Vor der WM:Ein Handball-ABC

Die Weltmeisterschaft steht vor der Tür. Auch noch im eigenen Land. Also höchste Zeit sich nochmal gründlich zu informieren. Alles, was Sie über Handball und die WM wissen müssen, in alphabetischer Reihenfolge.

A wie Aufgebot: Erstmals mussten alle 24 WM- Teilnehmer drei Monate vor Turnierbeginn ein vorläufiges Aufgebot mit 28 Spielern benennen. Nur aus diesem Kreis kann dann der endgültige Kader von 16 Akteuren für die WM nominiert werden.

Handball

Stets im Mittelpunkt des Gschehens: der Handball

(Foto: Foto:)

B wie Ball: Die Zeiten, als der Ball noch ganz aus Leder war, sind vorbei. Immer öfter ist das Spielgerät aus Kunststoff. Unverändert sind die Maße: Ein Männer-Handball hat einen Umfang von 58 bis 60 Zentimetern und ein Gewicht von 425 bis 475 Gramm. C wie China: Der Weltmeister kann sich auf das Reich der Mitte freuen: Er qualifiziert sich direkt für die Olympischen Spiele 2008 in Peking. Die Teams auf den Rängen zwei bis vier werden Gastgeber für Olympia-Qualifikationsturniere vom 30. Mai bis 1. Juni 2008.

D wie DHB: Der Deutsche Handballbund (DHB) wurde 1. Oktober 1949 in Mühlheim/Ruhr gegründet. Mit 826 615 Mitgliedern (2006) in mehr als 5700 Vereinen ist der DHB der größte nationale Handball-Verband der Welt. Seit 1998 steht der Gummersbacher Ulrich Strombach dem DHB vor.

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E wie EHF: Die Europäische Handball-Föderation (EHF) wurde am 17. November 1991 in Berlin gegründet und hat ihren Sitz in Wien. Ihr gehören 49 nationale Verbände an sowie Großbritannien und Kosovo als provisorische Mitglieder. Präsident ist der Norweger Tor Lian. F wie Feldhandball: Der Vorläufer des Hallen-Handballs wurde auf einem Fußballfeld mit elf Spielern und einem Torwart ausgetragen und ist heute ausgestorben. Das erste Länderspiel fand am 13. September 1925 in Halle/Saale statt. Deutschland gewann 6:3 gegen Österreich.

Feldhandball

Bild vom Endkampf um den Feldhandballpokal der dreißigr Jahre in Magdeburg.

(Foto: Foto: AP)

G wie Gesundheit: Ein zweitägiger Ärztekongress in Berlin zum Auftakt der WM wird sich mit den Belastungen von Handballern und präventiven Maßnahmen befassen. Teilnehmer sind unter anderen Prof. Wilfried Kindermann und Prof. Dietrich Grönemeyer. H wie Harz: Das Haftmittel benutzen die Handballer, um die Griffigkeit an ihrem Spielgerät zu erhöhen. Teilweise klebt der Ball so stark an der Hand, dass er selbst an der flachen Hand hält. Man sollte einem Handballer nach dem Spiel nicht die Hand drücken.

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Bernhard Kempa

Als vitaler Senior gewann Bernhard Kempa im Tennis Welt- und Europameistertitel in seiner Altersklasse (Bild von 1997)

(Foto: Foto: dpa)

I wie IHF: Die International Handball-Federation (IHF) wurde am 11. Juli 1946 gegründet und hat ihren Sitz in der Schweiz. Sie hat 159 Mitglieder, von denen vier den Status provisorisch haben. Präsident des Verbandes ist der Ägypter Hassan Moustafa.

J wie Jubiläums-WM: In Deutschland findet die 20. WM statt, die zugleich die sechste auf deutschem Boden ist. Auch die Premiere wurde 1938 in Deutschland ausgetragen. Rekord-Weltmeister sind Schweden und Rumänien mit vier Titeln. Erster Titelträger war Deutschland.

K wie Kempa, Bernhard: Der frühere Handballer von Frisch Auf Göppingen ist Erfinder des gleichnamigen Kempa-Tricks. Dabei wird der Ball in den gegnerischen Torkreis geworfen, ein anderer fängt den Ball in der Luft und wirft ihn aufs Tor.

L wie Länderspiele: Bis zum 31. Dezember 2006 haben die deutschen Handball-Männer seit 1938 1115 Länderspiele bestritten. Bei 658 Siegen, 112 Remis und 345 Niederlagen warfen sie 24 147 Tore. Bis zum WM-Beginn gibt noch drei Vergleiche gegen Ungarn sowie Ägypten.

M wie Maße: Das Spielfeld muss für nationale wie internationale Meisterschaften und Pokalspiele 20 Mal 40 Meter messen, darf aber ansonsten variieren zwischen 18 und 22 sowie 38 und 44 Metern. Das Tor ist zwei Meter hoch und drei Meter breit.

