Vierter Tag bei den Australian Open:Kerber kämpft sich in Runde drei

Die 24-jährige Tennisspielerin aus Kiel gewinnt ein ausgeglichenes Match und trifft nun auf einen großen Namen. Auch Sabine Lisicki ist eine Runde weiter, hat dabei aber wesentlich weniger Mühe. Philipp Petzschner hingegen scheitert an einem Aufschlagriesen und ist sauer. Die Favoriten der Australian Open haben zumeist leichtes Spiel.

Angelique Kerber hat bei den Australian Open die dritte Runde erreicht. Die Kielerin setzte sich gegen die Kanadierin Stephanie Dubois mit 7:5, 6:1 durch und trifft nun auf Maria Scharapowa. Die an Nummer vier gesetzte Russin hatte beim 6:0, 6:1 gegen die Amerikanerin Jamie Hampton überhaupt keine Mühe.

Vierter Tag bei den Australian Open: Angeligue Kerber, bei ihrem Sieg gegen Stephanie Dubois aus Kanada.

Angeligue Kerber, bei ihrem Sieg gegen Stephanie Dubois aus Kanada. 

(Foto: AP)

Danach hat auch Sabine Lisicki ihr zweites Spiel gewonnen. Die Berlinerin setzte sich in nur 53 Minuten mit 6:1, 6:2 gegen die Israelin Shahar Peer durch. Nächste Gegnerin der Wimbledon-Halbfinalistin ist die Siegerin des Duells zwischen der Russin Svetlana Kusnetsowa und Sloane Stephens aus den USA. Am Mittwoch waren bereits Julia Görges und Mona Barthel bei dem mit rund 21 Millionen Euro dotierten Event weitergekommen.

Für Philipp Petzschner war dagegen in der zweiten Runde Endstation. Der Bayreuther unterlag dem Kanadier Milos Raonic mit 4:6, 7:5, 2:6, 5:7. Damit ist von den zehn gestarteten deutschen Herren nur noch Philipp Kohlschreiber beim ersten Grand-Slam-Turnier der Saison dabei. Der Augsburger trifft am Freitag in der dritten Runde auf den Kolumbianer Alejandro Falla.

"Es war ein sehr schweres Match heute, aber ich habe mich reingekämpft und bin sehr glücklich über den Sieg", meinte Kerber einen Tag nach ihrem 24. Geburtstag. Eineinhalb Sätze lang musste die US-Open-Halbfinalistin gegen die Nummer 97 der Welt Schwerstarbeit verrichten, ehe der Widerstand von Dubois mit dem Break zum 4:1 im zweiten Durchgang endgültig gebrochen war. Im ersten Satz kassierte Kerber sogar ein Break zum 2:4, nahm ihrer Gegnerin aber sofort ebenfalls den Aufschlag ab. "Ich bin immer positiv geblieben. Ich denke, das war entscheidend", meinte die Linkshänderin.

Zum Knackpunkt wurde das elfte Spiel im ersten Satz, in dem Kerber das Service ihrer Gegnerin nach fast 20 Minuten mit dem vierten Breakball erneut durchbrach und mit 6:5 in Führung ging. Immer wieder streute sie in dieser Phase Stopps ein und kam damit zu Punkten. "Ich glaube, die Stopps haben mir heute das Leben gerettet", meinte Kerber.

Fed-Cup-Chefin Barbara Rittner lobte. "Im vergangenen Jahr hätte sie so ein Spiel noch verloren." Mit der Partie gegen die Russin Scharapowa, die am Samstag auf jeden Fall in einem der beiden großen Stadien stattfinden wird, wurde Kerber für ihre Beharrlichkeit belohnt. "Ich freue mich sehr auf das Spiel. Maria ist die Favoritin, aber ich habe nichts zu verlieren", sagte Kerber.

Lisicki ganz stark

Lisicki trumpfte angetrieben von den lautstarken deutschen Fans groß auf und ließ ihren verkrampften Erstrunden-Auftritt gegen die Schweizerin Stefanie Vögele in gerade einmal 53 Minuten vergessen. "Es war schon eine spezielle Atmosphäre. Das hat Spaß gemacht", sagte die Berlinerin nach ihrer Hoffnung gebenden Demonstration. "Es war deutlich besser als am Dienstag. Ich habe viel Selbstvertrauen, weil ich im vergangenen Jahr sehr gut gespielt habe", meinte die Nummer 15 der Welt.

In der nächsten Runde trifft Lisicki nun auf Swetlana Kusnetsowa. Gegen die Russin war die Deutsche bei den French Open im vergangenen Jahr nach einem dramatischen Kampf am Ende knapp ausgeschieden. Lisicki brach damals wegen Krämpfen zusammen und musste weinend vom Platz gestragen werden.

Vergeblich stemmte sich dagegen Petzschner gegen das Zweitrunden-Aus. Der US-Open-Sieger im Doppel ließ gegen den an Nummer 23 gesetzten kanadischen Aufschlagriesen Raonic zu viele Chancen liegen, um für eine Überraschung sorgen zu können. "Am Ende haben ein paar Punkte über Sieg oder Niederlage entschieden, und ich war leider nicht der Glückliche", meinte der Franke geknickt.

Im vierten Durchgang vergab er beim Stand von 5:4 und Aufschlag Raonic vier Satzbälle, um dann wenig später unter anderem durch einen leichten Volleyfehler selbst den Aufschlag abzugeben. "Volleys spielen kann ich eigentlich, dachte ich", sagte der zweimalige Grand-Slam-Sieger im Doppel. "Wenn mein Sohn den ins Netz spielt, bin ich sauer."

Die Favoriten hatten derweil am vierten Tag zumeist leichtes Spiel. Neben Scharapowa marschierte bei den Damen auch Serena Williams mühelos in die dritte Runde. Bei den Herren gaben sich der serbische Weltranglisten-Erste Novak Djokovic und der Franzose Jo-Wilfried Tsonga keine Blöße. Am schwersten tat sich Wimbledonsiegerin Petra Kvitova aus Tschechien beim 6:2, 2:6, 6:4 gegen die Spanierin Carla Suarez Navarro.

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