Volleyball-EM:Deutschland scheitert an Bulgarien

Volleyball Men European Championship

Der Deutsche Tim Broshog (links) im Viertelfinale gegen Bulgariens Nikolay Nikolov.

(Foto: dpa)

Aus der Traum: Die deutschen Volleyballer verlieren das Viertelfinale der EM. Das Team von Bundestrainer Heyen unterliegt dem gleichen Gegner wie schon bei den Olympischen Spielen.

Die deutschen Volleyballer haben das Halbfinale der EM in Polen und Dänemark verpasst. Die Mannschaft von Bundestrainer Vital Heynen unterlag dem Olympiavierten Bulgarien in Danzig im Viertelfinale mit 1:3 (30:28, 25:27, 22:25, 20:25). In der Vorrunde hatte das Heynen-Team noch 3:2 gegen die Bulgaren gewonnen - doch wie schon bei den Olympischen Spielen in London waren die Bulgaren in der Runde der letzten Acht Endstation.

Die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) beendete die EM auf dem sechsten Platz und muss weiter auf ihren ersten Halbfinaleinzug seit 1993 warten. Nur zweimal ist es einer gesamtdeutschen Mannschaft gelungen, in die Runde der letzten Vier vorzustoßen.

Nach den zum Teil herausragenden Leistungen in der Vorrunde mit Erfolgen gegen Olympiasieger Russland, Bulgarien und Tschechien konnte das Team um den Diagonalangreifer Georg Grozer den Trend im ersten K.o.-Spiel nicht bestätigen. Immer wieder schlichen sich kleinere Schwächephasen ein, die sich gegen einen derart hochklassigen Gegner rächten.

Wie im ersten Aufeinandertreffen machten die Bulgaren von Anfang an Druck. Das deutsche Team hatte Schwierigkeiten, Diagonalangreifer Zwetan Sokolow in den Griff zu bekommen. Auch der Block der Bulgaren, die erst am Vortag den Co-Gastgeber Polen aus dem Turnier geworfen hatten, stand sehr gut. Deutschland hingegen agierte zunächst verhalten im Angriff und geriet im ersten Satz in Rückstand.

Das Team um Tim Broshog, der im zweiten Satz sowohl im Block als auch im Angriff sehr gute Arbeit leistete, fand etwas besser in die Partie. Die deutsche Mannschaft gab keinen Ball verloren und kämpfte um jeden Zentimeter, doch der zweite Durchgang ging knapp an den Gegner.

Im dritten Durchgang konnte sich das Heynen-Team zunächst absetzen, hatte dann aber eine Schwächephase und brachte die Angriffe nicht mehr konsequent durch. Bulgarien auf der anderen Seite lieferte eine Reihe hervorragender Aufschläge und setzte sich durch.

Das Aus tut Heynen nicht sonderlich weh. Bereits vor Turnierbeginn hatte der Belgier immer wieder betont, seine verjüngte Mannschaft sei noch nicht so weit, Saisonhöhepunkt sei die WM-Qualifikation im Winter.

Zuletzt hat eine deutsche Mannschaft 1993 ein EM-Halbfinale erreicht, kam aber wie 1991 über den vierten Rang nicht hinaus. Die DDR-Auswahl holte 1967 und 1971 jeweils den vierten Platz.

Im Halbfinale stehen neben Bulgarien Olympiasieger Russland, Titelverteidiger Serbien und der Weltranglistendritte Italien. Bulgarien hat es mit Italien zu tun, das Finnland in Aarhus mit 3:1 (23:25, 25:20, 25:22, 25:22) besiegte. Der deutsche Vorrundengegner Russland setzte sich gegen Frankreich mit 3:1 (25:17, 17:25, 25:22, 25:21) durch und trifft nun auf Serbien, das sich gegen Belgien mit 3:1 (25:22, 22:25, 30:28, 25:18) behauptete.

Die Halbfinals, das Spiel um Platz drei sowie das Endspiel finden am Wochenende im Fußball-Stadion Parken in Kopenhagen statt.

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