Volleyball:Synergieeffekt

0:3 trotz guter Leistung: Vilsbiburgs Volleyballerinnen scheiden im Viertelfinale gegen Stuttgart aus - und empfangen nun die Herrschinger Männer, die für ihre Playoff-Serie in die Ballsporthalle umziehen müssen.

Von Katrin Freiburghaus

Wenn ein Trainer seinem Team eine "kämpferisch gute Leistung" bescheinigt, lässt das für das Ergebnis meist nichts Gutes erahnen. So war es auch am Samstag nach dem zweiten Viertelfinal-Spiel von Vilsbiburgs Bundesliga-Volleyballerinnen gegen Stuttgart: Die Gastgeberinnen, die die Hauptrunde auf Platz acht beendet hatten, hielten in zwei Sätzen gut mit, verloren nach der Niederlage in Stuttgart vor einer Woche aber auch das zweite Spiel der Best-of-three-Serie gegen den Tabellenführer 0:3 (23:25, 13:25, 21:25).

"Insgesamt war es vom Auftreten her okay", sagte Trainer Timo Lippuner, "da, wo wir stehen, stehen wir ja nicht wegen der Spiele gegen Stuttgart. Ich weine vielen anderen Spielen mehr nach als diesem verlorenen Viertelfinale." Während die Saison für die Spielerinnen beendet ist, geht sie für den Schweizer nahtlos weiter: Bereits am Sonntag fuhr er nach Italien zur Spielersichtung. "Wir sind intensiv an der Kaderplanung und in Gesprächen", sagte er. Ziel sei es, mit den Spielerinnen, die der Verein halten will, schnell eine Einigung zu erzielen. "Wir werden bis April nicht alle zusammen haben, aber die Schlüsselpositionen möchte ich gerne bis dahin gelöst haben", sagte er.

Dann nämlich beginnen die Weltreisen mit den Nationalteams, das mache Verhandlungen "traditionell schwieriger". Sicher in Vilsbiburg bleiben die Angreiferinnen Vanessa Agbortabi, die in dieser Saison noch mit einem Zweitspielrecht für den VCO Berlin gespielt hatte, und Laura Künzler. Zuspielerin Ilka van de Vyver besitzt einen Zweijahresvertrag, allerdings mit einer Option, die nachverhandelt werden muss.

Für die Zuschauer sind die Playoffs in Vilsbiburg zudem noch nicht vorbei, denn der Verein wird den Bundesliga-Männern des TSV Herrsching im Viertelfinale gegen Frankfurt die alternative Heimspielstätte stellen. Herrschings Halle erfüllt die Liga-Regularien ab der K.o.-Phase nicht mehr, weshalb der Verein ausweichen muss, um sein Heimrecht nicht zu verlieren. Beide Klubs kooperierten zu Saisonbeginn schon einmal, als die Herrschinger Vilsbiburg für eine Live-Übertragung im Fernsehen ihre LED-Banden liehen - diesmal bringen sie das Programm gleich mit. "Die Volleyballwelt ist zu klein, um solche Synergien nicht zu nutzen", sagte Lippuner, der darauf hofft, den ein oder anderen Herrsching-Fan in der kommenden Saison bei den Heimspielen seines eigenen Teams wiederzusehen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: