Wahl zum Welt-Leichtathleten:Umstrittener Gatlin verpasst Finale

Wahl zum Welt-Leichtathleten: Kein Grund zum Jubeln: US-Sprinter Justin Gatlin steht nicht im Finale der Wahl zum Welt-Leichathleten.

Kein Grund zum Jubeln: US-Sprinter Justin Gatlin steht nicht im Finale der Wahl zum Welt-Leichathleten.

(Foto: AP)

US-Sprinter Justin Gatlin steht nicht im Finale zur Wahl des Welt-Leichtathleten. Die Basketballer des FC Bayern und Alba Berlin starten mit Niederlagen in die Euroleague-Saison. Die Deutsche Bahn streicht am Wochenende alle Fußball-Sonderzüge.

Leichathletik, Justin Gatlin: Dopingsünder Justin Gatlin gehört nicht zu den drei Finalisten für die Wahl zum Welt-Leichtathleten des Jahres 2014. Diskus-Olympiasieger Robert Harting hatte sich wegen der Nominierung des US-Sprinters zuvor von der zehn Kandidaten umfassenden Liste streichen lassen. Wie der Leichtathletik-Weltverband IAAF nach einem zweiwöchigen Wahlverfahren am Freitag bekanntgab, sind die Finalisten Hochspringer Mutaz Essa Barshim aus Katar, Marathon-Weltrekordler Dennis Kimetto aus Kenia und der französische Stabhochsprung-Star Renaud Lavillenie. Gatlin war in diesem Jahr die schnellste Zeit über 100 Meter gelaufen, aber schon zweimal wegen Dopings gesperrt. Er zeigte sich verärgert über die Debatte um seine Vergangenheit und verwies darauf, dass er seine Strafe verbüßt habe. Die IAAF hatte versucht, Harting umzustimmen. Rückendeckung bekam der Berliner vom Präsidenten des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Alfons Hörmann. Die weiblichen Finalisten sind Kugelstoßerin Valerie Adams aus Neuseeland, die äthiopische Langstreckenläuferin Genzebe Dibaba und Sprinterin Dafne Schippers aus den Niederlanden.

Bei Robert Harting, der wegen Gatlin auf seine eigene Nominierung verzichtete, löste die Entscheidung der IAAF Freude aus. Voller Genugtuung erfuhr der dreimalige Diskus-Weltmeister am Freitag bei Massagen in der Physiotherapie, dass der frühere Dopingsünder Justin Gatlin aus den USA nicht zu den drei Finalisten für die Wahl zum Welt-Leichtathleten des Jahres 2014 gehört. "Noch mehr gefreut hätte mich, wenn er von selbst drauf gekommen wäre nicht anzutreten. Schließlich ist es ein Ehrenpreis, und er hat sich ja nicht ehrenhaft verhalten", sagte der Berliner am Freitag der Nachrichtenagentur dpa.

Basketball, Euroleague: Die Basketballer des FC Bayern und Alba Berlin haben zum Auftakt der Euroleague in ihren jeweiligen Duellen mit europäischen Topklubs die erhoffte Sensation verpasst. Besonders der deutsche Meister aus München zeigte beim FC Barcelona eine starke Leistung und hielt beim 81:83 (43:44) bis zum Ende dagegen. Alba musste sich dem russischen Serienmeister ZSKA Moskau mit 68:84 (38:44) geschlagen geben und verlor damit das erste Saisonspiel überhaupt. Nach dem Liga-Auftakt mit vier Siegen gestalteten die Münchner das Spiel beim katalanischen Spitzenklub offen. Erfolgreichster Werfer der Bayern war Nihad Djedovic mit 19 Punkten. Auch dank einer hervorragenden Dreierquote von 50 Prozent gingen die Münchner nur mit einem Ein-Punkt-Rückstand in die Pause. Aber nach der Halbzeit zog Barcelona mit dem deutschen Nationalspieler Tibor Pleiß, der auf zwei Punkte und sechs Rebounds kam, zunächst bis auf neun Zähler davon. Immer wieder kämpften sich die Münchner heran, schafften jedoch nicht mehr die Wende.

