Wasserspringen:Patrick Hausding springt ins Finale

Patrick Hausding erreicht das Finale vom Drei-Meter-Brett. Britta Steffens Trainer tritt zurück. Die Kanuten Peter Kretschmer und Kurt Kuschela qualifizieren sich für den Endlauf, ebenso wie der Vierer-Kajak. Martina Obergföll und Linda Stahl stehen problemlos im Speerwurf-Finale, die Hockey-Männer vorzeitig im Halbfinale.

in Kürze

Olympics Day 11 - Diving

Im olympischen Finale vom Drei-Meter-Brett: Wasserspringer Patrick Hausding.

(Foto: Getty Images)

Wasserspringen: Patrick Hausding hat mit einer überzeugenden Vorstellung das olympische Finale der Kunstspringer erreicht und Hoffnungen auf die erste deutsche Wassersprung-Medaille von London geweckt. Vom Drei-Meter-Brett belegte der Berliner am Dienstag im Halbfinale mit 485,55 Punkten den sechsten Platz. Als Bester der Vorschlussrunde geht He Chong (China) in den Endkampf der besten Zwölf am Dienstagabend. Der Olympiasieger gewann das Semifinale mit 510,15 Zählern vor dem Russen Ilja Sacharow (505,60) und dem Chinesen Qin Kai (500,35 Punkte). Hausding traf nur seinen letzten von sechs Sprüngen nicht ganz optimal. Für das Finale am Abend will er noch einen neuen Sprung einbauen. In der Konkurrenz mit hohen Schwierigkeitsgeraden schied unter anderem Matthieu Rosset (Frankreich) auf Rang 15 aus. Bereits im Vorkampf war der Leipziger Stephan Feck nach einem Rückenplatscher im zweiten Durchgang gescheitert.

Ringen: Europameister Frank Stäbler hat beim olympischen Ringer-Turnier seinen Auftaktkampf in der Klasse bis 66 Kilo verloren und damit nur noch geringe Chancen auf eine Medaille. Der Griechisch-Römisch-Spezialist unterlag im Achtelfinale dem Ungarn Tamas Lorincz klar nach Punkten. Stäbler gelang nur eine kleine technische Wertung, sein Konkurrent punktete viermal für insgesamt sechs Zähler. Stäbler darf nur noch in der Hoffnungsrunde ran, wenn Lorincz ins Finale einzieht.

Schwimmen: Britta Steffens Trainer Norbert Warnatzsch macht Schluss. Der 65-Jährige teilte dem Deutschen Schwimm-Verband (DSV) mit, dass er künftig nicht mehr zur Verfügung stehe. "Nach den Ereignissen bei den Olympischen Spielen hat er erklärt, dass er seine Tätigkeit beendet", sagte DSV-Leistungssportdirektor Lutz Buschkow dem Sport-Informations-Dienst (SID). Damit ist auch die Zukunft von Britta Steffen fraglich. Die 28-Jährige hatte in London erklärt, dass sie gerne weiter mit ihrem Heimtrainer zusammenarbeiten würde. Steffen, die am Dienstag mit ihrem Freund Paul Biedermann dessen 26. Geburtstag feierte, wollte sich im Deutschen Haus auf SID-Anfrage nicht äußern. Buschkow erklärte, er werde "erst einmal ein persönliches Gespräch" mit Warnatzsch führen, "um die Hintergründe zu erfahren. Er ist einer unser erfolgreichsten Trainer." Warnatzsch hatte Steffen unter anderem zum Doppel-Triumph über 50 und 100 m Freistil bei den Spielen in Peking sowie zum doppelten WM-Titel 2009 geführt.

Kanu: Peter Kretschmer und Kurt Kuschela haben im Zweier-Canadier das olympische Finale erreicht. Das Duo aus Potsdam setzte sich im Vorlauf auf dem Dorney Lake vor Russland und China durch.

Auch der Vierer-Kajak der Männer hat sich am zweiten Tag der olympischen Kanu-Wettbewerbe für den Endlauf am Donnerstag qualifiziert. Das Quartett Marcus Groß, Norman Bröckl, Tim Wieskötter und Max Hoff belegte am Dienstag im Halbfinale auf dem Dorney Lake in Eton Platz zwei. Schneller war nur Australien.

Franziska Weber und Tina Dietze haben das Finale im Zweier-Kajak über 500 Meter erreicht. Das Duo gewann sein Halbfinale knapp vor dem favorisierten Boot aus Ungarn.

Katrin Wagner-Augustin hat den Einzug ins Finale des Kajak-Einers verpasst. Die viermalige Olympiasiegerin belegte im Halbfinale auf dem Dorney Lake nur Platz vier und startet damit am Donnerstag im B-Finale. Am Mittwoch greift die 34-Jährige aber nach Gold mit dem Vierer-Kajak.

Speerwerfen: Die Speerwerferinnen Christina Obergföll und Linda Stahl haben bei den Olympischen Spielen souverän das Finale erreicht. Vize-Europameisterin Obergföll kam in der Qualifikation am Dienstag in London gleich im ersten Versuch auf 66,14 Meter. Ihre Leverkusener Klubkollegin Katharina Molitor machte es spannend und übertraf die geforderte Weite von 62 Metern mit ihrem letzten Versuch um fünf Zentimeter. Ex-Europameisterin Linda Stahl benötigte bei 64,78 Meter ebenfalls nur einen Wurf, um die geforderten 62,00 Meter zu übertreffen. Weltrekordlerin Barbora Spotakova aus Tschechien kam auf 66,19 Meter. "Das ist gut für den Kopf. Trotz allem werden die Karten neu gemischt", sagte Obergföll. Stahl freute sich: "Ich hab' noch nie mit dem ersten Versuch so weit geworfen."

200 Meter: Usain Bolt qualifizierte sich nach seinem Triumph über 100 Meter auch für das Halbfinale über die doppelte Distanz. Der Jamaikaner beendete die 200 Meter in 20,39 Sekunden und ließ seinen Lauf wie gewohnt nach blitzschnellem Start zum Ende hin austrudeln. Der 100-Meter-Zweite Yohan Blake kam in 20,38 Sekunden ins Ziel. Auch er hat sich qualifiziert.

110 Meter Hürden: Der chinesische Hürdenstar Liu Xiang ist auch bei Olympia in London früh gescheitert. Im Vorlauf über 110 Meter Hürden stürzte er am Dienstag an der ersten Hürde und schied aus. Der frühere Weltrekordler und Olympiasieger von 2004 musste schon bei seinen Peking-Heimspielen vor vier Jahren wegen einer Achillessehnenentzündung im Vorlauf aufgeben. Ausgeschieden ist im Vorlauf auch das deutsche Hürden-Trio. Der Leipziger Alexander John belegte als Bester im Gesamtklassement in 13,67 Sekunden den 28. Platz. Matthias Bühler erreichte mit 13,68 Sekunden den 30. Rang, Erik Balnuweit in 13,77 Sekunden nur den 36. Platz unter 45 Startern.

Volleyball, Japan: Die japanischen Volleyballerinnen sind bei den Olympischen Spielen als erste Mannschaft ins Halbfinale eingezogen. Der zweimalige Olympiasieger setzte sich in einer hart umkämpften Begegnung nach 2:13 Stunden mit 3:2 (28:26, 23:25, 25:23, 23:25, 18:16) gegen China durch. Im Halbfinale trifft der dreimalige Weltmeister am Donnerstag in London auf den Sieger des Spiels Russland gegen Brasilien.

Basketball, USA: Die Basketballerinnen aus den USA haben auch bei ihrer neunten Olympia-Teilnahme den Einzug ins Halbfinale geschafft. In der Runde der letzten Acht feierte der sechsmalige Goldmedaillen-Gewinner einen ungefährdeten 91:48 (42:21)-Sieg über seinen Nachbarn Kanada und spielt am Donnerstag gegen China oder Australien um den Finaleinzug. Rekord-Olympiasieger USA führte schon zur Pause mit mehr als 20 Punkten, im zweiten Durchgang setzte sich die Mannschaft von Trainer Geno Auriemma noch weiter von den überforderten Kanadierinnen ab. Die USA haben abgesehen von 1980, als die Spiele in Moskau boykottiert worden waren, immer am Olympiaturnier teilgenommen und stets eine Medaille geholt. Sechsmal gab es Gold, einmal Silber und einmal Bronze.

Segeln: Die deutschen 470er-Segler Ferdinand Gerz und Patrick Follmann haben bei den olympischen Regatten in Weymouth den Einzug in das Medaillenrennen der besten zehn Boote am Donnerstag verpasst. Nach einem neunten und einem zehnten Platz in den beiden Wettfahrten am Dienstag mussten sich die Münchener im Gesamtklassement mit Rang 13 zufriedengeben. Besser lief es für das 470er-Frauenteam Kathrin Kadelbach/Friederike Belcher. Die Hamburgerinnen liegen nach acht von zehn Wettfahrten vor dem Medaillenrennen auf dem sechsten Rang der Gesamtwertung. In den beiden Regatten am Dienstag belegte das Duo die Plätze sechs und fünf. Die nächsten Wettfahrten für Kadelbach/Belcher stehen am Mittwoch an.

Hockey: Dank der Schützenhilfe der Niederlande haben die deutschen Hockey-Männer schon vor ihrem letzten Gruppenspiel am Dienstagabend (22.15 Uhr MESZ) gegen Neuseeland das Halbfinale erreicht. Die Mannschaft von Bundestrainer Markus Weise kann somit wieder um die Olympia-Medaillen spielen. Schon nach dem 4:2-Erfolg der Oranje-Auswahl am Dienstagmorgen gegen Südkorea stand fest, dass der Olympiasieger von 2008 nicht mehr vom zweiten Platz in der Gruppe B hinter den Niederlanden verdrängt werden kann.

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