Vorbereitungsspiele:Nordirland in EM-Stimmung

Northern Ireland v Belarus - International Friendly

Warum darf Will Grigg mit zur EM? "Er ist in guter Form, spielt unkonventionell und ist immer mal für etwas Verrücktes gut", erklärt sein Trainer Michael O'Neill.

(Foto: Clodagh Kilcoyne/Reuters)

Deutschlands Gruppengegner nominiert Drittliga-Stürmer Grigg, der in seinem Debütspiel sogleich trifft.

Bei der umjubelten Präsentation des EM-Kaders im Schifffahrtsmuseum Titanic herrschte beim deutschen Vorrundengegner Nordirland alles andere als Untergangsstimmung. Nach dem 3:0-Testspielsieg gegen Weißrussland ist die seit nunmehr elf Spielen ungeschlagene "Grüne Armee" bereits im EM-Modus. "Die Spieler müssen jetzt daran glauben. Wir müssen den Traum am Leben halten", sagte Trainer Michael O'Neill am Samstag.

Vor allem dem letzten Gruppenduell gegen die DFB-Auswahl (21. Juni) fiebert der EM-Neuling entgegen. "Es ist großartig, gegen den Weltmeister anzutreten", betonte O'Neill. Zuvor hofft er auf Punkte gegen Polen und die Ukraine. "Wir müssen schauen, dass wir aus den beiden ersten Spielen das Maximum rausholen, damit wir im dritten Spiel noch etwas haben, um das wir spielen können", erklärte der Coach.

Dafür soll Will Grigg sorgen, der Torschützenkönig in Englands dritter Liga. Der 24-Jährige von Wigan Athletic erhielt bei der Nominierung den Vorzug vor Liam Boyce. "Will hat einfach immer weiter getroffen. Er ist in guter Form und mit seinem Klub aufgestiegen. Er spielt unkonventionell und ist immer mal für eine verrückte Aktion gut", erklärte O'Neill.

Beim 3:0 gegen Weißrussland am Freitagabend erzielte Fan-Liebling Grigg zwei Minuten vor Schluss sein erstes Länderspieltor zum Endstand. Zuvor hatten Kyle Lafferty (6.) und Conor Washington (44.) getroffen. "Der Trainer hat vor meiner Einwechslung gesagt, alle reden so positiv über mich und unser Team, das sollten wir am Laufen halten", berichtete Grigg. "Dass ich dann gleich mein erstes Tor mache, ist ein Traum, der wahr geworden ist."

Ein märchenhaftes Debüt feierte auch Englands Talent Marcus Rashford beim 2:1 gegen Australien. Der 18-Jährige von Manchester United erzielte bereits in der 3. Minute die Führung und avancierte damit zum jüngsten Spieler in der Geschichte der Three Lions, der gleich bei seiner Länderspielpremiere traf. "Was für ein Debüt!", lobte Englands Trainer Roy Hodgson.

Weniger gelungen war der Auftritt des Schweizers Haris Seferovic. Der Stürmer von Eintracht Frankfurt sah beim 1:2 gegen Belgien wegen eines verbalen Ausrasters Rot. Seferovic hatte nach einem Zweikampf einige Flüche auf Italienisch von sich gegeben. Dumm nur: Schiedsrichter Paolo Silvio Mazzoleni ist Italiener und stand direkt daneben. "Ich habe mich beim Schiedsrichter schon entschuldigt", sagte Seferovic reumütig. Ihm droht im Falle einer Zwei-Spiele-Sperre die Zuschauerrolle beim EM-Auftakt der Eidgenossen gegen Albanien. Für die Schweizer traf Blerim Dzemaili (31.) in Genf zur Führung, die Romelu Lukaku (34.) und Kevin De Bruyne (83.) aber in einen Sieg des EM-Mitfavoriten umwandelten.

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