Wie die Bayern war Alba vor dem Euroleague-Start in allen vier Bundesligapartien ungeschlagen geblieben und hatte auch das Testspiel gegen den NBA-Champion San Antonio Spurs gewonnen. Reggie Redding mit elf und Jamel McLean mit neun Punkten waren die besten Werfer des Vorjahreszweiten, bei den Gästen überragte Sascha Kaun mit 16 Zählern. In der Anfangsphase war den Gastgebern der Respekt vor ZSKA anzumerken, anschließend fingen sich die Berliner jedoch. Im dritten Durchgang drehte ZSKA-Aufbauspieler Milos Teodosic auf, während Alba viele einfache Würfe vergab.

Tennis, Wien: Tennisprofi Philipp Kohlschreiber hat beim ATP-Turnier in Wien das Halbfinale erreicht. Der an Nummer vier gesetzte Augsburger setzte sich am Freitag im deutschen Duell mit Benjamin Becker mit 6:4, 7:6 (7:3) durch. Der Außenseiter aus Mettlach erkämpfte sich insgesamt elf Breakbälle, konnte aber in knapp anderthalb Stunden nur zwei davon nutzen. Beim mit 593 705 Euro dotierten Hallenturnier trifft Kohlschreiber nun auf den Sieger der Partie zwischen dem topgesetzten David Ferrer aus Spanien und dem Kroaten Ivo Karlovic.

Fußball, Bundesliga: Fußball-Fans müssen an diesem Wochenende wegen des angekündigten Streiks der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) mit erheblichen Problemen auf der Anreise zu den Bundesliga-Partien rechnen. Wie die Deutsche Bahn am Freitag der Nachrichtenagentur dpa mitteilte, sind alle Fußball-Sonderzüge gestrichen worden. In einer Mitteilung der Bahn hieß es dazu: "Die An- und Abreise der Fans zu den Stadien kann durch die DB nicht sichergestellt werden." Die Vereine geben über ihre Fan-Abteilungen Empfehlungen und Informationen zu alternativen Anreisemöglichkeiten. Borussia Dortmund etwa bietet auf seiner Homepage ein Forum für Mitfahrgelegenheiten zum Auswärtsspiel am Samstag beim 1. FC Köln an. Die GDL will den Zugverkehr in Deutschland am Wochenende komplett lahmlegen. Im Fern-, Regional- sowie S-Bahnverkehr sollen die Züge ab 2.00 Uhr am frühen Samstagmorgen stillstehen.

Betroffen sind unter anderem die Fans von Borussia Mönchengladbach und Hertha BSC. Sowohl die Borussia, die am Samstag in Hannover antritt, als auch die auf Schalke spielende Hertha hatten zuvor noch mitgeteilt, die seit Wochen geplanten Sonderzüge wären wahrscheinlich nicht vom Streik betroffen.

Fußball, Real Madrid: Weltmeister Sami Khedira hat nach sechswöchiger Verletzungspause das Training bei Real Madrid wieder aufgenommen. Im "Clásico" am 25. Oktober zwischen Real und dem FC Barcelona in der Primera División wird der deutsche Fußball-Nationalspieler nach Medienberichten vom Freitag aber höchstwahrscheinlich noch nicht eingesetzt werden können. Der Mittelfeldspieler könne darauf hoffen, im Pokalspiel am 29. Oktober beim Drittligisten UE Cornellà sein Comeback zu feiern, schrieb die Madrider Zeitung ABC. Khedira hatte Anfang September einen Muskelbündelriss erlitten. Er nutzte die Verletzungspause dazu, sich einer Arthroskopie am linken Knie zu unterziehen.

Sein Verein will den Vertrag mit dem deutschen Nationalspieler verlängern. Dies gab Trainer Carlo Ancelotti bekannt. Wenn Khedira bleiben wolle, sei der Champions-League-Sieger bereit, dem Weltmeister einen neuen Vertrag anzubieten. Der derzeitige Kontrakt des Mittelfeldspielers läuft Ende Juni 2015 aus. "Bis dahin haben wir Zeit, ihn zu verlängern", sagte der Italiener.

