Vorschau: Bundesliga, 29. Spieltag:Magath trifft neues Schalke

24 Tage nach seiner Entlassung kehrt Felix Magath mit Wolfsburg zurück und begegnet den Mailand-Helden. Nürnberg will nach der clubinternen Atomdebatte die Bayern "abschalten", VfB-Trainer Labbadia beschwört den Frühling.

zum Spieltag.

9 Bilder

VfL Wolfsburg - Eintracht Frankfurt

Quelle: dpa

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FC Schalke 04 - VfL Wolfsburg (Samstag, 15:30 Uhr)

Das spricht für Schalke: Das Selbstvertrauen nach dem spektakulären Sieg gegen Inter Mailand. Wer den amtierenden italienischen Meister und Champions-League-Sieger der Vorsaison im San Siro mit 5:2 abschießt, sollte sich vor dem Tabellen-16. der Bundesliga nicht allzu sehr fürchten. Zwar übt man sich bei den Schalkern noch in Mäßigung. "Wir bleiben bei Apfelschorle und Wasser", sagte Torwart Manuel Neuer nach dem Sensationserfolg. Die Euphorie auf Schalke sollte bis Samstag dennoch nicht verfliegen.

Das spricht für Wolfsburg: Felix Magath. Nur 24 Tage nach seiner turbulenten Entlassung auf Schalke wird der neue Trainer des VfL am Samstag auf sein ehemaliges Team treffen. Die gegnerischen Spieler kennt Magath gut, das sollte seiner Mannschaft taktische Vorteile bringen. Ansonsten sieht die Wolfsburger Welt vor dem Schalke-Spiel nicht gerade rosig aus: Magaths Team dümpelt nach zuletzt zwei Unentschieden gegen Stuttgart und Frankfurt auf dem Relegationsplatz. Immerhin wird Diego am Samstag auflaufen können, nachdem der DFB das Verfahren gegen den Brasilianer in der Causa Ochs eingestellt hat. Ob "Quälix" dann jedoch ähnlich herzlich wie auf diesem Bild von den Fans empfangen wird?

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Mario Goetze

Quelle: AP

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Hamburger SV - Borussia Dortmund (Samstag, 15:30 Uhr)

Das spricht für Hamburg: Wenig. Der Heimvorteil vielleicht. Oder der neue Cheftrainer Michael Oenning, unter dem die Hanseaten zuletzt vier Punkte aus zwei Spielen holten. Ob dies jedoch gegen überragende Dortmunder reicht, ist fraglich. Zudem ist der Einsatz von Abwehrchef Joris Mathijsen unsicher. Der Niederländer leidet seit längerem unter Problemen am Sprunggelenk.

Das spricht für Dortmund: Dortmund. Allem Krisengerede zum Trotz überrollte die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp am vergangenen Wochenende Hannover 96 nach einem 0:1-Rückstand mit 4:1. Mario Götze (Bild) erzielte mit seinem Solo-Lauf zum 1:1 einen Treffer, der die Hamburger Verteidigung zu Extra-Training motivieren sollte. Wer soll dieser Borussia den Meistertitel noch verderben?

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FSV Mainz 05 v SC Freiburg - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

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SC Freiburg - TSG 1899 Hoffenheim (Samstag, 15.30 Uhr)

Das spricht für Freiburg: Der Ansporn durch die ominöse 40-Punkte-Marke - die gilt es für die Breisgauer (38 Punkte) zunächst einmal zu knacken, um ... ja, was eigentlich? Um vielleicht doch noch einmal Richtung Europa schielen zu können? Seit fünf Spielen ist der ins Mittelfeld abgerutschte SC jetzt ohne Sieg. Auch das ist eine Marke, die es zu knacken gilt.

