Vorschau: Bundesliga, 21. Spieltag:Herzensangelegenheit

Der HSV sucht das Herz von van Nistelrooy, Bremen jubelt über eine Niederlage und den Bayern könnte ein Freundschaftsspiel gegen Libanon blühen.

zum Bundesliga-Spieltag

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Lakic wechselt im Sommer vom 1. FC Kaiserslautern zum VFL Wolfsburg

Quelle: dapd

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Der HSV sucht das Herz von van Nistelrooy, Bremen jubelt über eine Niederlage und den Bayern könnte ein Freundschaftsspiel gegen Libanon blühen. Die Chancenanalyse zum Bundesliga-Spieltag.

TSG Hoffenheim - 1. FC Kaiserslautern (Samstag, 15.30)

Das spricht für die TSG Hoffenheim: Edson Braafheid. Kaum zu glauben, dass Braafheid in der Spieltags-Vorschau als Hoffnungsträger für die eigene Mannschaft auftaucht. Jetzt hat er es geschafft. In Hoffenheim halten sie nämlich viel von ihm. Trainer Marco Pezzaiuoli glaubt tatsächlich, mit Braafheid "mehr Qualitat auf dem Flügel" verpflichtet zu haben. Dann kann ja nichts mehr schiefgehen.

Das spricht für den 1. FC Kaiserslautern: Ivo Ilicevic und Srjdan Lakic. Ilicevic ließ sich trotz scheinbaren Bayern-Interesses schlauerweise nicht im FCB-Trikot ablichten, obwohl man das viel eher mit dem weinroten Lauterer Jersey verwechseln könnte als das grüne Wolfsburger Trikot. Vielleicht hat sein Landsmann Lakic ja eine Rot-Grün-Schwäche. Beide spielen jedenfalls in der Rückrunde weiter für den FCK. Der hat das auch bitter nötig. Von 29 Saisontoren haben Lakic/Ilicevic 16 erzielt.

(jüst)

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Quelle: imago sportfotodienst

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Hannover 96 - VfL Wolfsburg (Samstag, 15.30 Uhr)

Das spricht für Hannover: Jan Schlaudraff. Der ist seit Jahren eigentlich der Buhmann in jedem seiner Vereine - im August auch in Hannover. Da sagte Trainer Mirko Slomka: "Wenn er spielen will, sollte er darüber nachdenken, sich einem anderen Klub anzuschließen." Plötzlich wird Schlaudraff allerdings mehr gebraucht denn je. Hannover hofft, dass er nach zweiwöchiger Verletzungspause, in der 96 zweimal verlor, wieder spielen kann. Und für Slomka gilt plötzlich: Wenn er gewinnen will, sollte er darüber nachdenken, wie Jan Schlaudraff fit wird.

Das spricht für Wolfsburg: Sechs Zugänge in der Winterpause. Wolfburgs Manager Dieter Hoeneß sorgte zum Ende der Transferperiode dafür, dass die ärztliche Abteilung des VfL beim Medizincheck mehr Spieler abfertigen musste als VW parallel Autos herstellten konnte. Und von den ganzen Neuen wird doch zumindest einer brauchbar sein. Denkt sich zumindest Hoeneß.

(jüst)

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Quelle: AFP

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1. FC Nürnberg - Bayer Leverkusen (Samstag, 15.30 Uhr)

Das spricht für Nürnberg: Die Tatsache, dass der "Club" mit Ausnahme von Borussia Dortmund (gegen die zu Hause niemand gewinnen kann) im eigenen Stadion noch nicht gegen eine Spitzenmannschaft verloren hat. Nur sollte den Nürnbergern niemand erzählen, dass Leverkusen in dieser Saison auswärts noch nicht verloren hat.

Das spricht für Leverkusen: Michael Ballack. Nach seinem ersten Einsatz von Beginn an titelte der Kicker: "Big Ballack"! Der Mann wird nun in allen Partien 90 Minuten lang auf dem Platz stehen, mit Bayer Leverkusen noch Borussia Dortmund abfangen und außerdem im Europa-League-Finale in Dublin zwei Tore erzielen. Ach ja: In die Nationalelf kehrt Ballack auch zurück und schießt gegen Italien den 1:0-Siegtreffer.

(jüsc)

Werder Bremen -  Bayern München

Quelle: dpa

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FSV Mainz 05 - Werder Bremen (Samstag, 15.30 Uhr)

Das spricht für Mainz: Lewis Holtby. Nach zwei Spielen ohne eigenen Treffer erzielte der junge Mann das erste Mainzer Tor nach der Winterpause. Die kurze Unterbrechung des Höhenflugs ist also vorbei, der FSV Mainz 05 ist ab sofort wieder einer der Verfolger von Borussia Dortmund und wird keinerlei Probleme gegen den Abstiegskandidaten Bremen (sic!) haben. Es sei denn, Holtby trifft nicht.

Das spricht für Bremen: Die Tatsache, dass es kaum noch schlimmer kommen kann - und die Bremer Eigenheit, Niederlagen als Fortschritt zu werten. In der Hinrunde gewannen die Verantwortlichen dem 0:3 in Tottenham etwas Positives ab, nun wurde das 1:3 gegen den FC Bayern als Schritt in die richtige Richtung gesehen. Deshalb: Ein 0:1 in Mainz wäre doch schon prima.

