schlussmann Thierry Omeyer vom Champions-League-Sieger THW Kiel überragender Akteur. Die meisten Tore warfen Samuel Honrubia, Luc Abalo und Daniel Narcisse (je 4) für den Weltmeister und Zlatko Horvat (6/1) für Kroatien. Frankreich hatte die Partie zunächst im Griff. Vor allem dank einer überragenden Abwehr und klasse Paraden von Omeyer führte der Olympiasieger 5:1 (13.). Kroatien aber kämpfte sich wieder heran und kam auf 11:12 (35.) heran. Dann aber schlug die Stunde von William Accambray, der drei Tore warf und eins vorbereitete. Er sorgte mit dem 16:13 (41.) für die Vorentscheidung.

Volleyball: Weltmeister Brasilien steht im Finale des olympischen Volleyball-Turniers. Der Silbermedaillen-Gewinner von Peking schlug Italien im Halbfinale ohne Mühe mit 3:0 (25:21, 25:12, 25:21) und kämpft am Sonntag (14.00 Uhr) gegen Russland um seinen dritten Olympiasieg. Beide Teams waren bereits in der Vorrunde aufeinandergetroffen, das Duell ging mit 3:0 an die Südamerikaner. Die Russen hatten sich im ersten Halbfinale mit 3:1 (25:21, 25:15, 23:25, 25:23) gegen Deutschland-Bezwinger Bulgarien durchgesetzt. Der Sieger der Vorrundengruppe A hatte die Auswahl des Deutschen Volleyball-Bundes (DVV) im Viertelfinale aus dem Turnier geworfen.

Wasserball: Die kroatischen Wasserballer haben das Finale des olympischen Wasserballturniers erreicht. Der Weltmeister von 2007 revanchierte sich am Freitag beim 7:5 (3:1, 2:0, 2:2, 0:2)-Erfolg gegen die Auswahl Montenegros für die Viertelfinalniederlage vor vier Jahren in Peking und trifft im Endspiel am Sonntag auf den Gewinner der Partie zwischen dem Weltmeister Italien gegen Serbien. In einer erwartungsgemäß körperbetonten Partie zwischen den beiden Balkan-Rivalen gingen die Montenegriner zunächst in Führung, bevor das kroatische Team mit fünf Toren in Folge den Grundstein für den späteren Erfolg legte.

Doping: Der 5000-Meter-Läufer Hassan Hirt ist wegen eines Dopingvergehens aus der französischen Olympia-Mannschaft ausgeschlossen worden. Eine Probe Hirts vom 3. August, die vor seiner Anreise nach London in Rouen in Nordfrankreich entnommen worden war, wies ihm Epo-Missbrauch nach. Einen entsprechenden Bericht der Sporttageszeitung L'Equipe bestätigte eine Quelle im Olympiateam der Nachrichtenagentur AFP. Der 32-jährige Hirt war in London im 5000-Meter-Vorlauf gescheitert. Zudem bestätigte der kenianische Leichtathletik-Verband, dass Marathonläufer Mathew Kisorio im Juni positiv auf ein verbotenes Mittel getestet wurde. "Wir haben ihn vorläufig suspendiert, bis weitere Untersuchungen eingeleitet sind", erklärte der Generalsekretär des Verbandes, David Okeyo, am Freitag bei den Olympischen Spielen in London. Kisorio war in diesem Jahr Zehnter beim renommierten Boston-Marathon geworden.

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