Ein Handball-ABC

Vor der WM: DDR-Hanballer freuen sich 1980 in Moskau über ihren Olympiasieg.

DDR-Hanballer freuen sich 1980 in Moskau über ihren Olympiasieg.

(Foto: Foto: dpa)

N wie Nachrichten: Die WM wird mindestens als Nachricht in 130 Länder via TV gesendet. Zudem wollen mehr als 600 schreibende Journalisten von dem Turnier berichten und 280 Fotografen. Insgesamt gingen bei den Organisatoren mehr als 1300 Akkreditierungen aus 41 Nationen ein.

O wie Olympiasieg: Zehn Mal stand Männer-Handball auf dem Olympischen Programm. Erster Olympiasieger - damals noch im Feldhandball -war Deutschland 1936 vor 100 000 Zuschauern. Die anderen Sieger: 2x Jugoslawien, 2x UdSSR, 2x Kroatien, 1x DDR, 1x GUS, 1x Russland.

P wie Preisgeld: Die drei Erstplatzierten können sich auf ein Rekordpreisgeld freuen: Die IHF schüttet 200 000 US-Dollar und damit doppelt so viel wie bisher aus. Der Weltmeister bekommt 100 000 Dollar, der Zweite 60 000 Dollar und der Dritte 40 000 Dollar.

Q wie Qualifikation: Diese wurde in Europa in zwei Runden gespielt: Zunächst eine Vor-Qualifikation mit fünf Gruppen, deren Sieger die Playoffs erreichten. Von diesen fünf Teams spielt nur Tschechien bei der WM, während unter anderem Schweden an Island scheiterte.

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WM-Trophäe

Schweres Stück: Die WM-Trophäe wiegt 30 Kilogramm.

(Foto: Foto: AP)

R wie Rekorde: Die WM 2007 wird ein Turnier der Superlative: Mehr als 250 000 verkaufte Eintrittskarten hat es noch nie zuvor gegeben. Erstmals ist eine WM 17 Tage lang. 92 Turnierspiele sind ebenso eine Rekordmarke wie zwölf Austragungsorte.

S wie Schwer: Der Kapitän des künftigen Weltmeisters muss stark sein: Die WM-Trophäe in Form eines werfenden Handballers ist 30 Kilogramm schwer. Die Bronzeskulptur wurde in Spanien entworfen und gefertigt und 1972 vom früheren IHF-Vizepräsidenten Alberto de San Roman gestiftet.

T wie Timeout: Ein so genanntes Team-Timeout steht jeder Mannschaft einmal pro Halbzeit für jeweils eine Minute zu. Die Auszeit kann nur beieigenem Ballbesitz genommen werden und wird vom Trainer durch das Ablegen der grünen Karte auf dem Zeitnehmer-Tisch signalisiert.

U wie Unparteiische: 18 Schiedsrichter-Paare leiten die Spiele. Deutschland ist mit zwei Duos vertreten: Neben Bernd Lemme und Frank Ullrich (Magdeburg), die das Finale 2005 pfiffen, sind die Zwillingsbrüder Bernd und Reiner Methe (Vellmar) bei der WM.

V wie von Behren, Frank: Der Rückraumspieler von der SG Flensburg-Handewitt muss zum zweiten Mal nach 2003 wegen eines Kreuzbandrisses auf eine WM verzichten. Wegen einer Kopfoperation ist Kreisläufer Jens Tiedtke vom TV Großwallstadt nicht dabei.

Ein Handball-ABC

Yoon, Kyung-Shin

Einer der Stars der WM: Südkoeas Kyung-Shin Yoon

(Foto: Foto: AP)

W wie Welthandballer: Der Welthandballer 2005 wird nicht bei der WM spielen: Torhüter Arpad Sterbik vom Champions-League-Sieger Ciudad Real konnte sich mit Serbien und Montenegro nicht qualifizieren. Sterbik hat den Kieler Henning Fritz als Welthandballer abgelöst.

X wie Ausschluss: Kreuzt der Feldschiedsrichter die hochgehaltenen Arme, bedeutet dies für einen Spieler den Ausschluss. Dies ist die härteste Bestrafung und wird bei Tätlichkeiten gegenüber Spielern, Referees und Offiziellen ausgesprochen.

Y wie Yoon, Kyung-Shin: Der südkoreanische Rückraumspieler ist sechsmaliger Torschützenkönig der Bundesliga. In der Saison 2000/2001 warf er in 38 Spielen 324 Tore - Rekord. Der Welthandballer des Jahres 2001 wechselte nach elf Jahren in Gummersbach nach Hamburg.

Z wie Zukunft: Die nächsten bedeutenden Männer-Turniere sind die EM (17. bis 27. Januar 2008) in Norwegen, die Olympia-Qualifikation, die Olympischen Spiele (8. bis 24. August 2008) in Peking und die WM (16. Januar bis 1. Februar 2009) in Kroatien.

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