(jüsc)

Karl-Heinz Rummenigge

Quelle: dpa

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1. FC Köln - FC Bayern (Samstag, 15.30 Uhr)

Das spricht für Köln: Die Auswärtsbilanz des FC Bayern mit drei Siegen, vier Unentschieden und drei Niederlagen. Und natürlich Michael Rensing. Der wird am Samstag hechten und halten, parieren und reagieren - und zur Not auch einen Gegenspieler beißen. Wie das geht, hat er ja während seiner Zeit als Ersatzmann von Oliver Kahn gelernt. Und natürlich Volker Finke, der als Trainer von Freiburg einst drei Heimspiele in Folge gegen den FC Bayern gewann (3:1, 5:1, 3:1).

Das spricht für den FC Bayern: Die Willenskraft des Vorstands. Wer dem Koninklijk Nederlandse Voetbal Bond ein Freundschaftsspiel dafür abringt, dass der beste Spieler ein halbes Jahr lang ausfällt, der muss auch vor einem Auswärtsspiel in Köln keine Angst haben. Schlimm wäre nur, wenn ein Bayern-Spieler den Kölner Youssef Mohamad verletzt. Dann wäre am Ende ein Freundschaftsspiel gegen die libanesische Nationalelf fällig.

(jüsc

VfB Stuttgart gegen SC Freiburg

Quelle: action press

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Borussia Mönchengladbach - VfB Stuttgart (Samstag, 18.30 Uhr)

Das spricht für Gladbach: Das Hinspiel. Mit 0:7 ging die Borussia in Stuttgart unter. Die höchste Bundesliga-Pleite überhaupt läutete den Gladbacher Absturz ein. In den restlichen 13 Hinrundenspielen gab es nur noch sechs Punkte. Jetzt hat die Borussia aber dank Martin Stranzl endlich eine Abwehr, die pro Spiel nicht immer mindestens zwei Tore zulässt. Das war in der Hinrunde noch ganz anders. Und die Borussia will für das Hinspiel Revanche nehmen will. Damals traf nämlich sogar Pawel Pogrebnjak dreimal.

Das spricht für Stuttgart: Das Hinspiel. Mit 7:0 fertigte der VfB die Borussia ab. Der höchste Bundesligasieg seit 19 Jahren läutete allerdings den Stuttgarter Absturz ein. In den restlichen 13 Hinrundenspielen gab es nur noch neun Punkte. Jetzt hat der VfB aber dank Konditionstraining endlich eine Mannschaft, deren Luft für mehr als 60 Minuten reicht. Das war in der Hinrunde noch ganz anders. Und der VfB will an das Hinspiel anknüpfen. Dort traf nämlich sogar Pawel Pogrebnjak dreimal.

(jüst)

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Quelle: AP

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Hamburger SV - FC St. Pauli (Sonntag, 15.30 Uhr)

Das spricht für den HSV: Die Statistik. Der HSV hat nur das erste von insgesamt 15 Bundesligaspielen gegen St. Pauli verloren. Und Trainer Armin Veh fand vor dem Derby markige Worte: "Wer in so einem Spiel kein Herz zeigt, der hat keins." Das könnte höchstens bei Ruud van Nistelrooy schwierig werden. Der hat zwar auch ein Herz, nur ist das schlägt bekanntlich für Real Madrid.

Das spricht für St. Pauli: Wie so oft: Gerald Asamoah. Der zeigt besonders in Derbys immer mindestens zwei Herzen - man frage nach beim BVB  - und leidet an einer Verdickung der Herzscheidewand, quasi Herz Nummer drei. Zudem trumpft der eigentlich chronisch torungefährliche Stürmer in der Rückrunde richtig auf (zwei Tore, zwei Vorlagen). Und als wäre das alles nicht genug, ging Asamoah vor dem Derby mit HSV-Kapitän Heiko Westermann via Bild-Zeitung noch eine verrückte Wette ein: Wer das Duell verliert, muss dem anderen das Auto waschen - mit nacktem Oberkörper. Der Zusatz kam von Asamoah ...

(jüst)

VfB Stuttgart - SC Freiburg 0:1

Quelle: dpa

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SC Freiburg - Eintracht Frankfurt (17.30 Uhr)

Das spricht für Freiburg: Langeweile. Da es sportlich bestens läuft und auch Cissé seit vergangener Woche wieder dabei ist, beschäftigt sich der SC vor dem Spiel lieber mit anderen Dingen. Trainer Robin Dutt wünscht sich ein neues Stadion: "Meine Eltern, beide über 70, würden gern zu unseren Heimspielen kommen - doch die Anfahrt in Freiburg ist genauso beschwerlich wie die Zeit im Stadion." Der Konter von Freiburgs OB Dieter Salomon in der Badischen Zeitung: "Wer viel Ahnung vom Fußball hat, muss nicht unbedingt viel Ahnung von allem anderen haben." Am Sonntag zählt Ersteres.

Das spricht für Frankfurt: Theofanis Gekas - falls er nach seiner Oberschenkelverletzung spielen kann. Der Grieche hat in dieser Saison noch nie länger als zwei Spiele nicht getroffen. Also ist mindestens ein Tor in Freiburg fällig. Erst recht wenn dem ewig lauffaulen Stürmer unter der Woche sogar Trainer Michael Skibbe eine starke Trainingsleistung bescheinigte.

(jüst)

© sueddeutsche.de/hum, jbe
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