Das spricht für Hoffenheim: Der Freiburger Physio. Weil SC-Torjäger Papiss Demba Cissé wegen einer Wadenzerrung aus dem Spiel gegen Mainz unter der Woche nicht trainierte, ist der Teambetreuer der Breisgauer "skeptisch", was einen Einsatz des Senegalesen gegen die TSG betrifft. Die Hoffenheimer dürften einen Ausfall Cissés so wohlwollend zur Kenntnis nehmen wie ein Neuntklässler zwei Freistunden wegen Krankheit des Mathelehrers.

(jbe)

RNPS IMAGES OF THE YEAR 2010 - GERMANY

Quelle: REUTERS

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Hannover 96 - FSV Mainz 05 (Samstag, 15.30 Uhr)

Das spricht für Hannover: Reine Maloche. Die 1:4-Niederlage in Dortmund spielt bei den 96-Profis keine große Rolle mehr. "Wichtig ist eine Reaktion, die wird uns gegen Mainz gelingen", verspricht Abwehrchef Emanuel Pogatetz. "Da muss man nicht viel aufarbeiten, sondern anpacken", sagt Trainer Mirko Slomka. Anpacken, zuversichtlich sein, nach vorne schauen - und am Ende einen Europapokalplatz erarbeiten. In Hannover werden ab jetzt die Hemden hochgekrempelt!

Das spricht für Mainz: Die mögliche "norddeutsche Meisterschaft". Nach Siegen in Wolfsburg, Bremen und Hamburg fehlt Thomas Tuchels Team nur noch der Dreier in Hannover, um alle Mannschaften aus den flacheren Gefilden der Republik einmal geschlagen zu haben. "Wir sind sehr optimistisch, was Ziele angeht. Vielleicht geht mehr, vielleicht weniger," sagt Tuchel. Ginge es um die süddeutsche - und im Speziellen die bayerische - Meisterschaft, hätte er sagen müssen: A bissl was geht immer.

(jbe)

Uli Hoeneß

Quelle: dpa

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1. FC Nürnberg - FC Bayern München (Samstag, 15.30 Uhr)

Das spricht für den FCN: Die Debatte um den Hauptsponsor des Clubs. Auf den Trikots der Nürnberger prangt bekanntlich der Name eines deutsch-französischen Kernkraftkonzerns. Darüber sind etliche Atomkraftgegner in der Region not amused - und starten Protestaktionen. So weit ist es mit dem 1. FC Nürnberg: Man diskutiert über Politik und nicht über Abstiegsnöte. Sportlich läuft es ohnehin. Und die Bayern? Abschalten!

Das spricht für Bayern: Die Tatsache, dass das Derby im Frankenland ein Auswärtsspiel ist. Nach all den Kontroversen zwischen Fans und Vorstand seit dem Heimspiel gegen Gladbach dürfte es für alle Beteiligten von Vorteil sein, sich erst einmal nicht in der heimischen Arena zu begegnen. Zwar ist es nach Nürnberg nicht allzu weit, doch ähnliche Protestaktionen wie zuletzt wird es vermutlich nicht geben - es sei denn, Uli Hoeneß unterstützt nach dem TSV 1860 kurzfristig auch noch den Club mit ein paar Euro.

(jbe)

SV Werder Bremen v VfB Stuttgart - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

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VfB Stuttgart - 1. FC Kaiserslautern (Samstag, 18.30 Uhr)

Das spricht für den VfB: Der Frühling. Zurzeit ist alles anders im Schwabenland. Zum ersten Mal wird ein Grüner in Baden-Württemberg bald die politischen Zügel in der Hand haben und ein gebürtiger Hesse avanciert zum Einpeitscher im Ländle. VfB-Trainer Bruno Labbadia sagt: "Ich habe einmal gehört, dass Schwaben im Frühling richtig abgehen sollen. Wir brauchen am Samstag das komplette Stadion." Ja, heiligs Blechle, wenn das kein Ansporn ist?

Das spricht für den FCK: Eine wiedergenesene Wade - und zwar die des Tschechen Jan Moravek. Lauterns torgefährlicher Mittelfeldmann hat seine Verletzung überstanden und kann gegen den VfB wieder mitmachen. Nicht mit dabei sind dagegen die angeschlagenen Ivo Ilicevic und Adam Nemec. Bei denen stimmt's zwar wadentechnisch, doch es zwickt sie woanders: Am Bauchmuskel, respektive am Innenband. Aua!

(jbe)

FC Bayern Muenchen - Borussia Moenchengladbach

Quelle: dapd

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Borussia Mönchengladbach - 1. FC Köln (Sonntag, 15:30 Uhr)

Das spricht für Gladbach: Der Mut der Verzweiflung. Das Heimspiel gegen Köln dürfte Gladbachs letzte Möglichkeit sein, den Abstieg zu verhindern. Verliert die Mannschaft von Trainer Lucien Favre (Bild) auch diese Partie, kann die Borussia das Kapitel Klassenerhalt schließen. Die Chancen für die Gladbacher stehen dabei gar nicht schlecht: Mit Köln empfangen sie das auswärtsschwächtste Team der Liga. Schade nur, dass Gladbach gleichzeitig die heimschwächste Mannschaft ist.

Das spricht für Köln: Der Gegner. Gladbach ist da, wo es in dieser Saison hingehört: am Tabellenende. Mit 62 Gegentoren ist die Borussia die Schießbude der Liga, die bislang 23 Punkte aus 28 Spielen zeigen in Richtung Zweitklassigkeit. Auswärtsschwäche hin oder her.

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FC St. Pauli - Millerntorstadion

Quelle: dpa

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Bayer Leverkusen - FC St. Pauli (Sonntag, 17.30 Uhr)

Das spricht für Bayer: Die Sandwich-Stellung der Leverkusener. Dortmund scheint mit sieben Punkten Vorsprung zu weit weg, um noch abgefangen zu werden, die Bayern sind mit sieben Punkten Rückstand auf Bayer in angenehmer Distanz. Weswegen soll man sich da beim Werksklub noch Sorgen machen? Etwa wegen St. Pauli? Ganz bestimmt ... nicht.

Das spricht für St. Pauli: Dass die Partie in Leverkusen ein Auswärtsspiel ist. Nach der Bierbecher-Attacke vom vergangenen Wochenende bekommen die Hamburger demnächst ein Geisterspiel vor leeren St.-Pauli-Rängen aufgebrummt - und das wohl ausgerechnet im Derby gegen Bremen. Da ist so ein unbeschwerter Auftritt in der BayArena doch direkt etwas Angenehmes - immerhin sind alle nicht bierbecherwerfenden Fans herzlichst eingeladen, den langen Weg an den Rhein auf sich zu nehmen.

VfL Wolfsburg v Eintracht Frankfurt - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

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Eintracht Frankfurt - Werder Bremen (Freitag, 20:30 Uhr)

Das spricht für Frankfurt: Der geschwächte Bremer Kader. Die langzeitverletzten Innenverteidiger Naldo und Sebastian Prödl fallen sicher aus, der Einsatz von Top-Torjäger Claudio Pizarro ist wegen einer Verletzung am Sprunggelenk fraglich. Zwar hat der 32-jährige Peruaner einen Belastungstest am Freitagvormittag erfolgreich bestanden und ist seiner Mannschaft bereits nach Frankfurt hinterhergeflogen. Über einen Einsatz des Stürmers wird Werder-Trainer Thomas Schaaf jedoch kurzfristig entscheiden müssen.

Das spricht für Bremen: Der Hauch einer Serie. Die vergangenen fünf Spiele hat Werder nicht verloren - das ist viel für eine Mannschaft, die gegen den Abstieg kämpft. Den Bremern dürfte es zudem sehr gelegen kommen, dass Christoph Daum auf Patrick Ochs verzichten muss. Der Kapitän der Eintracht kassierte am vergangenen Wochenende beim 1:1 in Wolfsburg seine fünfte gelbe Karte und ist somit am Freitag gesperrt.

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© sueddeutsche.de/jbe/hum
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