Fußball, Fifa: Der Untersuchungsbericht zu den Korruptionsvorwürfen bei den WM-Vergaben 2018 und 2022 wird nicht komplett veröffentlicht. Das teilte der Fußball-Weltverband Fifa am Freitag mit. "Den Untersuchungsbericht integral zu veröffentlichen, würde die Fifa-Ethikkommission sowie die Fifa insgesamt in eine äußerst schwierige rechtliche Situation bringen", sagte der deutsche Richter Hans-Joachim Eckert in seiner Funktion als Vorsitzender der rechtsprechenden Kammer der Fifa-Ethikkommission. Zudem müssten die "Persönlichkeitsrechte der im Bericht genannten Personen" gewahrt werden, erklärte Eckert in einem Interview auf der Fifa-Homepage.

Radsport, Italien: Der 2004 gestorbene Radprofi Marco Pantani beschäftigt weiterhin die italienische Justiz. Nachdem im August die Staatsanwaltschaft Rimini neue Ermittlungen über die Hintergründe von Pantanis Tod aufgenommen hat, ermittelt die Justiz der Stadt Forli jetzt wegen des Ausschlusses des "Piraten" vom Giro d'Italia 1999. Vermutet wird, dass die organisierte Kriminalität hinter dem Ausschluss des Kletterspezialisten am 5. Juni 1999 in Madonna di Campiglio steckt. Pantani war wegen eines zu hohen Hämatokritwertes in Führung liegend nicht zur 21. Etappe zugelassen worden.

Die Staatsanwälte gehen jetzt davon aus, dass die Camorra, der neapolitanische Arm der Mafia, hinter dem Ausschluss Pantanis steckt. Zeugen berichten von Drohungen gegen Pantani, die Gazzetta dello Sport schrieb am Freitag: "Das organisierte Verbrechen hatte beschlossen, dass Pantani nicht Mailand erreichen sollte." In die Affäre sei auch der bekannte Mafia-Boss Renato Vallanzasca verwickelt. Dieser soll jetzt von den Staatsanwälten befragt werden.

Ski alpin, Weltcup: Der Internationale Skiverband (FIS) hat am Freitag nach einer Schneekontrolle auf dem Rettenbachferner Grünes Licht für den alpinen Weltcup-Auftakt in Sölden gegeben. Dort stehen zum Start der WM-Saison am 25. und 26. Oktober die Riesentorläufe für Frauen und Männer auf dem Programm.

Tennis, ATP: Tennisprofi Matthias Bachinger steht erstmals seit mehr als zwei Jahren wieder im Viertelfinale eines ATP-Turniers. Der 27 Jahre alte Münchner setzte sich im Achtelfinale der mit 593 705 Euro dotierten Veranstaltung in Stockholm 7:6 (7:3), 6:7 (4:7), 6:3 gegen den an Nummer fünf gesetzten Argentinier Leonardo Mayer durch. Bachingers nächster Gegner ist der Franzosen Adrian Mannarino, der den Ukrainer Alexander Dolgopolow (Nr. 4) ausschaltete. Der Münchner, die Nummer 203 der Weltrangliste, hatte zuletzt Anfang Juli 2012 im kroatischen Umag im Viertelfinale eines ATP-Turniers gestanden und seitdem überwiegend auf der zweitklassigen Challenger-Tour gespielt.

