Wahl:Sportler des Jahres: Disl, Ackermann und die Basketballer

Am Ende eines - auch ohne Olympische Spiele und Fußball-WM - ereignisreichen Sport-Jahres setzte sich das Trio souverän durch. 1300 Sportjournalisten hatten sich an dem traditionellen Votum beteiligt.

Vor 500 geladenen Gästen, darunter viele aktuelle und frühere Sportstars sowie Funktionäre, wurden die Sieger am Sonntagabend im Kurhaus von Baden-Baden geehrt.

In Uschi Disl, die vor ihren fünften Olympischen Winterspielen steht, setzte sich eine Biathlon-Dauerbrennerin durch. Die 35-Jährige aus Moosham hat den Titel allein schon wegen ihrer Beständigkeit verdient. Bei der WM in Hochfilzen gewann "Turbo-Uschi" Gold im Sprint und in der Verfolgung sowie Silber mit der Mannschaft. Disl setzte sich mit 3088 Stimmen deutlich vor Eisschnellläuferin Anni Friesinger (2518) sowie Diskus-Dame Franka Dietzsch (1876) durch und gewann als erste Biathletin die seit 1947 stattfindende Wahl.

"Das war die schönste WM meines Lebens", schwärmte Ackermann nach seinen glanzvollen Auftritten in Oberstdorf. Dort versetzte der 28-Jährige aus Oberhof das Publikum mit zwei Mal Einzel-Gold und Silber in der Staffel in einen Freudentaumel. Ackermann trat in die Fußstapfen von Georg Thoma und Franz Keller: Sie waren als Olympiasieger in der Nordischen Kombination 1960 bzw. 1968 "Sportler des Jahres". Auf Gold in Turin hofft nun auch Ackermann, der bislang zwei olympische Silbermedaillen geholt hat. Hinter dem Kombinierer (2929 Stimmen) landeten Basketball-Star Dirk Nowitzki (2413) und Tischtennis-Ass Timo Boll (1552) auf den Plätzen. Etwas Glück hatte Ackermann, dass sich sein "Stock-Schlag" gegen seinen finnischen Konkurrenten Hannu Manninen nicht negativ auswirkte, weil zum "Tat-Zeitpunkt" fast alle Stimmen bereits abgegeben waren. Den Sparkassen-Sonderpreis "Vorbilder im Sport" erhielt der Kanute Andreas Dittmer.

NBA-Profi Nowitzki von den Dallas Mavericks verpasste zwar erneut den Sprung auf den ersten Platz, doch das Basketball-Nationalteam setzte sich als Vize-Europameister in der Mannschafts-Wertung mit 2864 Stimmen durch. Erst im Finale von Belgrad waren die Korbjäger von Griechenland gestoppt worden. Zweiter wurde die Frauen-Fußball-Nationalmannschaft (2527), die der scheidenden Bundestrainerin Tina Theune-Meyer den EM-Titel beschert hatten, mit deutlichem Abstand vor ihren männlichen Kicker-Kollegen des FC Bayern München (1374).

Disl, Ackermann und die Korbjäger wurden Nachfolger der Kanutin Birgit Fischer, von Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher und den deutschen Hockey-Olympiasiegerinnen, die 2004 bei den Sportjournalisten gepunktet hatten.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: