Vorschau: Bundesliga, 28. Spieltag:Heynckes brennt

Leverkusens Trainer lässt seine Finger für 90 Minuten von der Einkaufsliste des FC Bayern, Hannover 96 will die Dortmunder Krise verschärfen und in Wolfsburg sind sieben Bier auch ein Schnitzel.

zum Bundesliga-Spieltag

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VfB Stuttgart - VfL Wolfsburg

Quelle: dapd

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Leverkusens Trainer lässt seine Finger für 90 Minuten von der Einkaufsliste des FC Bayern, Hannover 96 will die Dortmunder Krise verschärfen und in Wolfsburg sind sieben Bier auch ein Schnitzel. Die Chancenanalyse zum Bundesliga-Spieltag.

Werder Bremen - VfB Stuttgart (Samstag, 15:30 Uhr)

Das spricht für Bremen: Marko Arnautovic. Der hat seinen offenbar allwöchentlichen Ausraster schon bei Österreichs Nationalmannschaft gehabt. Nach Informationen der Zeitung Österreich soll er in der Kabine auf Stefan Maierhofer losgegangen sein. So bleiben wenigstens seine Bremer Mitspieler diesmal verschont. Außerdem ist Bremen schon vier Spiele in Folge ungeschlagen. Wann hat es das zuletzt gegeben? Ob da Thomas Schaaf schon Trainer war?

Das spricht für Stuttgart: Thomas Schaaf. Der ist nämlich immer noch Trainer in Bremen. Und so ist die Vorbereitung von Bruno Labbadia (im Bild) diesmal nicht "für die Tonne". Das war sie beim vergangenen Spiel, als Wolfsburg plötzlich Felix Magath verpflichtete. Fraglich nur, ob die Vorbereitung von Bruno Labbadia wirklich ein Vorteil ist.

(jüst)

25-Jaehriger plante angeblich Anschlag auf Dortmunder Stadion

Quelle: dapd

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Borussia Dortmund - Hannover 96 (Samstag, 15:30 Uhr)

Das spricht für Dortmund: Starke Nerven. Schließlich stand die Absage der Partie gegen Hannover trotz eines vom BKA bestätigten Sprengstofffundes in Stadionnähe nie ernsthaft zur Debatte. Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke will jedoch die Sicherheitsvorkehrungen rund um die Arena verschärfen. Den alten Kalauer, dass dies im Dortmunder Strafraum auch für die Stürmer von Hannover 96 zu gelten hat, verkneifen wir uns an dieser Stelle.

Das spricht für Hannover: Die stärkeren Nerven. Dortmund hat seit vier Wochen nicht mehr gewonnen, steckt bekanntlich in einer Krise, darüber kann Hannover nur lachen. Sergio Pinto sagte im Kicker: "Wenn wir 100 Prozent abrufen, können wir drei Punkte holen." Bei so viel Selbstbewusstsein reichen sogar zehn Prozent.

Das spricht für ein Dortmunder Elfmetertor: Einiges. Nuri Sahin wurde schließlich als Schütze abgesetzt.

(jüst)

Pk Nationalmannschaft - Andre Schürrle

Quelle: dpa

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FSV Mainz 05 - SC Freiburg (Samstag, 15:30 Uhr)

Das sprich für Mainz: André Schürrle (im Bild). Der ist neuerdings Löw-Liebling und zukunftsreicher Nationalspieler. Nach dem Länderspiel gegen Australien sprach er mit zittriger Stimme von einem "Riesenerlebnis", gar von einem "Meilenstein". Ein Meilenstein für seinen Klub wäre indes der zweite Heimsieg seit dem siebten Spieltag. Ob sich Schürrle auf solche Nichtigkeiten überhaupt noch konzentrieren kann?

Das spricht für Freiburg: Das zwangsläufige Ende einer Serie. Entweder konnten sie bislang keine Ecken schießen oder sie köpfen unglaublich schlecht: Der SC Freiburg ist in dieser Spielzeit tatsächlich noch ohne Tor nach einer Ecke. sueddeutsche.de wettet fünf Euro, dass in Mainz ein Eckballtor gelingt - oder schaut in der kommenden Woche persönlich beim Training vorbei. Grrrrr.

(ebc)

Bayer Leverkusen - FC Schalke 04

Quelle: dpa

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1. FC Kaiserslautern - Bayer Leverkusen (Samstag, 15:30 Uhr)

Das spricht für Kaiserslautern: Nichts als kesse Sprüche. "In einem Spiel ist immer alles machbar", verkündete Trainer Marco Kurz, "wir dürfen ruhig richtig frech sein." Etwas unpraktisch: Neben Ivo Ilicevic (Bauchmuskelzerrung) fällt wohl auch Jan Moravek (Prellung am Sprunggelenk) aus. Das könnte sogar den in Ungnade gefallenen Stürmer Srdjan Lakic wieder in die Startelf spülen. Wie frech der wohl in den letzten sieben Spielen für den FCK noch agieren wird?

Das spricht für Leverkusen: Jupp Heynckes. Oder all diejenigen, die seinen Worten glauben. "Ich werde bis Ende der Saison brennen", verkündete Leverkusens Trainer und trat damit Gerüchten, er sei mit dem Kopf bereits in München, aufs Energischste entgegen. Andere Gerüchte besagen jedoch auch, dass Heynckes bereits an einer Einkaufsliste schreibt, die er dem FC Bayern bei nächster Gelegenheit rüberfaxen will. Zumindest für die 90 Minuten beim FCK wird er die Liste wohl Liste sein lassen.

(ebc)

Toni Kroos verlaengert bei Bayern Muenchen bis 2015

Quelle: dapd

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FC Bayern - Borussia Mönchengladbach (Samstag, 15:30 Uhr)

Das spricht für München: Toni Kroos (im Bild). Der ist dem FC Bayern auch ohne Stammplatz so wichtig, dass er seinen Vertrag bis 2015 verlängern durfte. So viel zu den guten Nachrichten. Zu den schlechten: Daniel Van Buyten kehrte lädiert von seiner Reise zum belgischen Nationalteam zurück und fällt mit einem Muskelfaserriss zwei Wochen aus. Ob die Bayern ihre Klageschrift an den belgischen Verband schon fertig haben? Immerhin: Der Schriftwechsel bezüglich Arjen Robben müsste noch irgendwo herumfliegen. Und die Sprache ist sowieso fast die gleiche.

Das spricht für Mönchengladbach: Nichts. Schließlich ist der Ausfall von Daniel Van Buyten für die Bayern-Abwehr nicht unbedingt eine Schwächung. Außerdem: Die Bayern haben das letzte Spiel gegen Inter Mailand verloren, gewinnen gemäß der Wellentheorie diesmal wieder. Zu guter Letzt: Der letzte Gladbacher Sieg in München ist fast 16 Jahre her (2:1 im Oktober 1995).

Das spricht für ein Tor von Mario Gomez: Nichts. Der trifft nämlich neuerdings in der Nationalelf. Beides zusammen geht nicht (siehe Klose).

(ebc)

TSG 1899 Hoffenheim  - Borussia Moenchengladbach

Quelle: dapd

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TSG Hoffenheim - Hamburger SV (Samstag, 18:30 Uhr)

Das spricht für Hoffenheim: Sejad Salihovic (im Bild). Der brachte endlich Schwung in den lahmen Hoffenheimer Trainingsbetrieb. Nach seinem versuchten Kopfstoß gegen Marvin Compper und erster Aufregung haben seine Mitspieler mittlerweile erkannt, dass so ein Ausraster doch total super ist: Bringt Feuer, positive Energie und setzt Reizpunkte. Auf geht's, Sejad, mach's noch mal!

Das spricht für Hamburg: Herzblatt Michael Oenning. Wie der NDR-Sportclub herausfand, war Hamburgs Trainer 1997 Kandidat in der ARD-Show Herzblatt. Und stellte sich da mit den Worten "Hallo, ich bin der Mad aus Münster" vor. Ob durch diese Geschichte sein Ansehen in der Mannschaft steigt, ist jedoch eher fraglich.

(jüst)

1. FC Köln - SC Freiburg

Quelle: dpa

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1. FC Köln - 1. FC Nürnberg (Sonntag, 15:30 Uhr)

Das spricht für Köln: Die Favoritenstellung des 1. FC Nürnberg. Die haben schließlich einen Jahrhundertlauf und knabbern gar an der Europa League. Auch wenn Timothy Chandler und Javier Pinola diesmal gesperrt fehlen. Ganz klar: Köln kann in diesem Spiel nur gewinnen.

Das spricht für Nürnberg: Die Favoritenstellung des 1. FC Köln. Die haben schließlich Lukas Podolski (im Bild), der endlich nicht mehr nur aus Mitleid zu Länderspielen eingeladen wird. Außerdem: Trainer Dieter Hecking sagt, Köln habe mehr Druck, weil der Klub aufgrund seiner Auswärtsschwäche zu Heimsiegen verdammt sei. Ganz klar: Nürnberg kann in diesem Spiel nur gewinnen.

(ebc)

VfL Wolfsburg - Training

Quelle: dpa

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VfL Wolfsburg - Eintracht Frankfurt (Sonntag, 17:30 Uhr)

Das spricht für Wolfsburg: Natürlich Felix Magath (im Bild). Der scheuchte seine Spieler stundenlang über den Platz, dass die so gequält aussahen, als hätten sie während der Fastenzeit nichts zu essen bekommen. Als Entschädigung gibt es am Abend vor dem Spiel im Hotel eine gesellige Bierrunde. Sieben Bier sind ja auch ein Schnitzel. Die Partie gegen Frankfurt dürfte amüsant werden.

Das spricht für Frankfurt: Natürlich Christoph Daum. Der hat direkt erkannt, weshalb die Eintracht im Abstiegskampf gelandet ist: Viele Spieler können kein Deutsch. Deshalb gibt es ab sofort Sprachunterricht. Theofanis Gekas hat da eher keine Lust drauf. Der ist seit fünf Jahren in Deutschland und besticht nicht nur durch Laufwege wie ein Dart-Spieler, sondern auch durch seine ablehnende Haltung gegenüber der deutschen Sprache. Abwarten, wie lange noch.

(jüst)

© sueddeutsche.de/ebc/jüst
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