Benjamin Becker hat derweil beim ATP-Turnier in Wien seine Erfolgsserie fortgesetzt und feiert in der österreichischen Hauptstadt nun eine Premiere. Nach dem mühelosen 6:3, 6:3 am Donnerstag im Achtelfinale gegen den Niederländer Robin Haase trifft der 33-Jährige aus Orscholz am Freitag in der Runde der letzten Acht erstmals auf der ATP-Tour auf Philipp Kohlschreiber. Der Augsburger hatte bereits am Mittwoch das Viertelfinale erreicht. Ebenfalls den Weg ins Viertelfinale schaffte Jan-Lennard Struff. Der 24-jährige Warsteiner setzte sich knapp gegen den Ukrainer Sergej Stachowski mit 7:6 (8:6), 2:6, 7:6 (7:3) durch und behielt auch im dritten Aufeinandertreffen mit dem Weltranglisten-62. eine tadellose Bilanz. In der nächsten Runde wartet nun London-Olympiasieger Andy Murray (Großbritannien/Nr. 2).

Bahnrad, EM: Kristina Vogel (Erfurt) und Miriam Welte (Kaiserslautern) haben bei der Bahnrad-EM im französischen Übersee-Département Guadeloupe den Titel verpasst. Die Weltmeister und Olympiasieger im Teamsprint unterlagen nach 44,623 Sekunden knapp den Russinnen Jelena Breschniwa und Anastasia Woinowa (44,341) und warten weiter auf ihren ersten EM-Triumph. Bronze ging an die Niederlande. Bereits im vergangenen Jahr hatten sich Vogel/Welte im niederländischen Apeldoorn mit Silber begnügen müssen. Die deutschen Teamsprinter gewannen dagegen zum fünften Mal nacheinander EM-Gold. Robert Förstemann (Gera), Tobias Wächter (Düsseldorf) und Joachim Eilers (Chemnitz) setzten sich im Finale gegen Frankreich durch, Platz drei sicherte sich Russland.

Handball, Champions League: Titelverteidiger SG Flensburg-Handewitt ist in der Handball-Champions-League auf bestem Wege in Richtung Achtelfinale. Die Norddeutschen lösten ihre Pflichtaufgabe beim noch punktlosen Istanbuler Klub Besiktas Mogaz HT weitestgehend souverän und siegten 27:20 (11:11). Es war der dritte Flensburger Sieg im vierten Spiel. Die SG erwischte den deutlich besseren Start und lag nach zehn Minuten 5:1 in Führung, die Türken glichen allerdings und gestalteten die Partie bis zur Pause ausgeglichen. Nach dem Seitenwechsel zog Flensburg gestützt auf den starken Keeper Mathias Andersson an und siegte verdient. Ex-Nationalspieler Holger Glandorf war mit sieben Treffern erfolgreichster Werfer der Gäste.

Radsport, Doping: Nach den überführten Iglinskiy-Brüdern steht mit Ilja Dawidenok ein dritter Profi des kasachischen Astana-Teams unter Dopingverdacht. Eine bei der Tour de l'Avenir Ende August genommene Probe des Kasachen habe einen überhöhten Wert für anabole Steroide ergeben, teilte der Radsport-Weltverband UCI am Donnerstag mit. Der Fahrer ist vorläufig suspendiert und hat nun noch das Recht, die Analyse der B-Probe zu verlangen. Da bereits zuvor Maxim und Valentin Iglinskiy positiv getestet worden waren, erklärte die UCI, dass ihre Lizenzierungskommission nun das Management und die Anti-Doping-Bemühungen des Astana-Teams untersuchen werde. Weltverbands-Chef Brian Cookson hatte einen möglichen Ausschluss des Astana-Rennstalls für 2015 bereits angedeutet.

Volleyball, Bundesliga: Vorjahresfinalist VfB Friedrichshafen hat mit einem klaren Auswärtssieg die neue Saison der Volleyball-Bundesliga eröffnet. Der zwölfmalige deutsche Meister gewann am Donnerstagabend bei der VSG Coburg/Grub 3:0 (25:20, 25:22, 25:11). Das Team von Erfolgstrainer Stelian Moculescu hatte nach einem ausgeglichenen zweiten Satz im dritten Durchgang endgültig die Gegenwehr der Heimmannschaft gebrochen. "Wir müssen uns in einigen Bereichen noch verbessern", sagte Moculescu. Am Samstag startet der Meister Berlin Volleys bei den Cloud&Heat Volleys Dresden in die Spielzeit.

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