Volland verlängert:Top-Adresse Hoffenheim

1899 Hoffenheim - Hertha BSC Berlin

Vertrag verlängert: Hoffenheims Kevin Volland.

(Foto: Uwe Anspach/dpa)

Der Angreifer verlängert seinen Vertrag bis 2019. Mit einem Stammplatz im Klub sollen sich auch seine Chancen für das DFB-Team verbessern.

Von Tobias Schächter, Sinsheim

Wer behauptet, Kevin Volland ist an diesem Samstag beim 2:1(1:0)-Sieg gegen Hertha BSC Berlin während der 90 Minuten auf dem grünen Rasen nicht viel gelungen, tritt dem Angreifer der TSG Hoffenheim sicher nicht zu nahe. Dennoch war Volland schon vor dem Anpfiff der gefeierte Mann bei den TSG-Fans. Stadionsprecher Mike Diehl verkündete euphorisch die vorzeitige Vertragsverlängerung des umworbenen Talents bis 2019.

Der wuchtige, schnelle und variable Angreifer mit dem starken linken Fuß war unter anderem bei den Champions-League-Klubs Leverkusen, Wolfsburg und Gladbach sowie in Dortmund als Zugang im Gespräch. Dass Volland nun trotz einer mediokren Saison der TSG treu bleibt, erklärt der 22-Jährige so: "Ich bin keiner, der vor einem halben Jahr sagt, wir befinden uns auf einem guten Weg, um dann im Sommer abzuhauen. Die Rückrunde war zwar verkorkst, da war mehr drin. Aber wir haben hier künftig noch einiges vor." Volland hält Hoffenheim trotz des Verpassens der Europa-League für eine "Top-Adresse".

DFB-Sportdirektor Flick ist von der Entscheidung angetan

Bei der TSG soll der bodenständige Allgäuer künftig eine noch zentralere Rolle einnehmen als bisher. Ein Jahr vor der Europameisterschaft in Frankreich, an der Volland im Kader von A-Trainer Joachim Löw teilnehmen will, ist die Entscheidung für Hoffenheim eine für Spielpraxis. Und: Bei der TSG kann der 22-Jährige sich des Vertrauens von Trainer Markus Gisdol sicher sein. Woanders hätte der dreimalige A-Nationalspieler sich Anerkennung und Startelfplatz erst wieder mühsam erkämpfen müssen. Bei Gisdol ist er hingegen gesetzt, der Hoffenheimer Trainer sieht in der Vertragsverlängerung seines Musterschülers einen "Vertrauensbeweis in unsere gemeinsame Arbeit": "Ich freue mich, dass Kevin diesen Weg weiter gehen möchte und seine individuelle Entwicklung ebenso vorantreiben will wie die des gesamten Teams." Auch DFB-Sportdirektor Hansi Flick kann die Entscheidung Vollands nachvollziehen, in der Halbzeit des Hertha-Spiels sagte Flick der SZ: "Für einen jungen Spieler ist es das Wichtigste, zu spielen. Mit seiner Entscheidung hat Kevin nun ein Zeichen gesetzt für sich und auch für die TSG Hoffenheim."

Volland steht künftig voraussichtlich auch deshalb noch mehr im Fokus, weil Roberto Firmino den Klub voraussichtlich verlässt. TSG-Manager Alexander Rosen bestätigte, dass Firmino für internationale Topklubs interessant ist. Durch den Verkauf des brasilianischen Nationalspielers, der im Juni die Copa America mit der Selecao in Chile spielen wird, könnte die TSG viel Geld einnehmen (bis zu 25 Millionen Euro), mit dem sie den Kader erneuern will, um im nächsten Jahr ein ernsthafterer Anwärter auf die Europapokalplätze zu sein. Im Gespräch als Zugänge sind der Schweizer Nationalspieler Fabian Schär (FC Basel) für die Innenverteidigung, und Mark Uth (Heerenven) für den Angriff. TSG-Stürmer Anthony Modeste hingegen steht offenbar vor einem Wechsel zum 1. FC Köln.

Kevin Volland kann nur kurz durchatmen, er will die deutsche U 21-Nationalmannschaft als Kapitän im Juni in Tschechien zum Europameisterschaftstitel führen. Dass er dafür besser spielen muss als gegen die Hertha, weiß er.

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